Bei Allergien häufig Dieses ungewöhnliche Symptom kann auf Corona hinweisen
Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.In einigen Ländern verbreitet sich die Omikron-Variante "Arcturus" derzeit schnell. Forscher vermuten, dass sie ein bisher untypisches Leiden auslösen kann.
Insbesondere in der Pollenflugsaison sind rote, juckende Augen vielen Allergikern ein wohlbekanntes Symptom. Doch nun weisen Forscher darauf hin, dass dahinter offenbar auch eine andere Ursache stecken kann: eine Infektion mit der Corona-Variante XBB.1.16 – auch bekannt als "Arcturus".
Die Untervariante der Omikron-Variante verbreitet sich derzeit schnell in einigen Weltteilen. In Deutschland macht sie bislang einen geringen Anteil der Infektionen aus, auch hier steigt ihr Anteil laut dem Robert Koch-Institut aber zurzeit an. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die rekombinante Untervariante von Omikron inzwischen auf ihre Beobachtungsliste genommen, weil sie eine höhere Übertragungsrate als frühere Stämme aufweist.
Augenleiden von früheren Corona-Stämmen nicht bekannt
Als gefährlicher gilt "Arcturus" bislang nicht. Sie könnte sich aber durch ein bisher für Corona untypisches, unangenehmes Symptom bemerkbar machen, das Experten in den betroffenen Weltregionen vermehrt beobachten: Bindehautentzündung.
Insbesondere bei jungen Menschen entwickele sich offenbar bei einer Infektion mit XBB.1.16 häufiger eine Bindehautentzündung, also rote und juckende Augen, sagte kürzlich Dr. Matthew Binnicker, Leiter des Labors für klinische Virologie an der US-amerikanischen Mayo Clinic. "Das ist etwas, was wir bei früheren Stämmen des Virus nicht gesehen haben."
In den Vereinigten Staaten nimmt der Anteil der Infektionen mit "Arcturus" aktuell schnell zu und lag zuletzt bei gut sieben Prozent aller sequenzierten Proben.
In Indien vermehrt Fälle von Bindehautentzündung
Am stärksten scheint sich die Untervariante mit ihren Symptomen derzeit in Indien zu verbreiten, wo die Zahl der Fälle laut lokalen Medien in den vergangenen Tagen sprunghaft angestiegen ist.
Das mögliche neue Corona-Symptom wurde dort bislang vor allem bei Kindern beobachtet. Wie der indische Kinderarzt Vipin M. Vashishtha, Mitglied des Vaccine Safety Net-Programms der Weltgesundheitsorganisation, vor einigen Tagen auf Twitter schrieb, gebe es in Indien "einen Anstieg der Fälle von juckender Bindehautentzündung mit klebrigen Augen", die mit der Subvariante in Verbindung stehen könnten.
https://twitter.com/vipintukur/status/1644026879740084225
WHO erwägt Aufhebung der höchsten Corona-Alarmstufe
Die Variante XBB.1.16 steht seit Kurzem auf der Beobachtungsliste der WHO (variants under monitoring VUMs). Daneben listet die Organisation die Stufen "Variante von Interesse" (VOI) und "Besorgniserregende Varianten (VOC).
In der ersten Maiwoche soll der Notfallausschuss beraten, der die WHO darin berät, ob für die Corona-Pandemie weiterhin die höchste Alarmstufe gelten soll und ob er der WHO die Aufhebung der "Notlage von internationaler Tragweite" (PHEIC) empfehlen soll. Weltweit verzeichnen die meisten Länder inzwischen nur noch verhältnismäßig wenige schwere Corona-Erkrankungen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Centers for Disease Control an d prevention (CDC)
- businesstoday.in: "Huge jump in COVID-19 cases! Over 11,000 infections reported in last 24 hours"
- Mayo Clinic Laboratories
- WHO: "Tracking SARS-CoV-2 variants"
- Robert-Koch-Institut: "Wöchentlicher Lagebericht des RKIzur Coronavirus-Krankheit-2019" (Stand: 20.04.2023)
- Mit Material der dpa