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FFP2-Maske – Schutz vor Corona: So lange können Sie sie ohne Pause tragen!


Tipps zum Corona-Schutz
Wie lange lassen sich FFP2-Masken ohne Pause tragen?

Von dpa, mra, nsa

Aktualisiert am 06.04.2021Lesedauer: 6 Min.
FFP2 Maske: Diese Masken sind in Bayern künftig Plicht in bestimmten Bereichen des öffentlichen Lebens.Vergrößern des BildesFFP2 Maske: Diese Masken sind in Bayern künftig Plicht in bestimmten Bereichen des öffentlichen Lebens. (Quelle: Thomas Trutschel/photothek/imago-images-bilder)
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FFP2-Masken gelten als besserer Schutz gegen das Coronavirus. Viele Menschen tragen sie in ÖPNV und Einzelhandel. Doch schützen sie wirklich besser als Einweg- und Stoffmasken? Und wie oft darf ich sie verwenden?

In einigen Bundesländern gilt die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske im öffentlichen Nahverkehr und im Einzelhandel. Für viele Menschen stellen sich nicht nur Fragen nach der Wirksamkeit der Maßnahme. Sie wollen auch wissen, wie man erkennt, ob eine FFP2-Maske hochwertig ist, wie man sie richtig trägt und wo man sie bekommt. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Wie lange können FFP2-Masken genutzt werden?

Ein Großteil der Menschen in Deutschland nutzt Mund-Nasen-Schutzmasken mehrfach, bevor sie gereinigt oder entsorgt werden. Das zeigt eine repräsentative YouGov-Umfrage. 44 Prozent der Befragten tauschen die Masken nach zwei bis fünf Einsätzen. Ungefähr jeder Achte (13 Prozent) trägt sie sechs bis zehn Mal hintereinander. Jeder Neunte (11 Prozent) wechselt sie noch später. Dabei lassen sich manche Maskentypen problemlos reinigen. Andere wiederum sind nur für den Einmalgebrauch gedacht.

Während die Mund-Nasen-Bedeckungen aus Stoff gewaschen und wiederverwendet werden können, sind FFP2-Masken laut dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) vom Hersteller als Einmalprodukte vorgesehen. Ursprünglich für den Arbeitsschutz gemacht, sind sie für eine Acht-Stunden-Schicht ausgelegt.

Die acht Stunden lassen sich aber summieren. "Für den privaten Bereich im Alltag kann die Maske auch öfter benutzt werden, etwa für den Einkauf oder die Fahrt zur Arbeit mit dem öffentlichen Nahverkehr", heißt es vom TÜV-Verband (VdTÜV).

Bei der Arbeit: Wie lange lassen sich FFP2-Masken ohne Pause tragen?

In bestimmten Fällen müssen Beschäftigte am Arbeitsplatz eine FFP2-Maske tragen. Dann müssen Arbeitgeber aber prüfen, wie lange die Mitarbeiter die Maske jeweils am Stück tragen können. Gibt es am Arbeitsplatz eine Tragepflicht für FFP2-Masken, muss es auch festgelegte Trage- und Erholungszeiten geben. Das erklärt Stefan Mayer von der Präventionsabteilung der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW).

Dazu müssen Arbeitgeber eine Gefährdungsbeurteilung vornehmen. Die Tragezeit und die Dauer der Pausen richten sich dann zum Beispiel nach der Schwere der Tätigkeit, den Arbeitsbedingungen vor Ort und den persönlichen Voraussetzungen der Träger, erklärt Mayer.

Für FFP2-Atemschutzmasken ohne Ausatemventil werde etwa in der Regel eine Tragedauer von 75 Minuten empfohlen. Das gilt für mittelschwere Tätigkeiten und normale Umgebungsbedingungen. Danach sollte es eine Tragepause von 30 Minuten geben.

Neue Erkenntnisse: FFP2-Masken lassen sich fünf Mal aufbereiten

Forscher der Fachhochschule (FH) Münster und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster haben die Wiederverwendbarkeit von FFP2-Masken untersucht und verschiedene Verfahren geprüft, die das Infektionsrisiko bei der Mehrfachverwendung verringern sollen. Das Projekt wurde vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gefördert.

Die Forscher schreiben, dass sich FFP2-Masken bis zu fünf Mal aufbereiten lassen. Je nach Beschaffenheit der Maske

  • bei 80 Grad Ober- und Unterhitze für eine Stunde im Ofen (SARS-CoV-2 kann so vollständig inaktiviert werden)
  • oder indem man sie eine Woche lang an einem Haken im Raum trocknen lässt.

Wichtig: Die Masken sollten laut den Forschern nicht zum Trocknen auf/über die Heizung gelegt oder gehängt werden. 30 °C bis 40 °C böten für viele Bakterien und Pilze in feuchten Masken optimale Wachstumsbedingungen.

Da durch diese Verfahren weder Schmutz noch Körperflüssigkeiten entfernt werden, sollten die FFP2-Masken nach maximal fünf Desinfektionen nicht mehr verwendet werden. Aus verschiedenen Gründen nicht geeignet zur Wiederaufbereitung seien Kochtopf, Mikrowelle, Waschmaschine, Spülmaschine und UV-Lampe.

Wenn Sie eine FFP2-Maske wiederverwenden wollen, sollten Sie immer Ihre eigene nehmen und keine Masken innerhalb der Familie tauschen.

Schützen FFP2-Masken wirklich besser als Stoffmasken?

Experten sind sich grundsätzlich einig: Mund-Nasen-Masken filtern einen Teil der Partikel und Viren aus der Luft heraus. Dadurch sinkt deren Konzentration und damit das Infektionsrisiko. Ausgeatmete Aerosolpartikel sind nach Angaben der Gesellschaft für Aerosolforschung mit Sitz in Köln durch anhaftende Feuchtigkeit relativ groß, auch einfache Masken können sie daher recht effizient zurückhalten.

In der Raumluft schrumpfen die Partikel aber – und können darum beim Einatmen durch einfache Masken hindurch gelangen. FFP2-Masken sind dichter und filtern so mehr und auch kleinere Partikel. In der Folge bieten sie mehr Schutz für den Träger, auch vor dem Coronavirus SARS-CoV-2.

FFP2-Masken böten einen nachweislich besseren Eigenschutz als die einfache chirurgische Mund-Nasen-Bedeckung, meint auch Gérard Krause vom Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig. Zudem scheine die Bandbreite bei der Qualität einfacher Mund-Nasen-Bedeckungen sehr variabel zu sein – und die Art, diese zu tragen, oft nicht adäquat. "Bei FFP2-Masken scheinen diese beiden Schwierigkeiten nicht so ausgeprägt, so dass auch deswegen eine bessere Wirksamkeit zu erwarten ist."

Auch der Virologe Alexander Kekulé ist überzeugt: "Natürlich ist eine FFP2-Maske deutlich sicherer als ein Mund-Nasen-Schutz, der oft auch nur sehr locker getragen wird."

Schütze ich mit einer FFP2-Maske nur mich oder auch andere?

Hochwertigere Atemschutzmasken der Klassen FFP2, N95 oder KN95 sind nach Angaben der Gesellschaft für Aerosolforschung sowohl für den Selbst- als auch den Fremdschutz effizient, sofern sie kein Ausatemventil haben. Einfache Mund-Nasen-Bedeckungen hielten kleinere Partikel nicht so gut ab und seien daher für den Selbstschutz nicht so gut geeignet.

Masken mit Ausatemventil wiederum dienen einem Positionspapier der Gesellschaft zufolge nur dem Selbstschutz "und widersprechen daher dem Solidaritätskonzept, dass Mitmenschen durch kollektives Maskentragen geschützt werden".

Möglichst guter Schutz: Wie trage ich die Maske richtig?

Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit mahnt, auch eine FFP2-Maske schütze nur, wenn sie korrekt angelegt und verwendet werde. Sie müsse dicht abschließen, die Außenfläche dürfe auch beim Ablegen nicht berührt werden. Dann biete sie anders als die einfachen Einweg- und Baumwollmasken viel Eigenschutz, so der Forscher vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg.

Einige Experten sehen aber auch weitere Hürden beim breiten Einsatz der Masken:

Es bedürfe bei einer FFP2-Maske großer Expertise, meint etwa Johannes Knobloch, Leiter des Bereichs Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Die Maske komme aus dem Arbeitsschutz und sei nicht für Laien gedacht. "Wenn sie nicht absolut dicht aufgesetzt wird, wirkt sie nicht besser als eine einfache Einwegmaske", so Knobloch. Der Atemwiderstand sei bei den dichteren FFP2-Masken größer als bei den einfachen Kunststoff- oder selbstgenähten Stoffmasken. "Durch eine Stoffmaske atme ich immer zumindest zum Teil hindurch, aber wenn bei einer FFP2-Maske irgendwo am Gesicht eine kleine Lücke bleibt, geht fast alle Luft dort hindurch – und mit ihr das Virus."

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Unklar sei vielen Menschen außerdem, dass sich Bartträger eine FFP2-Maske nicht dicht aufsetzen können, erklärte Knobloch. "Sie ist bei Männern nur mit glattrasierter Haut zu tragen."

Übernimmt der Arbeitgeber die Kosten, wenn ich nicht im Homeoffice arbeiten kann oder darf?

Während Risikogruppen die Schutzmasken in Apotheken zu einem stark vergünstigten Preis bekommen können, gilt für alle anderen: Die Kosten müssen sie selbst tragen, auch dann, wenn wie jetzt in Bayern eine Pflicht zum Tragen in ÖPNV und Einzelhandel gilt, was auch viele Arbeitnehmer betrifft. Weder gesetzliche Krankenkassen noch Arbeitgeber sind verpflichtet, die Kosten für diese Schutzmaßnahme zu tragen.

Allerdings sollen Bedürftige in Bayern kostenlos FFP2-Schutzmasken zur Verfügung gestellt bekommen. Insgesamt sollen voraussichtlich zwei Millionen Masken bereitgestellt werden. Damit will die Staatsregierung Härten abfedern, wenn vom 18. Januar an die FFP2-Maskenpflicht gilt. Sie reagiert damit auf vielfältige Forderungen von Sozialverbänden und der Opposition. Details will Ministerpräsident Markus Söder noch bekanntgeben.

Wo kann ich FFP2-Masken kaufen?

FFP2-Masken werden in jeder Apotheke und seit einiger Zeit auch in vielen Drogeriemärkten und online verkauft. Der Preis pro Maske beträgt in der Regel zwischen zwei und vier, in Apotheken auch bis sechs oder sieben Euro. Auch Discounter wie Aldi oder Lidl haben FFP2-Masken in ihr Sortiment aufgenommen.

Worauf sollte ich beim Kauf achten?

Zum einen ist es wichtig darauf zu achten, dass die Maske gut sitzt. FFP2-Masken werden nicht in standardisierten Größen verkauft. Weil die meisten Hersteller individuell produzieren, können unterschiedliche Modelle auch unterschiedlich gut passen, wie der TÜV Nord erklärt.

Verbraucher sollten deshalb darauf achten, ein Herstellermodell zu wählen, das auf dem eigenen Gesicht gleichmäßig anliegt und komfortabel sitzt. Nur dann ist auch ausreichender Schutz gewährleistet. Es ist daher ratsam, zunächst nur eine Packung Masken eines Herstellers zu kaufen und die Passform der FFP2-Maske zu prüfen.

Woran erkenne ich die Qualität der Maske?

Partikelfiltrierende Halbmasken (FFP2/FFP3/KN95) sind für den Einsatz im Gesundheitsbereich zertifiziert und müssen mindestens 95 Prozent der Aerosole abfangen. Wer entsprechende Masken kaufen will, sollte auf der Verpackung auf die Kombination aus CE-Zeichen und vier Zahlen achten, rät der TÜV Nord.

Es lohnt sich also insbesondere beim Kauf außerhalb von Apotheken ein Blick auf die Zertifizierung. Für diese Art von Masken gibt es EU-Vorgaben. Erfüllen die Masken die Kriterien der entsprechenden Prüfnorm (DIN EN 149:2009-08), bekommt die Verpackung ein CE-Kennzeichen sowie eine vierstellige Nummer. Dies lässt Rückschlüsse auf das Prüfinstitut zu.

Allerdings gibt es Ausnahmen: Den FFP2-Masken entsprechenden N95-Masken aus den USA oder Kanada sowie chinesische KN95-Masken tragen zwar kein CE-Symbol, erfüllen aber dennoch die Qualitätsstandards der EU.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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