Siemens Healthineers wächst stark - Ergebnisausblick vorsichtiger

07.05.2025, 10:36

ERLANGEN (dpa-AFX) - Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers ist im zweiten Geschäftsquartal (per Ende März) stärker gewachsen als erwartet. Auch bei den Ergebnissen legte die Siemens-Tochter deutlich zu, so wirken sich die Einsparungen aus der Restrukturierung der Labordiagnostik weiter positiv aus. Die US-Zollpolitik lässt das Unternehmen jedoch für den Ergebnisausblick vorsichtiger werden - hier senkte der Philips-Konkurrent das untere Ende der Spanne für den bereinigten Gewinn je Aktie.

t-online aktuell 07.05.2025

"Ohne Zölle hätten wir über das Erreichen des oberen Endes der Bandbreite gesprochen", sagte Konzernchef Bernd Montag am Mittwoch in einer Telefonkonferenz. Die Belastungen für das Geschäftsjahr sieht das Management bei 200 bis 300 Millionen Euro vor Steuern und 0,15 Euro auf das bereinigte Ergebnis je Aktie. So geht das Unternehmen nun für die 12 Monate per Ende September von einem bereinigten Ergebnis je Aktie von 2,20 bis 2,50 Euro aus. Bislang hatte der Konzern das untere Ende auf 2,35 Euro je Aktie prognostiziert.

Am Tag zuvor hatte der niederländische Konkurrent Philips seine Margenprognose wegen der US-Zollpolitik deutlich gesenkt.

Das vergleichbare Umsatzwachstum sieht Healthineers weiter bei fünf bis sechs Prozent und peilt dabei das obere Ende an. Im ersten Halbjahr steht damit bereits ein Plus von sechs Prozent zu Buche. Aktuell sieht Montag mit Blick auf die Zollpolitik keine Änderung des Kundenverhaltens. Auch in den USA sei die Nachfragesituation bislang ungebrochen. Zwar beobachte das Unternehmen die Situation genau - auch mit Blick auf Einschnitte im Gesundheitssektor, in der Wissenschaft und bei Behörden. Jedoch sei er für die kommenden Quartale für die USA diesbezüglich positiv gestimmt, sagte er.

Die Anleger reagierten zunächst positiv. Die im Dax notierte Aktie stieg zu Beginn um 2,2 Prozent, konnte aber die Gewinne nicht halten und drehte in einem schwachen Sektorumfeld ins Minus. Zuletzt verlor das Papier rund 1,7 Prozent auf 46,59 Euro. Analyst David Adlington von JPMorgan urteilte, der an die Zollauswirkungen angepasste Ausblick sei nicht so schlecht wie befürchtet. Mit einer erweiterten Ergebnis-Zielspanne seien die ursprünglichen Zielmarken noch nicht aus der Welt. Mit Blick auf das zweite Geschäftsquartal urteilte er, das Wachstum und das bereinigte operative Ergebnis lägen über den Erwartungen. Auch die Auftragseingänge seien positiv.

Im vergangenen Geschäftsjahr machten die USA rund 35 Prozent des weltweiten Umsatzes bei Healthineers aus, wie Montag berichtete. Dabei hat Siemens Healthineers bereits ein starkes Standbein in den USA. "Jedoch produzieren wir nicht alle Produkte in allen Regionen." Wenn nötig, könne Siemens Healthineers jedoch rasch Umstellungen in der Fertigung vornehmen. Zum aktuellen Zeitpunkt sei es für solche Überlegungen aber noch zu früh. Insgesamt sieht er das Unternehmen jedoch breit genug aufgestellt, um auf die weitere Entwicklung reagieren zu können. So verwies er auch auf den hohen Anteil von wiederkehrenden Umsätzen, die von Zöllen unabhängig sind.

Im zweiten Geschäftsquartal erzielte das Unternehmen eine robuste Entwicklung. So stieg der Umsatz um 8,7 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro, wie das Unternehmen in Erlangen mitteilte. Vergleichbar stiegen die Erlöse um 6,8 Prozent. Dabei herausgerechnet sind Währungs- und Portfolioeffekte. Dabei profitierte das Unternehmen von guten Geschäften in der Bildgebung und dem US-Krebsspezialisten Varian. Regional betrachtet erzielte Healthineers in den USA ein zweistelliges Wachstum. Das seit einiger Zeit schwächelnde China-Geschäft war weiterhin von einer zurückhaltenden Nachfrage geprägt, erreichte jedoch ein leichtes Umsatzplus.

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) verbesserte sich um knapp ein Fünftel auf 982 Millionen Euro. Hier machten sich auch Einsparungen durch die Restrukturierung im Diagnostikgeschäft positiv bemerkbar. Nach Steuern verdiente Healthineers mit 537 Millionen Euro ein Viertel mehr.

Für das dritte Quartal rechnet Finanzvorstand Jochen Schmitz mit einem vergleichbaren Umsatzplus im Rahmen der Jahresprognose von fünf bis sechs Prozent und einer flachen Margenentwicklung in allen Segmenten. Insgesamt dürfte sich die Profitabilität in allen Bereichen in der zweiten Geschäftsjahreshälfte wegen der US-Zölle reduzieren. "Wir halten den Ausblick auf das zweite Halbjahr kaufmännisch vorsichtig", sagte Schmitz./nas/mne/stk

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