t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeWirtschaft & FinanzenAktuellesWirtschaft

Bahnstreik: Es könnte noch länger gehen als geplant | GDL


Der bisher längste Bahnstreik
Die GDL könnte noch einen draufsetzen


23.01.2024Lesedauer: 3 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
imago images 0391555589Vergrößern des Bildes
Post der S-Bahn Hamburg: Ab Mittwoch streikt die GDL so lange wie nie zuvor. (Quelle: IMAGO/Hanno Bode/imago)

Nach monatelangen Verhandlungen streikt die GDL erneut. Dieses Mal stehen die Züge sogar sechs Tage lang still. Doch das ist nicht das Ende ihrer Möglichkeiten.

Fast eine Woche soll ganz Bahn-Deutschland still stehen. Damit verschärft die Lokführergewerkschaft GDL ihren Streik massiv. Statt drei Tage legen die Lokführer ihre Arbeit für volle sechs Tage nieder – der längste Streik in der Geschichte der Bahn. Das ist aber nicht das Ende ihrer Möglichkeiten.

Warum werden sich Bahn und Gewerkschaft im Tarifkonflikt nicht einig? Und was droht, wenn nicht bald ein Vertrag abgeschlossen wird? t-online bietet einen Überblick.

Was ist passiert?

Zuletzt hatte die GDL Anfang Januar für drei Tage zum Arbeitskampf aufgerufen. Seitdem ging die Bahn einen weiteren Schritt auf die Gewerkschaft zu und unterbreitete der GDL am Freitag ein neues Tarifangebot. Dabei war Personalvorstand Martin Seiler auch auf die Kernforderung der GDL – eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich – eingegangen und hatte eine Stunde weniger Arbeit pro Woche angeboten.

  • Wie Sie trotz Bahnstreik ans Ziel kommen, lesen Sie hier.

GDL-Chef Claus Weselsky lehnte jedoch ab. Die Gewerkschaft habe das Angebot geprüft, Seiler täusche Kundinnen und Kunden sowie seine Angestellten. Die angebotene Senkung der Wochenarbeitszeit um eine Stunde habe Seiler daran gekoppelt, dass die Bahn ausreichend zusätzliche Mitarbeiter einstellen könne. Zudem weigere sich die Bahn, über einen GDL-Tarifvertrag für Beschäftigte in der Infrastruktur überhaupt zu verhandeln.

Die Bahn kritisiert, dass die GDL nicht bereit sei, trotz verbessertem Angebot zurück an den Verhandlungstisch zu kommen. Stattdessen ruft die GDL ab Mittwoch zum sechstägigen Arbeitskampf auf. Das betrifft erneut sowohl den Personen- als auch den Güterverkehr. Welche Auswirkungen das auf die deutsche Wirtschaft hat, lesen Sie hier.

Was droht?

Der Streik soll beinahe eine Woche, also etwa 136 Stunden andauern, und ist damit die längste Blockade in der Geschichte der Bahn. Eine vergleichbare Maßnahme gab es zuletzt während der Tarifverhandlungen 2015. Auch damals protestierten die Lokführer sechs Tage lang. Es könnte aber noch schlimmer kommen.

In einer Urabstimmung stimmten die GDL-Mitglieder Ende vergangenen Jahres für unbefristete Streiks. Das könnte bedeuten: Wird nicht schnell eine Lösung gefunden, um beide Parteien an den Verhandlungstisch zu setzen, könnte die GDL den Bahnverkehr auf unbestimmte Zeit nahezu zum Stillstand bringen.

 
 
 
 
 
 
 

Eine andere Möglichkeit sind Wellenstreiks: Einzelne Abteilungen und Schichten streiken zu je unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich lang. Damit wäre ein Notfallfahrplan für die Bahn nicht mehr planbar und die GDL würde den Schienenverkehr wohl endgültig lahmlegen.

Um was geht es eigentlich?

Die Bahn hatte zuletzt angeboten, die Löhne ab August um 4,8 Prozent und ab April 2025 um 5,0 Prozent anzuheben. Außerdem sollen 2.850 Euro Inflationsausgleichsprämie so schnell wie möglich fließen. Darüber hinaus könnten ab Januar 2026 Lokführer und Zugbegleiter ihre Wochenarbeitszeit um eine Stunde verkürzen. Alternativ könnten sie aber auch rund 2,7 Prozent mehr Gehalt bekommen. Somit summiere sich das Angebot auf 13 Prozent mehr Gehalt.

Die GDL hat eine Arbeitszeitverkürzung für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich als Kernforderung genannt. Die Gewerkschaft verlangt ferner 555 Euro monatlich mehr. Außerdem wird unter anderem einmalig die steuerfreie Inflationsprämie von 3.000 Euro gefordert. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Zudem sollen auch Fahrdienstleiter einen Tarifvertrag erhalten. Das lehnt die Bahn ab.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur Reuters
  • Eigene Recherche
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website