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Deutliches Absatzplus: BMW steigert Gewinn stärker als erwartet


Deutliches Absatzplus
BMW steigert Gewinn stärker als erwartet

Von dpa-afx, rtr
06.11.2019Lesedauer: 3 Min.
BMW-Werk: Der Autobauer fasst nach schwachem Jahresbeginn wieder Tritt.Vergrößern des BildesBMW-Werk: Der Autobauer fasst nach schwachem Jahresbeginn wieder Tritt. (Quelle: Jan Woitas/dpa-bilder)
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BMW hat im dritten Quartal einen unerwartet starken Ergebnisanstieg verzeichnet. Der Gewinn legte im Vergleich mit dem schwachen Vorjahreszeitraum um 32,9 Prozent zu. Eine Überraschung – sogar für Analysten.

Der Autobauer BMW hat im dritten Quartal nach einem schwierigen Jahresbeginn auch dank der teureren Stadtgeländewagen wieder deutlich besser abgeschnitten. Im Vergleich mit dem sehr schwachen Vorjahreszeitraum legten die Münchner bei Umsatz und Gewinn deutlich zu. Der seit Mitte August amtierende neue Konzernchef Oliver Zipse konnte in seiner ersten Zwischenbilanz damit spürbar bessere Zahlen vorlegen als zuletzt sein Vorgänger Harald Krüger.

Reaktion an der Börse

An der Börse sorgten die Neuigkeiten zunächst für keine klare Reaktion. Der Kurs der BMW-Aktie drehte nach einem positiven Start schon nach wenigen Handelsminuten in die Verlustzone und lag zuletzt mit 0,5 Prozent im Minus.

Für Jefferies-Analyst Philippe Houchois fielen die Gewinnkennziffern des Konzerns besser aus als erwartet. Die Gründe seien jedoch unter anderem in der Finanzdienstleistungssparte und der internen Konzernverrechnung zu suchen und nicht in der Autosparte. Evercore-Experte Arndt Ellinghorst kappte wegen des wenig begeisternden Mittelzuflusses sogar seine Erwartung an die Dividende.

Unerwartet starker Ergebnisanstieg

Im dritten Quartal steigerte BMW seinen Gewinn vor Zinsen und Steuern im Vergleich mit dem schwachen Vorjahreszeitraum um fast ein Drittel auf 2,29 Milliarden Euro, wie der DAX-Konzern in München mitteilte. Das war ein deutlich stärkerer Anstieg als von Analysten erwartet. Die viel beachtete operative Marge im Kerngeschäft Automobilbau stieg um 2,2 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent. Dabei stiegen die Forschungs- und Entwicklungskosten um 14 Prozent auf 1,45 Milliarden Euro. Schon seit Längerem steckt BMW mehr Geld unter anderem in Elektroantriebe und neue Modelle.

Im Vorjahr hatte die Einführung des Abgas- und Verbrauchstests WLTP dem Autokonzern in Europa die Preise verhagelt, obwohl er selbst mit der Typgenehmigung nach neuen Regeln kaum Probleme hatte. Zudem schlugen hohe Gewährleistungsrückstellungen zu Buche und der Zollstreit zwischen den USA und China sorgte für Probleme und höhere Kosten.

Deutliches Absatzplus

Zudem profitierte BMW diesmal von dem gestiegenen Anteil an teuren SUVs. BMW setzt verstärkt auf die umstrittenen Stadtgeländewagen, hat einige Modelle erneuert und weitere ganz neu auf den Markt gebracht. Außerdem baut der Konzern die wuchtigen Autos nicht mehr nur in seinem größten Werk in den USA, sondern auch in China und Südamerika, und kann damit die hohe Nachfrage nach den Fahrzeugen besser bedienen.

Weltweit verkaufte BMW mit 525.000 Autos im dritten Quartal 3,7 Prozent mehr von der eigenen Stammmarke. Inklusive der Kleinwagenmarke Mini und dem Luxushersteller Rolls-Royce belief sich der Zuwachs auf 3,6 Prozent.

Der Konzernumsatz stieg in den Monaten Juli bis September 2019 im Jahresvergleich um knapp 8 Prozent auf 26,7 Milliarden Euro. Unter dem Strich legte der Gewinn um 11,5 Prozent auf 1,55 Milliarden Euro zu. Dieser wuchs nicht so stark wie das operative Ergebnis, auch weil höhere Steuern anfielen.

"Blick geht weiter in die Zukunft"

Mit der gegenwärtigen Situation wollte sich das Management des Konzerns aber nicht zufrieden geben. Die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung zeigten Wirkung, sagte Finanzchef Nicolas Peter. "Wir liegen im Wettbewerbsvergleich und vor dem Hintergrund der herausfordernden Rahmenbedingungen auf einem guten Niveau. Unser Anspruch ist jedoch ein anderer."

Dieser liegt für die operative Marge in der Autosparte grundsätzlich weiterhin bei acht bis zehn Prozent. Wegen der milliardenschweren Rückstellung für eine mögliche Kartellstrafe aus dem Frühjahr und der Branchenschwäche sind derzeit nur 4,5 bis 6,5 Prozent für dieses Jahr angepeilt. Auch daran muss der Konzern aber noch arbeiten, denn nach neun Monaten liegt die Marge in der Autosparte nur bei 4,1 Prozent.

Zipse sagte, der Konzern sei zwar auf Kurs, die Ziele fürs Gesamtjahr zu erreichen. "Aber unser Blick geht weiter in die Zukunft: Für uns ist der weitreichende technologische Wandel eine große Chance", sagte er laut Mitteilung.


Dabei will der Manager auch der Kritik von gesellschaftlichen Gruppen an der Autoindustrie entgegenwirken. "Wir bringen die technologischen Lösungen auf die Straße, damit das Automobil auch künftig im Einklang mit den Erwartungen und Anforderungen der Gesellschaft steht", sagte er. Zipse ist bei den Münchnern auch deswegen zum Chef auserkoren worden, weil ihm am ehesten zugetraut wird, den BMW-Kurs in der Debatte um Elektromobilität, Luftverschmutzung und Mobilität der Zukunft auch nach außen selbstbewusster zu vertreten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters, dpa-AFX
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