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Wohnraum-Not: Laut Geywitz künftig deutlich weniger Eigenheime


Zu hoher Flächenverbrauch
Geywitz: Künftige Generationen können kein Eigenheim bauen

Von afp, reuters
12.12.2022Lesedauer: 2 Min.
Nur wenn die Bedingungen stimmen, kann der Hausbau im Winter fortgesetzt werden.Vergrößern des BildesMathematisch laut Ministerin "ganz klar": Für entsprechende Neubauten reicht der Platz in Deutschland nicht. (Quelle: Andrea Warnecke/dpa)
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Statt neu zu bauen müsse mehr saniert werden, mahnt die Bundesbauministerin – steht aber selbst in der Kritik.

Den Traum vom neuen Einfamilienhaus werden sich nach Ansicht von Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) die nächsten Generationen nicht mehr erfüllen können. "Wenn wir jetzt noch drei, vier Generationen weiterdenken, können wir nicht alle nebeneinander diese Einfamilienhausgebiete haben", sagte Geywitz der "Augsburger Allgemeinen" (Montagsausgabe). Mathematisch sei das ganz klar, der Neubau verbrauche zu viel Fläche.

Früher seien Häuser innerhalb einer Familie an die nächste Generation vererbt worden, doch dieser Kreislauf funktioniere heute nicht mehr. "Die allermeisten von uns leben nicht mehr in dem Dorf ihrer Eltern", sagte die SPD-Politikerin. Deshalb müsse der Kreislauf der Nutzung der Häuser wieder in Gang kommen und viel Geld in die Sanierung des Bestandes fließen.

Ziel von 400.000 neuen Wohnungen wird verfehlt

Die Bauministerin steht seit Monaten in der Kritik. Ihr Ziel von 400.000 neu gebauten Wohnungen jährlich wird sie in diesem und voraussichtlich auch im nächsten Jahr deutlich verfehlen. "Auf viele Sachen hat man in der Tat wenig Einfluss", sagte Geywitz und nannte Inflation und Fachkräftemangel am Bau als Beispiele.

Für das neue Jahr hatte Geywitz eine umfangreiche Novelle des Baugesetzbuches angekündigt, um Genehmigung und Planung von Wohnungen zu beschleunigen. Den sozialen Wohnungsbau will Geywitz durch die vorgesehene Erhöhung der Bundeszuschüsse an die Länder und eine Änderung der Gemeinnützigkeitsregel ankurbeln. Damit sollen Sozialwohnungen dauerhaft in der Mietpreisbindung bleiben und nicht mehr wie bisher nach 20 oder 30 Jahren auf den freien Wohnungsmarkt zurückgehen.

Stornierungen vieler Unternehmen im Wohnungsbau

Unterdessen steigt die Zahl von Stornierungen auf dem deutschen Wohnungsbaumarkt. Im November waren 16,7 Prozent der Firmen davon betroffen, nach 14,5 Prozent im Vormonat, wie am Montag aus einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts hervorgeht. "Zwar verfügen die Unternehmen noch über gut gefüllte Auftragsbücher", sagte Ifo-Forscher Felix Leiss. "Aber die immer weiter steigenden Baupreise, höhere Zinsen und geringere Fördermöglichkeiten belasten das Neugeschäft und führen bereits seit einigen Monaten zu auffällig vielen Stornierungen." Die Unternehmen seien sehr besorgt.

Die Geschäftserwartungen für das kommende halbe Jahr trübten sich nochmals ein. Mit minus 60,9 Punkten markierten sie laut Ifo einen neuen Negativrekord seit Beginn der Erhebung 1991. "Die Geschäftsperspektiven im Wohnungsbau erscheinen finster, eine Mehrheit der Unternehmen befürchtet Rückgänge im kommenden halben Jahr", sagte Leiss weiter. Die Preispläne sanken nur leicht, von 51,0 auf immer noch sehr hohe 45,4 Punkte. "Trotz der bereits geschwächten Nachfrage müssen viele Betriebe auf weitere Preisanhebungen setzen, um die hohen Material- und Kraftstoffkosten an die Kunden weiterzureichen. Die Baupreise steigen weiter", erklärte Leiss.

Die Baubranche warnt bereits davon, dass im Wohnungsbau ein dramatischer Rückgang droht – anstelle der von der Bundesregierung ausgerufenen Offensive. In diesem Jahr dürften etwa 280.000 Wohnungen fertiggestellt werden, im kommenden Jahr nur noch etwa 245.000, erklärte der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) jüngst. Das wäre der dritte Rückgang in Folge, nach gut 293.000 im Jahr 2021.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen afp, Reuters
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