US-Zölle: Konjunkturunsicherheiten für Jahresziele von Wacker Chemie

30.04.2025, 17:25

(neu: Kursentwicklung aktualisiert, Nachfrageentwicklung teils weiter schwer vorhersagbar im 2. Absatz)

t-online aktuell 30.04.2025

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Eine weiterhin schwache Entwicklung im Geschäft mit Solarsilizium und eine träge Bauwirtschaft machen Wacker Chemie unverändert zu schaffen. Letzteres belastet etwa die Polymer-Sparte des Unternehmens, die Basis- und Zusatzmaterialien für Klebstoffe, Bodenbeläge, Farben und Beton herstellt. Eine starke Nachfrage nach Polysilizium für Computerchips sowie etwa der Medizinbranche und von LED-Herstellern nach Spezial-Silikonen konnte das nicht auffangen. Die Jahresziele bestätigte das Unternehmen zwar, verwies aber auch auf die Unwägbarkeiten durch die US-Handelskonflikte. Am Aktienmarkt geriet Wacker Chemie unter Druck.

"Die schwache Konjunktur prägt weiterhin das Bestellverhalten vieler Kunden", sagte der Vorstandsvorsitzende Christian Hartel laut Mitteilung vom Mittwoch. "Dazu kommt in den letzten Wochen erhebliche Verunsicherung an den Märkten aufgrund der aktuellen US-Handelspolitik." Insgesamt ist die Vorhersagbarkeit der Nachfrage damit teils schwer berechenbar.

Da die Auswirkungen solcher Konflikte auf die Weltwirtschaft wie auch auf das Geschäft von Wacker Chemie laut dem Unternehmen aktuell nicht zuverlässig abschätzbar sind, ändert der Konzern den Jahresausblick nicht. Damit rechnet die Unternehmensführung für 2025 weiterhin mit einem Konzernumsatz von 6,1 bis 6,4 Milliarden Euro sowie mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 700 bis 900 Millionen Euro.

Analyst Konstantin Wiechert von der Baader Bank sieht denn auch Risiken für die Jahresziele. Da ständige Hin und Her der US-Handelspolitik und damit auch hinsichtlich der Wirtschafts- und Inflationsperspektiven dürfte auch weiterhin zu einem vorsichtigen Bestellverhalten der Kunden führen, so der Experte. Daher könnten im zweiten Quartal die Geschäftsverbesserungen ausfallen, die eventuell für ein Erreichen der Jahresziele des Unternehmens notwendig wären.

Mit Blick auf das erste Quartal hielt der MDax-Konzern den Umsatz mit 1,48 Milliarden Euro knapp auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums, während der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um mehr als ein Viertel auf gut 127 Millionen Euro sank. Das operative Ergebnis liegt damit unter der mittleren Analystenschätzung. Unter dem Strich fiel ein Verlust von 3,4 Millionen Euro an - nach einem Gewinn von 48,4 Millionen vor einem Jahr.

Die Aktien von Wacker Chemie weiteten ihre Verluste bis zum Nachmittag aus und notierten zuletzt mit einem Minus von sieben Prozent auf 65,60 Euro am Ende des Index der mittelgroßen Werte, dem MDax. Der jüngste Erholungsversuch droht damit zu scheitern. So war der Kurs Anfang April im Sog der allgemeinen zollbedingten Marktturbulenzen bis auf 56,40 Euro abgesackt, was der tiefste Stand seit 2020 war./mis/nas/stk/he

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