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Gesundheitsvorsorge: Viele IGeL-Leistungen kann man sich sparen


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Gesundheitsvorsorge: Viele IGeL-Leistungen kann man sich sparen

dapd, Berrit Gräber, dapd

03.02.2012Lesedauer: 3 Min.
IGeL: ärztliche Beratung oder Verkaufsgespräch?Vergrößern des BildesIGeL: ärztliche Beratung oder Verkaufsgespräch? (Quelle: imago-images-bilder)
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Darf es eine Extraportion Gesundheit sein? Beim Arztbesuch müssen Patienten entscheiden, ob sie individuelle Leistungen zur Gesundheitsvorsorge, abgekürzt IGeL, auf eigene Kosten "hinzubuchen" wollen. Dazu zählen beispielsweise der PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs und die Glaukom-Untersuchung beim Augenarzt. Doch Gesundheitsexperten halten viele Untersuchungen für überflüssig. Diese acht IGeL-Angebote können Sie sich sparen.

IGel annehmen oder verzichten?

Kaum in der Arztpraxis angekommen, schon geht es los mit den Verkaufsofferten: Der Augenarzt empfiehlt dringend die Messung des Augeninnendrucks - nur zur Vorsorge, aber auf private Rechnung für 20 Euro. Der Gynäkologe legt der Kassenpatientin eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung ans Herz. Kosten: bis zu 40 Euro. Der Hausarzt bietet Impfberatung gegen Bares an, der Dermatologe ein Extra-Hautscreening. Individuelle Gesundheitsleistungen wurden 1998 eingeführt und umfassen alles, was nicht medizinisch notwendig ist und damit von den Krankenkassen nicht gezahlt werden muss. Was tun? Annehmen oder verzichten?

Den Zusatzleistungen nicht sofort zustimmen

Eine genau abgegrenzte Liste von IGeL-Angeboten gibt es nicht. Manchmal handelt es sich um Vorsorgemaßnahmen oder um Früherkennung, deren Notwendigkeit und Wirkung wissenschaftlich umstritten sind. Jeder Arzt kann seine Therapie- oder Diagnosevorschläge selbst zusammenstellen. Millionen gesetzlich Versicherte fühlen sich bei der Entscheidung erst einmal überfordert. "Nicht unter Druck setzen lassen, nicht gleich in der Praxis zustimmen", rät Daniela Hubloher, Gesundheitsexpertin der Verbraucherzentrale Hessen. Statt blindem Vertrauen in den Doktor sei Skepsis gegenüber dem Unternehmer gefragt.

Zum Wohl des Patienten oder zum Nutzen des Arztes?

Kassenpatienten geben danach pro Jahr rund 1,5 Milliarden Euro für IGeL aus, wie das Wissenschaftliche Institut der AOK herausfand. Meist völlig unnötig. Denn bei den Extras, die von der Kasse nicht erstattet werden, gehe es "nicht um notwendige medizinische Leistungen für Kranke", betont Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen. "Bei den IGeL-Leistungen geht es vorrangig um wirtschaftliche Interessen von Ärzten."

Gesundheitlichen Nutzen genau erklären lassen

Wer privat zur Kasse gebeten wird, sollte immer nachfragen, worin eigentlich der gesundheitliche Nutzen liegt und warum die Behandlung nicht erstattet wird, rät Ärztin Hubloher. "Es gibt keinen IGeL, der sofort sein muss, sonst wäre das ja eine Kassenleistung." Drängt der Doktor zu einem schnellen Entschluss, ist das unseriös.

Bei begründetem Verdacht zahlt Krankenkasse die Untersuchung

Außerdem wichtig zu wissen: So manche Selbstzahler-Leistung wird womöglich doch von der Kasse bezahlt. So muss niemand eine Untersuchung selbst zahlen, wenn bei ihm ein begründeter Verdacht auf eine Krankheit besteht. Gibt es einen Befund oder eine erbliche Vorbelastung, müssen auch Ultraschall oder Mammografie nicht aus der eigenen Tasche bezahlt werden. Vorsicht sei auch geboten, wenn eine Untersuchung für den Aufpreis angeblich "in besserer Qualität" zu haben sei, empfiehlt die Ärztekammer Berlin.

Webseite informiert über Nutzen von IGeL-Leistungen

Letztlich muss immer der Patient entscheiden, ob er das teure Extra annimmt oder nicht. Wenigstens ist er mit der Frage, ob er es unbedingt braucht, jetzt nicht mehr ganz allein gelassen. Auf der Seite www.igel-monitor.de können sich Versicherte ab sofort selbst über den Nutzen von IGeL-Offerten informieren. Die nach eigenen Angaben nicht-kommerzielle Internetplattform des Medizinischen Dienstes der Gesetzlichen Krankenversicherungen hat die gängigsten Zusatzleistungen wissenschaftlich bewertet und wägt Nutzen gegen Schaden ab. Einige IGeL-Leistungen werden als positiv eingestuft, andere als unklar oder negativ.

Unabhängige persönliche Beratung

Persönliche Beratung bieten alle Krankenkassen. Die Unabhängige Patientenberatung UPD informiert in 21 regionalen Beratungsstellen, über www.upd-online.de oder am kostenlosen Telefon (aus dem Festnetz) unter 0800 - 0 11 77 22.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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