Nach Israels Angriff Ölpreis steigt um mehr als sieben Prozent

Nach dem israelischen Angriff auf den Iran stürzen Asiens Börsen ab, während die Preise für fossile Energieträger und Gold anzogen. Investoren reagieren nervös.
Als Reaktion auf den israelischen Angriff auf den Iran sind die asiatischen Börsen im frühen Handel auf Sinkflug gegangen. Die Ölpreise sprangen nach dem Militärschlag dagegen an. Die Anleger flüchteten in sichere Häfen wie Gold und den Schweizer Franken.
So stieg der Preis für eine Feinunze Gold (etwa 31,1 Gramm) am frühen Morgen um bis zu knapp zwei Prozent auf 3.444 US-Dollar. Zuletzt lag das Plus noch bei 1,2 Prozent auf 3.426 Dollar. Damit nähert sich der Goldpreis weiter dem Rekordhoch, das im April bei 3.500 Dollar erreicht worden war.
Auch der Preis für Erdgas zog nach dem Angriff Israels deutlich an. Zum Handelsauftakt am Freitag sprang die Notierung für den richtungweisenden Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat an der Börse in Amsterdam bis auf 38,24 Euro je Megawattstunde (MWh). Das sind fast fünf Prozent mehr als am Vortag und der höchste Preis seit Anfang April.
In den ersten Handelsminuten fiel der Gaspreis wieder etwas zurück und wurde zuletzt bei 37,67 Euro gehandelt und damit mehr als einen Euro höher als am Vortag.
"Händler flüchteten sich in Sicherheit"
An der Börse in Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 1,3 Prozent auf 37.665,93 Punkte nach, der breiter gefasste Topix notierte 1,3 Prozent niedriger bei 2.747,96 Zählern. Die Börse Shanghai verlor 0,7 Prozent auf 3.379,37 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 0,7 Prozent auf 3.863,85 Punkte.
Die Eskalation im Nahen Osten schürte die Sorgen, dass die Ölversorgung beeinträchtigt werden könnte. "Händler flüchteten sich in Sicherheit, als Berichte über einen Angriff gegen den Iran die Runde machten", sagte Karl Schamotta, Chefmarktstratege bei Corpay in Toronto.
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Kurs von Chip-Hersteller fällt
Der Rückgang der Aktienkurse an der Tokioter Börse fiel allerdings recht moderat aus. "Die Nachricht führte nicht zu einem Ausverkauf, da die Anleger die Entwicklung der Angriffe weiterhin beobachten wollen", erläuterte Naoki Fujiwara, ein leitender Fondsmanager bei Shinkin Asset Management.
- Aktien des Chip-Herstellers Tokyo Electron fielen um 5,5 Prozent und zogen den Nikkei am stärksten nach unten. Exporteure fielen, da der Yen stärker wurde, wobei Toyota Motor und Nissan Motor um 2,75 Prozent, beziehungsweise 1,5 Prozent verloren. Kurse aus dem Energiesektor stiegen aufgrund des sprunghaften Anstiegs der Ölpreise.
- Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,3 Prozent auf 142,99 Yen und legte leicht auf 7,1761 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,4 Prozent niedriger bei 0,8068 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,3 Prozent auf 1,1542 Dollar und gab um 0,8 Prozent auf 0,9313 Franken nach.
- Am Rohstoffmarkt verteuerte sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 12,5 Prozent auf 78,04 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte 12,9 Prozent fester bei 76,82 Dollar.
- Steigende Kurse bei wichtigen Einzelwerten hatten die Wall Street am Donnerstag ins Plus gehievt. Anhaltende Sorgen über die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten grenzten die Gewinne jedoch ein. Der US-Standardwerteindex Dow Jones hatte sich am Donnerstag mit einem Plus von 0,2 Prozent bei 42.967,62 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500 gewann 0,4 Prozent auf 6.045,26 Zähler, und der technologielastige Nasdaq zog um 0,2 Prozent auf 19.662,49 Stellen an.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und Reuters