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Strafzinsen bei der ING greifen für Großteil der Kunden erst 2022


Strafzinsen bei der ING greifen für Großteil der Kunden erst 2022

Von t-online, mak

Aktualisiert am 21.09.2021Lesedauer: 2 Min.
Filiale der ING-Diba-Bank in Middelburg, Niederlande: In Deutschland unterhält das Geldhaus keine Filialen.Vergrößern des BildesFiliale der ING-Diba-Bank in Middelburg, Niederlande: In Deutschland unterhält das Geldhaus keine Filialen. (Quelle: Manngold/imago-images-bilder)
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Die Direktbank ING führt einen Strafzins ein, einige Tausend Kunden müssen ihn bereits ab November zahlen. Das Gros der Kunden bleibt derweil bis März 2022 verschont.

Bestandskunden der ING müssen bald mit Strafzinsen rechnen, wie ein Sprecher der Direktbank t-online sagte. Das Kreditinstitut plant, ab November ein Verwahrentgelt in Höhe von 0,5 Prozent auf Beträge einzuführen, die über den Freibetrag von 50.000 Euro reichen. Für die meisten in Frage kommenden Kunden greift die Änderung jedoch erst ab März 2022, wie er weiter sagte.

Bei der ING sind etwa 750.000 von insgesamt 9 Millionen Kundinnen und Kunden von einem Verwahrentgelt betroffen. Ein Verwahrentgelt meint nichts Anderes als einen Strafzins.

Einige Tausend Bestandskunden wurden bereits angeschrieben

Im Juli habe das Geldhaus jedoch "eine niedrige fünfstellige Kundenanzahl (Bestandskunden mit Kontoabschluss vor Juli 2021) mit sehr hohen Guthaben angeschrieben und um Zustimmung zum Verwahrentgelt gebeten", so der Sprecher. Für sie gelten die neuen Änderungen bereits ab November, ebenso für Neukunden, die ab dem 6. Juli ein Konto eröffnet haben.

Info: Geschäftsbanken müssen aktuell 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie überschüssige Gelder bei der Europäischen Zentralbank (EZB) parken. Die Kosten dafür geben immer mehr Geldhäuser and ihre Kunden weiter. Zuletzt hatten mehrere Institute die Freibeträge gesenkt. Mehr zu Negativzinsen lesen Sie hier.

ING-Deutschland-Chef: "Behalten uns Kündigung der Konten vor"

Auch ING-Deutschlandchef Nick Jue äußerte sich zu den AGB-Änderungen. Er sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Wir planen, ab Ende November überwiegend auf digitalem Weg die Zustimmung vom Großteil unserer Kundinnen und Kunden zu unseren geänderten AGB sowie dem Verwahrentgelt einzuholen." Die Bank werde "alles machen, um die Zustimmung der Kunden zu bekommen. Am Ende brauchen wir die Zustimmung der Kunden, um weiter mit ihnen zusammenzuarbeiten", so Jue.

"Im Juli haben wir bereits einige Tausend Sparkunden bezüglich der Einwilligung zum Verwahrentgelt angeschrieben und die Zustimmungsquote war sehr gut. Daher bin ich zuversichtlich, dass die meisten das machen werden. Bei Kunden, die nicht zustimmen, behalten wir uns in einem letzten möglichen Schritt eine Kündigung der Konten vor."

Ende April fiel wegweisendes Urteil

Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte Ende April entschieden, dass Banken bei AGB-Änderungen die Zustimmung ihrer Kunden einholen müssen. Die Klausel, derzufolge die Institute von einer stillschweigenden Zustimmung ausgehen können, wenn Kunden einer Änderung nicht binnen zwei Monaten widersprechen, benachteilige Kunden unangemessen.

Geldhäuser müssen Kunden nun im Nachhinein um Zustimmung zu den aktuellen Gebühren bitten. Zudem können Bankkunden solche Gebühren, die Kreditinstitute ohne explizite Einwilligung erhoben hatten, zurückfordern – nach Einschätzung der Stiftung Warentest rückwirkend bis zum 1. Januar 2018. Wie das geht, lesen Sie hier.

ING wirbt um Hauskunden

Jahrelang lockte die Direktbank unter dem Namen ING-Diba Kunden mit relativ hohen Sparzinsen. Doch Einlagen kosten im aktuellen Zinstief Geld. Darum bemüht sich das Institut, das seit November 2018 nur noch unter dem Namen des Mutterkonzerns ING auftritt, um mehr Hausbankkunden.

Heißt: Idealerweise parken Kunden nicht nur Geld, sondern sorgen über Baufinanzierung, Verbraucherkredite oder Wertpapiersparen für Provisionseinnahmen.

Hinweis: In einer früheren Version des Artikels hieß es, die ING habe ihren Ursprungsplan geändert, sodass viele Bestandskunden vom Verwahrentgelt bis März 2022 verschont bleiben. Das war insofern nicht korrekt, alsdass es sich dabei doch bereits um den ursprünglichen Plan handelte, wie der ING-Sprecher nun richtigstellte. Wir haben die entsprechende Stelle im Text angepasst.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Gespräch mit ING-Sprecher
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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