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Wegen Putin-Propaganda: RT-Agentur verliert viele Mitarbeiter


"Man kann nicht Teil davon sein"
Viele Mitarbeiter kündigen bei RT-Agentur in Deutschland

Von rtr
Aktualisiert am 01.03.2022Lesedauer: 2 Min.
RT-Logo (Symbolbild): Der Partneragentur des Staatssenders laufen die Mitarbeiter weg.Vergrößern des BildesRT-Logo (Symbolbild): Der Partneragentur des Staatssenders laufen die Mitarbeiter weg. (Quelle: Steinach/imago-images-bilder)
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Der russischen Partneragentur des Staatssenders Russia Today sieht sich in Deutschland einer Kündigungswelle gegenüber. Das ist ein Rückschlag für das Netzwerk, das dieses Jahr eigentlich 200 neue Jobs schaffen wollte.

Der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ruptly mit Sitz in Berlin laufen nach dem Einmarsch in die Ukraine die Mitarbeiter weg. Einige beschwerten sich in einer Telefonkonferenz, dass sie die Invasion nicht als solche bezeichnen dürften, geht aus einer der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Aufzeichnung einer Telefonkonferenz hervor. Moskau nennt seine Invasion einen "Sondereinsatz" und hat die heimischen Medien dazu angehalten, diesen Begriff zu verwenden.

Mindestens drei leitende Redakteure hatten bis Montag gekündigt, sagte ein Mitarbeiter von Ruptly, der anonym bleiben wollte. Eine von ihnen, die Planungsleiterin Katerina Alexandridi, bestätigte ihren Weggang gegenüber Reuters. Andere konnten nicht sofort erreicht werden.

Auf eine per E-Mail gestellte Nachfrage bei der auf der Ruptly-Seite als Ansprechpartner genannten Person kam folgende automatische Antwort: "Seit dem 25. Februar 2022 arbeite ich nicht mehr als Chief Marketing Officer bei Ruptly". "Alle sind krank oder haben gekündigt", sagte eine Ruptly-Mitarbeiterin. "Man kann nicht Teil einer solchen Sache sein und dann in ein Flüchtlingslager gehen und so tun, als ob man sich kümmert."

RT wollte 200 Mitarbeiter einstellen

Die Abgänge sind ein Rückschlag für Russlands internationales Sendernetzwerk, das noch in diesem Jahr eine neue deutschsprachige Ausgabe von RT starten wollte. Dafür sollten etwa 200 Mitarbeiter eingestellt werden. "Einige unserer Kollegen verlassen uns", sagte Geschäftsführerin Dinara Toktosunowa laut der Aufzeichnung des Telefonats mit allen Mitarbeitern.

"Bis auf Weiteres werden wir den Betrieb von Ruptly so weit wie möglich aufrechterhalten", aber die Nachtschichten würden vorübergehend nicht besetzt werden. Eine Seite mit einem Profil von 26 leitenden Angestellten wurde am Montag von der Website entfernt. Toktosunowa sagte, das Unternehmen habe Geld, um die Mitarbeiter bis zum Jahresende zu bezahlen. Sie bot ihnen an, nach Russland zu ziehen, falls es für das Unternehmen unmöglich werden sollte, in Deutschland zu arbeiten.

Die EU-Kommission will die russischen Staatsmedien Russia Today und Sputnik sanktionieren, die als Propagandamaschine Moskaus gesehen werden. Demnach soll deren Zugang zu europäischen Medien-Kanälen blockiert werden, wie Binnenmarkt-Kommissar Thierry Breton am Dienstag mitteilte. Die Mitgliedstaaten müssen dem Vorgehen demnach noch zustimmen, womit die EU-Kommission noch im Tagesverlauf rechnet.

Ruptly wird vorgeworfen, ein Scharfmacher zu sein

Ruptly wurde 2013 gegründet, um den staatlichen russischen Sender RT und andere Kunden mit Nachrichten zu versorgen. Angeboten werden Video- und Live-Feeds aus der ganzen Welt. Die Agentur, die mit den von Reuters angebotenen Diensten konkurriert, ist Teil des Nachrichtenimperiums der Putin-Verbündeten Margarita Simonjan.

Ihr wird vorgeworfen, Spannungen in den westlichen Ländern verschärfen zu wollen. Simonjan und ihre Sender behaupten dagegen, sie böten die dringend benötigte Vielfalt und eine Alternative zu den westlichen Medien. Die EU-Kommission hat Simonjan als "zentrale Figur" der russischen Propagandamaschine sanktioniert.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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