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Erdoğan: Besetze Gebiete sollen an Ukraine zurückgegeben werden


Nach Gipfeltreffen mit Putin
Erdoğan fordert Rückgabe besetzter Gebiete an Ukraine

Von dpa, reuters, t-online, csi

Aktualisiert am 20.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Recep Tayyip Erdoğan hat mit Wladimir Putin über die Scheinreferenden gesprochen.Vergrößern des BildesRecep Tayyip Erdoğan (Archivbild): Der türkische Staatschef fordert die Rückgabe der von Russland besetzten Gebiete an die Ukraine. (Quelle: SPUTNIK/reuters)

Letzte Woche erklärte die Türkei, sich einem Staatenbündnis mit Russland anschließen zu wollen. Jetzt positioniert sich ihr Präsident klarer.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat die Rückgabe der von Russland besetzten Gebiete an die Ukraine gefordert. "Wenn in der Ukraine ein Frieden hergestellt werden soll, wird natürlich die Rückgabe des besetzten Landes wirklich wichtig. Das wird erwartet", sagte Erdoğan in einem Interview mit dem US-Sender PBS am Montagabend. "Die besetzten Gebiete werden an die Ukraine zurückgegeben." Auch die seit 2014 von Russland annektierte Halbinsel Krim müsse laut dem türkischen Machthaber an die Ukraine zurückgegeben werden.

Ankara hat bereits in der Vergangenheit die Annexion der Krim 2014 verurteilt und immer wieder auf die Achtung der ukrainischen Souveränität gepocht. Eigentlich pflegt die Türkei gute Beziehung zu Moskau und zu Kiew.

Erdoğan stellte sich kürzlich noch an Putins Seite

Erdoğan hatte sich kürzlich mit einer Reihe von Aussagen jedoch deutlich an die Seite von Kremlchef Wladimir Putin gestellt und dem Westen etwa "Provokation" im Ukraine-Krieg vorgeworfen. Während eines zweitägigen Gipfels der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) hatten sich Erdoğan und Putin zu bilateralen Gesprächen über die Umsetzung des Getreideabkommens getroffen.

Die Türkei hatte im Juli eine entscheidende Rolle im Getreidedeal zwischen Russland und der Ukraine inne. Die Ukraine und Russland hatten in Istanbul getrennt voneinander eine Vereinbarung unterzeichnet, die den Export von ukrainischem Getreide über drei ukrainische Häfen nach Monaten wieder ermöglichte.

Türkei möchte sich Bündnis SCO mit Russland anschließen

Am Wochenende hatte Erdoğan erklärt, das Nato-Land Türkei wolle der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) beitreten, deren größte Mitglieder China und Russland sind. Diese beiden Länder hatten erst am Freitag erklärt, die Zusammenarbeit mit anderen Staaten in der SCO ausbauen zu wollen.

Die SCO ist eine internationale Organisation, die derzeit aus acht Staaten besteht: China, Russland, Kasachstan, Kirgistan, Usbekistan, Tadschikistan, Indien und Pakistan. Beim letzten Gipfeltreffen wurde die Mitgliedschaft für den Iran beantragt.

Die 2001 von Russland und China gegründete Organisation versteht sich als Gegengewicht zum Einfluss der USA und des Westens. Vorrangig beschäftigt sie sich mit der sicherheitspolitischen Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten, aber auch Wirtschaftsthemen und die Stabilität der Region sind Themen. Seit 2004 hat sie einen Beobachterstatus in der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN).

Verwendete Quellen
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