FRANKFURT (dpa-AFX) - Auf Erholung stehen am Mittwoch die Signale am deutschen Aktienmarkt. Nach fΓΌnf verlustreichen BΓΆrsentagen stieg der Dax gegen Mittag um 0,87 Prozent auf 14 821 Punkte. Damit rΓΌckte die runde Marke von 15 000 ZΓ€hlern wieder in Reichweite, unter die der deutsche Leitindex am Montag gesackt war.
Der Konflikt um die Ukraine bleibt das alles beherrschende Thema an den internationalen BΓΆrsen. Marktteilnehmer prognostizieren, dass die Krise das AufwΓ€rtspotenzial an den AktienbΓΆrsen in Grenzen halten dΓΌrfte. "Das Risiko eines Krieges vor unserer HaustΓΌr sorgt fΓΌr groΓe Unsicherheit und ist Gift fΓΌr Wirtschaft und FinanzmΓ€rkte. Besonders hart trifft es die AktienmΓ€rkte", schrieb Analystin Antje Praefcke von der Commerzbank. Die Lage spitze sich immer mehr zu, ein militΓ€rischer Konflikt werde immer wahrscheinlicher.
Mit einem Paket von Strafen reagierten die USA und die EuropΓ€ische Union auf das Vorgehen Moskaus und die Anerkennung der von prorussischen Separatisten kontrollierten Gebiete in der Ukraine. US-AuΓenminister Antony Blinken sagte ein fΓΌr diesen Donnerstag in Genf geplantes Treffen mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow ab. Das WeiΓe Haus schloss ein mΓΆgliches Treffen von US-PrΓ€sident Joe Biden mit Russlands PrΓ€sidenten Wladimir Putin vorerst aus.
Der MDax der mittelgroΓen Werte stieg zur Wochenmitte um 0,6 Prozent auf 32 391 ZΓ€hler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 erholte sich um gut ein Prozent auf 4030 Punkte.
Im Leitindex Dax setzten sich die Aktien von Henkel an die Spitze mit einem Gewinn von 3,9 Prozent. Nach den endgΓΌltigen Quartalszahlen des KonsumgΓΌterherstellers wies Analystin Celine Pannuti von JPMorgan darauf hin, dass Henkel-Aktien deutlich niedriger bewertet seien als die der Konkurrenz.
Die Aktien von Munich Re verloren dagegen nach Quartalszahlen des RΓΌckversicherers 2,8 Prozent. Die Prognose fΓΌr den Nettogewinn im laufenden Jahr liegt leicht unter der Markterwartung. Auch die Gewinnprognose von Puma fΓΌr 2022 nannten HΓ€ndler vorsichtig, der Kurs fiel um 0,7 Prozent.
Unter Druck gerieten FMC , sie rutschten um 4,8 Prozent ab an das Dax-Ende. Nach den Quartalszahlen des Dialyse-Anbieters vom Vortag bekrΓ€ftigte JPMorgan die Verkaufsempfehlung fΓΌr die Aktien.
In der zweiten Reihe verteuerten sich die Aktien der Software AG nach einer Kaufempfehlung der Baader Bank um 2,7 Prozent. Die Aktien von Uniper rutschten dagegen um 4,5 Prozent ab. Die Bank JPMorgan verwies mit Blick auf die GeschΓ€ftszahlen des Stromerzeugers auf RΓΌckstellungen fΓΌr AktivitΓ€ten in Schweden.
FΓΌr Kurseuphorie sorgten Spekulationen um eine Γbernahme des Finanzdienstleisters Flatxdegiro. Die im SDax der kleineren BΓΆrsentitel enthaltene Aktie schnellte um 16,7 Prozent nach oben. Am Vortag war sie auf den niedrigsten Stand seit Ende 2020 gefallen.