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Krise an EU-Grenze: Türkei will offenbar Grenzen zur EU schließen


Wegen Corona-Pandemie
Medienberichte: Türkei will Grenzen zur EU schließen

Von afp
Aktualisiert am 19.03.2020Lesedauer: 2 Min.
Ein Grenzübergang an der bulgarisch-türkische Grenze: Bei einer Grenzschließung wären weder Ein- noch Ausreisen möglich.Vergrößern des BildesEin Grenzübergang an der bulgarisch-türkische Grenze: Bei einer Grenzschließung wären weder Ein- noch Ausreisen möglich. (Quelle: Florion Goga/Reuters-bilder)
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Ende Februar hatte Präsident Erdogan die türkische Grenze zur EU für Flüchtlinge geöffnet. Jetzt plant die Regierung offenbar, diese wieder zu schließen

Die Türkei schließt einem Medienbericht zufolge ab Mitternacht ihre Landesgrenzen zu Griechenland und Bulgarien. Grund sei die Coronavirus-Pandemie, meldete die türkische Nachrichtenagentur DHA am Mittwoch unter Berufung auf das Innenministerium. Ankara hatte erst kürzlich seine Grenzen zur EU trotz des Flüchtlingspakts mit Brüssel wieder geöffnet.

Laut DHA bleiben alle Übergänge an der türkischen Landesgrenze zu Griechenland und Bulgarien von Donnerstag an für Reisende geschlossen. Eine entsprechende Anordnung des Innenministeriums betreffe auch den Schienenverkehr, schrieb die Agentur. Weder Ein- noch Ausreisen seien dann möglich.


Seit der türkischen Grenzöffnung für Flüchtlinge Ende Februar haben tausende Migranten die türkisch-griechische Grenze überquert. Im griechischen Grenzort Kastanies und auf den Ägäis-Inseln kam es seither immer wieder zu dramatischen Szenen.

Griechische Grenzschützer setzten Tränengas gegen Flüchtlinge ein, diese reagierten zum Teil mit dem Werfen von Steinen. Auf Lesbos und weiteren Ägäis-Inseln leben bereits mehr als 30.000 Flüchtlinge unter oft katastrophalen Bedingungen. Allein im riesigen Flüchtlingslager Moria auf Lesbos leben mehr als 19.000 Menschen –ausgelegt ist das Camp nur für knapp 3.000 Bewohner.


Europäische Politiker warfen dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan vor, die EU mit der Grenzöffnung "erpressen" zu wollen und gegen das EU-Flüchtlingsabkommen von 2016 zu verstoßen. Erdogan will einen neuen Flüchtingspakt mit Brüssel erreichen.

Einen Corona-Todesfall in der Türkei

Nach seinen Worten hat die EU ihre Verpflichtungen aus dem Abkommen von 2016 nicht ausreichend erfüllt. Die Lage an der griechisch-türkischen Grenze war auch Thema einer Video-Konferenz Erdogans mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und Großbritanniens Premierminister Boris Johnson am Dienstag.

In der Corona-Krise hat die Türkei bislang einen Todesfall gemeldet. 98 Menschen haben sich nach offiziellen Angaben mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Wegen der Pandemie schloss die Türkei bereits die Grenzen zum Nachbarland Iran, das zu den am stärksten von der Pandemie betroffenen Ländern weltweit zählt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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