"Meilenstein" für die Forschung Deutschlands größtes Lager für menschliche Bioproben eröffnet

Das Helmholtz Zentrum München hat den größten Genproben-Kühlschrank Deutschlands eingeweiht. Insgesamt rund 21 Millionen Proben Blut, Urin und Speichel können dort dauerhaft eingefroren werden.
Das deutschlandweit größte Lager für menschliche Bioproben ist in Oberschleißheim bei München eröffnet worden. Im "Nako Biorepository" des Helmholtz Zentrums München werden Millionen Blut-, Urin- oder Speichelproben gesammelt und 30 Jahre lang aufbewahrt. Von einem "Schatz für die deutsche Forschung und Wissenschaft", spricht der wissenschaftliche Geschäftsführer des Zentrums, Matthias Tschöp, und von einem "Meilenstein".
Roboter steuern das Lager
Insgesamt rund 21 Millionen Proben sollen in riesigen Tanks bei minus 80 oder minus 180 Grad Celsius gefroren lagern, bislang sind es elf Millionen. Das Lager ist vollautomatisiert. Einsortiert und bei Bedarf wieder herausgesucht werden die Proben computergesteuert von einem Roboter.
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Die Proben stammen aus der Nako-Gesundheitsstudie, einer bundesweiten Untersuchung mit 200.000 Teilnehmern, die 2014 startete. In dem Tresor können große Probenmengen bis zu 30 Jahre lang gelagert werden. Ziel der Studie ist es, die Entstehung von Krankheiten wie Krebs, Diabetes oder Herzinfarkt besser zu verstehen. "Wir wollen zum Beispiel die Frage beantworten, warum der Anteil an Diabetikern im Nordosten von Deutschland doppelt so hoch ist wie im Südwesten", sagt die Vorsitzende der Nako-Gesundheitsstudie, Annette Peters.
- dpa-AFX
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