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Corona-Impfstoff: EU-Gipfel will Exportkontrollen – Kurz fordert Umverteilung


Beratung per Video
Stundenlanger Streit um Impfstoffe beim EU-Gipfel

Von dpa
Aktualisiert am 25.03.2021Lesedauer: 2 Min.
Videogipfel der EU-Staats- und Regierungschefs: Über sechs Stunden lang ging es um Impfstoffe.Vergrößern des BildesVideogipfel der EU-Staats- und Regierungschefs: Über sechs Stunden lang ging es um Impfstoffe. (Quelle: Yves Herman/Pool Reuters/ap-bilder)
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Den ganzen Nachmittag lang stritten die Staats- und Regierungschefs über die Verteilung von Vakzinen. Österreichs Kanzler Kurz fordert eine Umverteilung. Am Ende schaltete sich ein besonderer Gast zu.

Die EU-Staaten wollen endlich mehr Tempo beim Impfen gegen das Coronavirus. Kanzlerin Angela Merkel und die anderen Staats- und Regierungschefs stritten am Donnerstag bei einer Videokonferenz allerdings stundenlang über die Verteilung des knappen Impfstoffs. Bei Gesprächen zur Türkei wurde vereinbart, dem Land wegen der Entspannung im Erdgasstreit eine engere Partnerschaft in Aussicht zu stellen. Mit einem digitalen Kurz-Besuch von US-Präsident Joe Biden wurde zudem der Neustart der transatlantischen Beziehungen gewürdigt.

Impfstoffe: Lieferungen sollen zunehmen

Derzeit gibt es zu wenig Impfstoff in der EU - bald schon soll das Impfen aber Fahrt aufnehmen. In den nächsten drei Monaten solle gut dreimal so viel Impfstoff kommen wie seit Jahresbeginn, machte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen klar.

Bislang sind von den knapp 450 Millionen EU-Bürgern 62 Millionen mindestens einmal geimpft worden, 18,2 Millionen Menschen zweimal. Die EU-Staaten sollen bis zum 31. März rund 100 Millionen Impf-Dosen erhalten. Für die Monate April bis Juni haben Pharmakonzerne 360 Millionen zugesagt.

Stundenlanger Streit um Vakzine

Der knappe Impfstoff sorgte für stundenlangen Streit. Österreichs Kanzler Sebastian Kurz und andere beharren darauf, dass einige Länder zusätzliche Dosen bekommen sollen. Zusammen mit Bulgarien, Kroatien, Lettland, Slowenien und Tschechien beklagt Kurz eine ungleiche Verteilung. Den gesamten Nachmittag über stritten die 27 Staaten. Wenn es keine Lösung gebe, könne das einen Schaden für die EU nach sich ziehen, "wie wir es schon lange nicht erlebt haben", hatte Kurz vor dem Gipfel gesagt.

Das Ungleichgewicht bei der Impfstoffverteilung liegt daran, dass nicht alle EU-Staaten die ihnen nach Bevölkerungszahl zustehenden Mengen gekauft haben. Die Lieferschwierigkeiten von Astrazeneca werfen einige Staaten zurück. Österreich dürfte in Rückstand geraten, weil es sein Kontingent des Impfstoffs von Johnson & Johnson nicht ausgeschöpft hat, das ab Mitte April geliefert werden soll.

Entgegenkommen für die Türkei

Die Türkei war im vergangenen Jahr ein schwieriger Partner für die EU: Erdgasstreit, Sorgen um Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte beherrschten das Verhältnis. Dennoch entschieden die 27 Staaten am Donnerstag, mit den Vorbereitungen für eine Ausweitung der Zollunion zu beginnen. Dies könnte etwa den Handel im Agrar- und Dienstleistungsbereich ankurbeln. Auch eine Visaliberalisierung wurde Ankara indirekt in Aussicht gestellt. Dies ist vor allem eine Reaktion darauf, dass die Türkei die umstrittenen Erdgaserkundungen in der Nähe von griechischen Inseln und vor Zypern beendet hat.

Unabhängig vom Erdgasstreit will der Staatenblock die Zusammenarbeit in der Migrationspolitik stärken. Der EU geht es vor allem darum, dass Ankara gegen unerwünschte Einwanderung in die EU-Staaten vorgeht. Als Anreiz dafür soll die EU-Kommission weitere Finanzhilfen für die Versorgung von syrischen Flüchtlingen vorbereiten.

US-Präsident Joe Biden als Gast

Das transatlantische Bündnis hat in den vergangenen Jahren heftig gelitten. Als Zeichen des Neustarts schaltete sich am Abend der neue US-Präsident Joe Biden dazu. Lange sollte der Austausch nicht dauern, wie es im Vorfeld hieß. Dem Weißen Haus zufolge wollte Biden das transatlantische Verhältnis, den Kampf gegen die Pandemie und gegen den Klimawandel ansprechen, aber auch außenpolitische Fragen etwa mit Blick auf Russland oder China.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, afp
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