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Halloren-Schokolade: Von der "Volkspraline" zum Exportschlager


Von der "Volkspraline" zum Exportschlager

t-online.de/business mit Material von dpa

19.08.2009Lesedauer: 4 Min.
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Halloren-Küchenmeister arbeiten an einer riesigen Hallorenkugel.Vergrößern des Bildes
Halloren-Küchenmeister arbeiten an einer riesigen Hallorenkugel. (Quelle: Waltraud Grubitzsch dpa/lah))

Feine Verführungen aus Schokolade - das ist seit mehr als 200 Jahren Tradition in Deutschlands ältester Schokoladenfabrik: Halloren in Halle. Heute ist die schon zu DDR-Zeiten erfolgreiche Marke längst nicht nur auch Schleckermäulern in den alten Bundesländern ein Begriff. Mit neuen Schokokreationen will das Unternehmen jetzt den amerikanischen Markt erobern.

Berühmte Pralinés aus Halle

1804 gründete F. A. Miethe in Halle an der Saale eine der ersten deutschen Schokoladenfabriken. Nach der Übernahme durch Friedrich David machte sich das Unternehmen als "David und Söhne" um die Jahrhundertwende als Hersteller hochwertiger Pralinés einen Namen. Die damals berühmteste Schokokreation hieß „Mignon" und war bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges weit über Halle hinaus bekannt.

"Volkspraline" gesucht

Anfang der 1940er-Jahre musste die Schokoladeproduktion der Fertigung von Flugzeugteilen weichen. 1950 nahm dann das Kombinat Süßwaren - später „VEB Schokoladenfabrik Halloren“ - die traditionelle Produktion wieder auf. Allerdings war die Nachkriegszeit geprägt von permanentem Rohstoffmangel. Halloren fand die Lösung: eine einfache „Volkspraline“. Als Grundstoff für das Naschwerk diente Fondant, zum Teil angereichert mit Kakao. Im einem Mantel aus Schokolade entstanden so 1952 die ersten "Original Halloren Kugeln".

Auch nach der Wende auf Erfolgskurs

Schon zu Ulbrichts und Honeckers Zeiten eine begehrte "Bückware", setzte die Marke auch nach der Wende ihren Erfolgskurs fort. 1990 unter dem Namen Halloren Schokoladenfabrik gegründet und zwei Jahre später privatisiert, gelang es dem Unternehmen, die Schokokugeln fest auf dem bundesweiten Markt zu etablieren.

Unternehmen wächst

Heute läuft der Betrieb auf technisch hohem Niveau. Nach der Integration der Confiserie Dreher 2001, die seither ebenfalls am Standort Halle produziert, kam 2003 ein weiteres Unternehmen zur Halloren Gruppe. Die Confiserie und Chocolaterie Weibler aus Cremlingen steuert seitdem Trüffel, Pralinen, Hohlkörper, ein großes Saisonangebot sowie Produkte zur Herstellung von Confiserie-Spezialitäten bei.

Halloren Schokoladenfabrik heute

Um das alles bewältigen zu können, wurden die bestehenden Produktionsanlagen in Halle erweitert und eine neue Anlage speziell für die Produktion der Mignon Mozart Kugeln gebaut. Ein ebenfalls neues Logistikzentrum sorgt für den reibungslosen Vertrieb der Halloren Produkte. Das 2002 eröffnete Schokoladenmuseum sowie die gläserne Schauproduktion locken große und kleine Besucher an. Für die hält der neu geschaffene Kinobereich Informationen über die Geschichte der Schokolade und der Schokoladenfabrik bereit. Dieses Projekt „Reaktivierung Alte Schokoladenfabrik“ wurde mit dem Nachwuchsförderpreis Süßwaren des Bundesverbandes des Süßwaren Groß- und Außenhandels und der Dr. Hans-Riegel-Stiftung ausgezeichnet, der höchsten Auszeichnung der Branche.

Auszeichnung zum Jubiläum

2004 feierte das Traditionsunternehmen sein 200-jähriges Bestehen. Das Schokoladenzimmer des Museums, ein im Biedermeierstil gehaltener Raum ganz aus Schokolade, wurde im Herbst des Jubiäumsjahres eröffnet und hat sich seither zum Besuchermagnet entwickelt. Ebenfalls 2004 erhielt die Halloren Schokoladenfabrik den Mitteldeutschen Marketingpreis - für eine gelungene Verbindung von Tradition und Innovation.

Größte Katzenzunge der Welt

Zum Sortiment zählen derzeit mehr als 180 Schokoladenprodukte. Und sogar Weltrekorde hat die Marke vorzuweisen. 2004 fertigten die Halloren-Konditoren die größte Katzenzunge der Welt. In Kooperation mit der Harzer Uhrenfabrik entstand zwei Jahre später die weltgrößte Kuckucksuhr aus Schokolade.

Sprung an die Börse

Nach der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft Ende 2006 wagte Halloren im Mai 2007 den Sprung an die Börse. Auf mehr als 3500 Quadratmetern entstand eine neue Produktionshalle mit modernsten Maschinen und Anlagen zur Fertigung hochwertiger Confiserieartikel. In demselben Jahr wurde das Schokoladenmuseum auf mehr als 750 Quadratmeter erweitert. Ein gläserner Showgang gewährt seitdem umfangreichen Einblick in die Confiserieproduktion.

Integration der Delitzscher Schokoladenfabrik

Ein weiterer Meilenstein in der Firmengeschichte war die Integration der Delitzscher Schokoladenfabrik in den Firmenverbund im Oktober 2008. Mit 130 neuen Mitarbeitern startete die Produktion am Standort Delitzsch. „Wir sind nun in der Lage, alle Preissegmente zu bedienen“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Klaus Lellé im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Der Verbraucher sei sensibler geworden und schaue auf den Preis, günstige Schokolade und Pralinen seien gefragt.

Krustenpralinen fürs Ausland

Den Blick richtet Halloren nun auf den amerikanischen Markt. "Wir haben jetzt einen Auftrag über die Lieferung von rund 40 Tonnen Schokoladenprodukten in die USA unter Dach und Fach", so Lellé im Juli 2009 gegenüber der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Von den Investitionen in Höhe von zwei Millionen Euro ist eine Million Euro für den Standort Delitzsch vorgesehen. Dort werden wir mit einer neuen Anlage gefüllte Krustenpralinen herstellen." Im September sollen die ersten Erzeugnisse ausgeliefert werden. Rund eine Million Euro werde in den Verpackungsbereich in Halle und im Werk Cremlingen (Niedersachsen) investiert.

Halloren goes America

Zu dem Export in die USA zählten Pralinen, die dort in Geschäften eines deutschen Lebensmitteldiscounters angeboten werden, so Lellé. "Unser Exportgeschäft hat einen Anteil von 30 Prozent in Delitzsch, in Halle sind es rund fünf Prozent". Ziel sei es, dies weiter auszubauen. "Wir merken eine sehr hohe Bereitschaft von Importeuren, Produkte von uns zu kaufen", erklärte der Vorstandsvorsitzende. Halloren habe zum Beispiel Anfragen aus osteuropäischen Ländern bekommen.

Umsatz stark gestiegen

Das Unternehmen beschäftigt derzeit an seinen Standorten Halle, Delitzsch und in Cremlingen rund 500 Mitarbeiter. 2008 erwirtschaftete die Halloren-Gruppe einen Umsatz von 38,17 Millionen Euro, das bedeutet eine Steigerung von 27 Prozent gegenüber 2007.

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