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Russischer Rubel legt trotz starker Leitzinserhöhung nicht zu


Nach Rüffel aus dem Kreml
Trotz drastischer Leitzinserhöhung: Rubel legt nicht zu

Von reuters
Aktualisiert am 15.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Fahrzeuge fahren an einer Wechselstube vorbei (Archivbild): Der russische Rubel liegt nun bereits unter 99 Dollar.Vergrößern des BildesFahrzeuge fahren an einer Wechselstube vorbei (Archivbild): Der russische Rubel liegt nun bereits unter 99 Dollar. (Quelle: Alexander Zemlianichenko/dpa)
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Am Montag war der russische Rubel auf den tiefsten Stand zum Dollar seit knapp 17 Monaten gesunken. Die Notenbank reagiert, große Ergebnisse bleiben aber aus.

Trotz einer kräftigen Zinserhöhung der russischen Zentralbank grenzt die Landeswährung ihre Kurs-Gewinne ein. Der Rubel lag am Dienstagvormittag nach der Mitteilung ein halbes Prozent im Plus bei 97,20 gegenüber dem Dollar. In Erwartung des Entscheids hatte er am früheren Morgen bis zu 5,2 Prozent auf 92,60 zu Dollar zugenommen. Die Währungshüter um Notenbank-Chefin Elwira Nabiullina beschlossen nach Kritik aus dem Kreml in einer Krisensitzung, den Schlüsselzins auf 12,00 Prozent von 8,50 Prozent zu erhöhen.

Hintergrund ist die Talfahrt der Landeswährung, die am Montag trotz behördlicher Gegenmaßnahmen zeitweise auf den tiefsten Stand zum Dollar seit knapp 17 Monaten abgerutscht war. Die nächste reguläre geldpolitische Sitzung, für die eine Zinserhöhung bereits signalisiert war, steht erst am 15. September an. "Es scheint, dass die russischen Notenbanker die Schmerzgrenze erreicht haben. Ich hätte gedacht, diese liegt etwas höher als 100 Rubel zum Dollar, aber sie mögen offenbar runde Zahlen", kommentierte Viktor Szabo, Portfoliomanager der britischen Versicherungsgruppe abrdn.

Kreml erwartet baldige Normalisierung

Zuletzt war es zu Unstimmigkeiten zwischen dem Kreml und der Notenbank gekommen. Maxim Oreschkin, der Wirtschaftsberater von Präsident Wladimir Putin, hatte kritisiert, dass die Hauptursache für die Schwächung des Rubel und die Beschleunigung der Inflation die lockere Geldpolitik sei. Der Kreml wolle einen starken Rubel sehen und erwarte eine baldige Normalisierung.

Die Notenbank hatte indes die Ansicht vertreten, Zinsschritte hätten keinen direkten Einfluss auf den Wechselkurs. Der Vizechef der Zentralbank, Alexej Sabotkin, erklärte dazu, die wachsende Nachfrage nach Importen gepaart mit der gedämpften Exportentwicklung setzten den Rubel unter Druck.

Währung seit Sommer 2022 auf kontinuierlichem Abwärtskurs

Der Rubel sprang nach Russlands Angriff auf die Ukraine wegen der gestiegenen Energiepreise zunächst in die Höhe. Seit dem Sommer 2022 ist die Währung allerdings auf einem kontinuierlichen Abwärtskurs. "Eine plausible Erklärung scheint die sich verschlechternde Handelsbilanz Russlands zu sein. Dennoch scheint seit Kurzem etwas anders hinzuzukommen", sagte Commerzbank-Ökonom Tatha Ghose. Die begrenzte Verlässlichkeit der amtlichen Statistiken und die ungewöhnlichen Vorjahres-Vergleichswerte aufgrund des Ukraine-Krieges machten den genauen Grund allerdings schwierig zu vermitteln.

Interessant seien Medienberichte, wonach sich der Wechselkurs aufgrund eines Zwists zwischen Zentralbank und Regierung abgeschwächt hat, fügte Ghose hinzu. So bezeichne Nabiullina die Verschlechterung der Handelsbilanz als Hauptgrund der Talfahrt des Rubels. Einige Regierungsvertreter beschuldigten dagegen die Zentralbank einer laxen Geldpolitik.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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