t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeWirtschaft & FinanzenAktuelles

Konjunktur | Wirtschaftsinstitute erhöhen Prognose für BIP-Wachstum 2023


Prognose für BIP-Wachstum
Wirtschaftsinstitute sagen Konjunkturschub voraus

Von afp
Aktualisiert am 05.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Containerhafen Hamburg: Führende Wirtschaftsinstitute rechnen in diesem Jahr mit einem leichten Konjunkturwachstum.Vergrößern des BildesContainerhafen Hamburg: Führende Wirtschaftsinstitute rechnen in diesem Jahr mit einem leichten Konjunkturwachstum. (Quelle: Lobeca/imago images)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Anders als im Herbst rechnen führende Wirtschaftsinstitute mit einem leichten Konjunkturwachstum für 2023. Grund sind auch die rückläufigen Energiepreise.

Die befürchtete Energiekrise in Europa ist im milden Winter 2022/2023 ausgeblieben, weltweit entspannen sich die Lieferketten: Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute des Landes haben daher ihre Konjunkturprognose für dieses Jahr auf ein Wachstum von 0,3 Prozent angehoben. Die Inflation dürfte indes nur langsam zurückgehen und 2023 im Schnitt 6,0 Prozent betragen, heißt es in der am Mittwoch vorgestellten Gemeinschaftsdiagnose der Institute.

Vor allem das Verarbeitende Gewerbe werde in den kommenden Quartalen "zur Konjunkturstütze werden", da es unmittelbar von besseren Lieferketten und sinkenden Energiepreisen profitiere, heißt es in der Frühjahrsprognose. So könnten die Unternehmen ihre Aufträge abarbeiten. Die Bauwirtschaft werde die Entwicklung hingegen bremsen, denn gestiegene Zinsen bremsten dort die Nachfrage. Die Realeinkommen dürften im Jahresverlauf wieder zunehmen und die daraus entstehende Kaufkraft die Konjunktur stützen.

Während die Institute im Herbst noch von einem Rückgang der Wirtschaft um 0,4 Prozent ausgegangen waren, erwarten sie nun ein leichtes Wachstum. Im kommenden Jahr dürfte die Konjunktur dann um 1,5 Prozent zulegen.

Deutliche Entspannung erst im kommenden Jahr

Eine deutliche Entspannung bei der Inflation erwarten die Forscher indes erst im kommenden Jahr – dann könnte die Teuerung im Schnitt 2,4 Prozent betragen. Für dieses Jahr rechnen die Institute zunächst noch mit hohen 6,0 Prozent Inflation, denn der "Nachfragesog" werde vorerst "kaum geringer werden". Grund seien staatliche Entlastungsmaßnahmen und absehbar hohe Lohnsteigerungen.

Die Forschenden machten allerdings auch mehrere Risiken aus. Zwar hätten die Menschen diesmal von einem "ausgesprochen milden Winter" profitiert und die Großhandelspreise für Erdgas und Strom seien zuletzt deutlich gesunken, sagte etwa Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Geopolitische Spannungen und niedrige Temperaturen könnten aber jederzeit wieder Preissprünge auslösen. Die Gefahr einer Mangellage im kommenden Winter bestehe immer noch.

Außerdem könnte sich die Unruhe im internationalen Finanzsektor auf Kreditinstitute in Deutschland ausweiten und diese wiederum ihre Kredite aus Vorsicht zurückfahren, was dann die Wachstumsdynamik beeinflusst, warnten die Forscher. Unklar sei auch, wie die Haushalte auf die anhaltend hohen Preise reagieren – ob sie eher sparen oder ihre Ersparnisse aus der Corona-Zeit ausgeben.

"Massenarbeitslosigkeit ist nicht das Problem"

Was den Arbeitsmarkt betrifft, so zeichneten die Forscher ein optimistisches Bild und sehen dabei die Beschäftigten am längeren Hebel. "Massenarbeitslosigkeit ist nicht das Problem, sondern eine sich verschärfende Lage der Arbeitsknappheit", sagte etwa Stefan Kooths vom IfW Kiel. Daher werde es wohl kräftige Lohnzuwächse geben und Arbeitgeber dürften künftig stärker gezwungen sein, auf die Wünsche der Arbeitnehmer einzugehen, um attraktiv zu bleiben.

Die Institute rechnen daher mit einer Zunahme der Erwerbstätigen von 45,6 Millionen im Jahr 2022 auf 45,9 Millionen in diesem und 46,0 Millionen im kommenden Jahr. Wegen der ukrainischen Geflüchteten werde die Zahl der Arbeitslosen zwar in diesem Jahr vorübergehend auf 2,48 Millionen steigen, im kommenden Jahr dann allerdings wieder sinken.

Erstellt wurde die Prognose vom Münchner Ifo-Institut, dem Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle, dem Kiel Institut für Weltwirtschaft und dem RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen. Das kooperierende Wiener Institut für Höhere Studien gab eine Einschätzung zur Weltwirtschaft ab. Das Gutachten dient der Bundesregierung als Grundlage für ihre eigene Prognose.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website