t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeWirtschaft & FinanzenAktuellesWirtschaft

Drohender Gasstopp aus Russland: Bundesnetzagentur bereitet sich intensiv vor


Eilmeldung
Sensation in Paris: BVB steht im Champions-League-Finale

Nach russischen Drohungen
Bundesnetzagentur bereitet sich intensiv auf Gasstopp vor

Von reuters, neb

Aktualisiert am 21.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Dreht Putin den Gashahn zu? Russland drohte im Konflikt um Sanktionen, die die EU verhängt hat, immer wieder mit einem solchen Schritt.Vergrößern des BildesDreht Putin den Gashahn zu? Russland drohte im Konflikt um Sanktionen, die die EU verhängt hat, immer wieder mit einem solchen Schritt. (Quelle: Yegor Aleyev/TASS/imago-images-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Was passiert, wenn Putin die Gasversorgung abdreht? Die Sorgen vor einem plötzlichen Ende der Lieferungen aus Russland sind in Deutschland hoch. Die Bundesnetzagentur bereitet sich auf ein solches Ereignis vor.

Im Streit um russische Öl- und Gaslieferungen bereitet sich die Bundesnetzagentur mit einer umfassenden Untersuchung zum Gasverbrauch auf eine Verschlechterung der Versorgungslage vor. Bis zum 28. April würden Daten von Gasnetzbetreibern und im Mai von Unternehmen mit einem großen Gasverbrauch erhoben. Das teilte die Bonner Behörde am Donnerstag mit.

Ziel sei es, der Netzagentur aktuelle Daten für den Fall einer deutlich verschlechterten Gasversorgungslage in Deutschland oder EU-Mitgliedstaaten zur Verfügung zu stellen. In einer solchen Lage wäre es Aufgabe der Behörde, den Gasverbrauch zu regeln. Mit den Daten, die in eine Sicherheitsplattform einfließen würden, sollten die Folgen für die Verbraucher besser eingeschätzt werden.

"Wir bereiten uns intensiv auf eine Lage vor, in der die Bundesnetzagentur Lieferreduzierungen von großen Gasverbrauchern verfügen muss. Gleichzeitig tun wir alles, damit diese Situation nicht eintritt", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur Klaus Müller.

EU drängt auf ein Ende der russischen Energieimporte

Russland hat im Zuge des Ukraine-Kriegs und der Sanktionen des Westens mit einem Stopp seiner Gaslieferungen nach Deutschland gedroht. Gleichzeitig drängen in der EU immer mehr Mitgliedsländer auf einen europäischen Boykott russischer Energieträger.

Da Deutschland besonders abhängig von den russischen Gaslieferungen ist, hat sich die Regierung um Kanzler Olaf Scholz (SPD) bisher gegen einen solchen Importstopp gewehrt. Auch ein Ölembargo unterstützt Deutschland bisher nicht, wohl aus der Angst vor Gegensanktionen Russlands auf die deutschen Gasimporte. Ein Importverbot für russisches Öl würde Putins Wirtschaft deutlich härter treffen als ein Gasembargo – und dürfte daher nicht ohne eine Gegenreaktion bleiben.

Angesicht der angespannten Lage hatte die Bundesregierung kürzlich die erste von insgesamt drei Stufen eines Notfallplans eingeleitet (mehr dazu lesen Sie hier). Die Bundesnetzagentur hat eine Schlüsselrolle für den Fall, dass der Gasverbrauch nicht mehr voll gedeckt ist. Müller hatte in einem "Zeit"-Interview im Falle eines Gasmangels "den uneingeschränkten Schutz" privater Haushalte infrage gestellt.

Private Haushalte sind nicht durchweg geschützt

Sollte die Regierung die Alarmstufe ausrufen, hält es der Chef der Bundesnetzagentur aber nicht für vertretbar, wenn der private Sektor keine Folgen spüren würde. Laut Müller könnten etwa größere Single-Wohnungen ebenfalls aus der Versorgung ausscheiden, auch Saunen dürften dann wohl nicht mehr beheizt werden. Bisher waren zunächst Einschränkungen für die Wirtschaft vorgesehen.

Nach europäischen Vorgaben seien private Haushalte, aber auch Krankenhäuser und Gaskraftwerke, die für die Fernwärmeversorgung zuständig sind, besonders geschützt. "Richtig ist aber, dass der uneingeschränkte Schutz für private Verbraucher sehr schwer vermittelbar ist", so Müller.

Ab wann eine Single-Wohnung als zu groß gelte, um den besonderen Schutz zu verlieren, benannte der Chef der Bundesnetzagentur in dem Interview allerdings nicht.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur Reuters
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website