"Wirtschaftswoche": Mehr Geld für Roland Koch

Die Geschäfte des Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger Berger laufen prächtig. Davon profitiert auch der Vorstandschef Roland Koch. Nach Angaben der "Wirtschaftswoche" bezieht der prominente Ex-Politiker 2012 voraussichtlich eine halbe Million Euro mehr Gehalt als im vergangenen Jahr.

Koch kann auf 2,1 Millionen Euro hoffen

2011 erhielt Koch, der im März zu Bilfinger Berger kam, 1,53 Millionen Euro für vier Monate Vorstandstätigkeit und sechs Monate als Vorstandschef. 2012 wird Koch bei normalem Geschäftsverlauf rund 2,1 Millionen Euro verdienen, schrieb das Blatt. Der Betrag setze sich zusammen aus einem Festgehalt von 768.000 Euro und einem gewinnabhängigen Bonus. Bilfinger Berger hatte in Deutschland 2011 mehr als 23.000 Beschäftigte und zahlt an sie insgesamt rund acht Millionen Euro Bonus.

Gehalt nach oben gedeckelt

"Bei Bilfinger sind alle Erfolgsprämien gedeckelt, das gilt auch für mein Gehalt", sagte Koch der "Wirtschaftswoche". Überdies schaltete sich der Bilfinger-Chef in die Debatte um hohe Managergehälter ein. Koch hält es für richtig, dass die Gesellschaft nach der Rekordzahlung für VW-Chef Martin Winterkorn über die Höhe diskutiert: "Ich finde es gut, dass die Unternehmen selbst nachdenklich werden, welche Wirkung ihre Gehälter auf die Gesellschaft haben."

Koch warnte aber vor einer Deckelung der Bezüge durch den Staat. Zugleich verweis er auf die Erfordernisse der Unternehmen im internationalen Wettbewerb: Diese müssten versuchen "die besten Talente zu bekommen und aufpassen, dass sie ihren Managern auch ausreichende Anreize bieten".

Mitarbeiter bekommen Prämie

Auch die Mitarbeiter von Bilfinger-Berger sollen vom Boom der Firma profitieren: Allen Beschäftigten in Deutschland zahlt Bilfinger Berger bald einen Bonus von je 340 Euro für das vergangene Jahr. Wie Koch der "Wirtschaftswoche" bestätigte, will der Baukonzern nicht nur den üblichen Bonus in Höhe des 100-fachen der Dividende zahlen (2011: 2,50 Euro pro Aktie). Zusätzlich würden 90 Cent Sonderdividende berücksichtigt, die die Aktionäre wegen des Verkaufs der australischen Tochter Valemus bekommen.