NEW YORK (dpa-AFX) - Gestützt von starken Quartalszahlen der Technologie-Schwergewichte Microsoft und Meta haben die US-Aktienmärkte ihre moderaten Vortagesgewinne am Donnerstag weiter ausgebaut. Frische US-Konjunkturdaten zeigten nur wenig Einfluss auf die Notierungen.
Der Dow Jones Industrial stieg zuletzt um 0,8 Prozent auf 40.976 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit Anfang April. Der marktbreite S&P 500 gewann 1,3 Prozent auf 5.643 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 legte um 1,8 Prozent auf 19.929 Punkte zu und kletterte auf das höchste Niveau seit Ende März.
Am Vortag hatten Dow und Nasdaq 100 ihre Verluste zum Handelsende noch aufgeholt und die jüngst positive Tendenz damit fortgesetzt. Wegen der Zoll-Turbulenzen war die Monatsbilanz im April für den Dow aber klar negativ, während sich der Nasdaq 100 noch ein moderates Plus sichern konnte.
Die Wolken im Zuge des Handelskriegs hätten sich noch nicht aufgelöst, aber die Silberstreifen am Horizont würden sichtbarer, kommentierte Börsenexperte Stephen Innes vom Vermögensverwalter SPI Asset Management die Entwicklung.
In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Vorwoche deutlicher als erwartet gestiegen. Die Stimmung in der US-Industrie - gemessen am ISM Einkaufsmanagerindex - sank im April auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten. Experten hatten allerdings schlimmeres befürchtet. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel im April niedriger als prognostiziert aus. Die Bauausgaben im März sanken um 0,5 Prozent, während ein Anstieg um 0,2 Prozent vorausgesagt wurde.
Microsoft und Meta setzen mit ihren Quartalszahlen und Prognosen die Akzente, bevor nach US-Börsenschluss mit Apple und Amazon zwei weitere Tech-Konzerne aus der Riege der sogenannten "Magnificent 7" die Bücher öffnen.
Für die Microsoft-Anteile ging es um 9,2 Prozent hoch. Künstliche Intelligenz (KI) und Cloud-Dienste schieben das Geschäft des Software-Konzerns kräftig an. Microsoft übertraf im vergangenen Quartal die Erwartungen von Analysten deutlich. Sorgen um Belastungen durch die US-Zollpolitik wurden zerstreut.
Ähnlich verhält es sich mit Meta. Mit dem Rückenwind eines boomenden Werbegeschäfts schraubt der Facebook-Konzern die Ausgaben für KI-Infrastruktur um weitere Milliarden in die Höhe. Auch Meta übertraf mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen. Die Papiere legten um 5,7 Prozent zu.
Bei Qualcomm sieht es hingegen weniger rosig aus. Die Papiere verloren als Schlusslicht im Nasdaq 100 8,5 Prozent. Der Chiphersteller hatte eine maue Umsatzprognose abgegeben und damit Sorgen um eine Belastung der Nachfrage wegen der US-Zölle verstärkt.
Einen Kursabschlag von 6 Prozent verbuchten die Aktien des Pharmakonzerns Eli Lilly, der wegen Abschreibungen auf eine Übernahme seine Gewinnerwartung für das Gesamtjahr kappte.
Verunsicherte Kunden wegen der aktuellen Wirtschaftslage insbesondere in den USA belasten auch weiterhin McDonald's. Die Erlöse im ersten Quartal sanken noch etwas mehr als von Analysten erwartet. Die Aktien der Burgerkette verloren 1,1 Prozent.
Der Autobauer General Motors (GM) rechnet mit Belastungen in Milliardenhöhe durch die US-Zölle und kappte deshalb den Jahresausblick. Die Aktien legten dennoch um 1,3 Prozent zu, waren tags zuvor aber sehr schwach gewesen./edh/he
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