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Bundesbank-Chef Nagel: Zehn Prozent Inflation möglich


Erstmals seit 70 Jahren
Bundesbank: Historisch hohe Inflationsrate möglich

Von dpa, afp
Aktualisiert am 20.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Eine Mitarbeiterin zieht einen Artikel über den Scanner (Symbolbild): An der Supermarktkasse ist die Inflation besonders spürbar.Vergrößern des BildesEine Mitarbeiterin zieht einen Artikel über den Scanner (Symbolbild): An der Supermarktkasse ist die Inflation besonders spürbar. (Quelle: IMAGO/Fotostand / Gelhot)
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Die Inflationsrate könnte schon bald zweistellig sein, sagt Bundesbank-Chef Joachim Nagel. Und er hat noch weitere schlechte Nachrichten.

Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hält mit dem Ende des Tankrabatts und des 9-Euro-Tickets einen Anstieg der Inflationsrate auf zehn Prozent für möglich. "Der Tankrabatt und das 9-Euro-Ticket laufen aus, das dürfte die Inflationsrate um gut einen Prozentpunkt erhöhen", sagte Nagel der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vom Samstag. "Die Gasumlage kommt, im Gegenzug soll die Mehrwertsteuer auf Gas gesenkt werden, was wiederum die Preise dämpft."

In der "Summe" sei in den Herbstmonaten eine Inflationsrate von zehn Prozent möglich, sagte Nagel. Der Präsident der Deutschen Bundesbank machte die historische Dimension deutlich: "Zweistellige Inflationsraten wurden in Deutschland das letzte Mal vor über siebzig Jahren gemessen. Im vierten Quartal 1951 waren es nach den damaligen Berechnungen elf Prozent."

Lage auch in 2023 weiter schwierig

Auch für das kommende Jahr gibt Nagel keine Entwarnung. "Das Thema Inflation wird 2023 nicht verschwinden." Russland habe seine Gaslieferungen drastisch reduziert, und die Preise für Erdgas und Elektrizität seien stärker gestiegen als erwartet. Nachdem im Gesamtjahr 2022 die Inflationsrate nach europäischer Berechnung bei acht Prozent liegen dürfte, erwartet Nagel für das kommende Jahr eine Rate von sechs Prozent.

Nagel forderte daher weitere Zinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank (EZB): "Bei den hohen Inflationsraten müssen weitere Zinsschritte folgen." Das werde auch allgemein erwartet. Die nächste Sitzung findet am 8. September statt. Eine Zahl für eine mögliche Zinserhöhung wollte Nagel nicht nennen.

Nagel rechnet mit Rezession im Winter

"Entscheidend wird sein, die mittelfristigen Inflationserwartungen stabil bei zwei Prozent zu halten. Ich bin davon überzeugt, dass der EZB-Rat die dafür notwendigen geldpolitischen Maßnahmen ergreift", so der Bundesbankpräsident. Im Juli hatte die EZB die Leitzinsen um 0,50 Prozentpunkte angehoben.

Auch für die konjunkturelle Entwicklung zeigt sich Nagel pessimistisch: "Wenn sich die Energiekrise zuspitzt, erscheint eine Rezession im kommenden Winter wahrscheinlich." Im ersten Halbjahr sei die deutsche Wirtschaft noch ganz passabel gelaufen. "Kommen jetzt aber weitere Lieferprobleme etwa durch langanhaltendes Niedrigwasser hinzu, würden sich die Wirtschaftsaussichten für das zweite Halbjahr weiter eintrüben", sagte Nagel. Die Tarifpartner rief er zu verantwortungsvollen Tarifabschlüssen auf.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP und dpa
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