Newsblog zur Lage in Nahost Geheimdienstchef der Revolutionsgarden getötet
Israel hat seit Beginn des Krieges mit dem Iran bereits etliche führende Militärs getötet. Nun sind bei einem weiteren Angriff Geheimdienstvertreter der nationalen Eliteeinheit getötet worden. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Trump offen für Putin als Vermittler im Israel-Iran-Krieg
- Geheimdienstchef der Revolutionsgarden und sein Vize getötet
- Iran feuert weitere Raketen auf Israel
- Israel greift Ölministerium und Polizei des Iran an
- Merz: Israel hat Deutschland um Hilfe gebeten
- Israels Armee: In der Nacht mehr als 80 Ziele in Teheran angegriffen
- Israel: Haben noch umfangreiche Liste an Zielen im Iran
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Trump offen für Putin als Vermittler im Israel-Iran-Krieg
US-Präsident Donald Trump ist offen für die Idee, dass Kremlchef Wladimir Putin im Krieg zwischen Israel und dem Iran als Vermittler agieren könnte. "Ich wäre offen dafür", sagte Trump dem Fernsehsender ABC dazu. Putin habe ihn deswegen angerufen. "Wir hatten ein langes Gespräch darüber. Wir haben mehr darüber gesprochen als über seine Situation." Russlands Präsident hatte sich nach Angaben des Kremls in einem Telefonat mit Trump am Samstag selbst als Vermittler im Konflikt zwischen Israel und dem Iran angeboten.
Russland hat enge Beziehungen zum Iran und hatte sich bereits bei den Verhandlungen der USA zu Teherans umstrittenen Atomprogramm für eine mögliche Vermittler-Rolle ins Gespräch gebracht. Putin führt seit mehr als drei Jahren selbst einen Krieg gegen das Nachbarland Ukraine und hat bislang trotz aller Appelle Trumps verweigert, sich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für Friedensgespräche an einen Tisch zu setzen. Es gab bislang zwar Gespräche zwischen Vertretern beider Länder, eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg ist aber nicht in Sicht.
Geheimdienstchef der Revolutionsgarden und sein Vize getötet
Israel hat bei einem weiteren militärischen Angriff erneut hochrangige Vertreter des iranischen Staatsapparats getötet. Die iranische Nachrichtenagentur Tasnim bestätigte am Abend den Tod des Chefs des Geheimdienstes der Revolutionsgarden, Mohammed Kasem, und seines Stellvertreters Hassan Mohaghegh. Sie seien durch israelische Angriffe auf Teheran am Sonntag getötet worden.
Man habe "den Chef des Geheimdienstes und dessen Stellvertreter in Teheran gekriegt", hatte auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu dem US-Sender Fox News zuvor gesagt. Auf die Frage des Interviewers, ob ein Ziel der israelischen Angriffe auch der Sturz der iranischen Führung sei, antwortete Netanjahu: "Es könnte sicherlich das Ergebnis sein. Das iranische Regime ist sehr schwach." Eine Mehrheit der Iraner würde sie gerne loswerden, meinte er. "Die Entscheidung, sich aufzulehnen, liegt beim iranischen Volk."
Iran droht: Israel wird "nicht mehr bewohnbar" sein
Der Iran hat Israel erneut mit massiver Vergeltung gedroht. Die "verheerende Reaktion der mutigen iranischen Kämpfer" auf Israels Angriffe werde ganz Israel betreffen, sagte der Armeesprecher Resa Sajjad am Sonntag in einer Fernsehansprache. Er rief die Menschen dazu auf, Israel zu verlassen, denn es werde "in Zukunft mit Sicherheit nicht mehr bewohnbar sein". Auch Schutzräume böten keine Sicherheit mehr.
Iran feuert weitere Raketen auf Israel
Der Iran hat erneut Raketen auf Ziele in Israel abgefeuert. Das berichtete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim. In Teilen Israels wurde Raketenalarm aufgelöst, Menschen flüchteten sich in Bunker. In Tel Aviv und Jerusalem waren Explosionen zu hören. Das berichteten Reuters-Reporter. Die iranischen Streitkräfte forderten im Fernsehen die Bewohner Israels auf, zu ihrer Sicherheit "kritische Gebiete" zu verlassen.
Chamenei töten? Netanjahu dementiert Medienberichte
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Berichte zur geplanten Tötung von Irans Oberstem Führer Ajatollah Ali Chamenei zurückgewiesen. Zuvor hatte unter anderem die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf zwei US-Regierungsvertreter berichtet, Israel habe den USA im Rahmen der Militäroperation "Rising Lion" mitgeteilt, Chamenei töten zu können. US-Präsident Donald Trump habe dieses Angebot jedoch abgelehnt. Mehr dazu lesen Sie hier.
Gazastreifen: Zahl der Toten steigt
Im Gazastreifen hat sich am Sonntag die Zahl der Toten durch israelisches Feuer nach palästinensischen Angaben auf mindestens 41 erhöht. Mindestens fünf Menschen seien erschossen und Dutzende verletzt worden, als sie sich Posten der umstrittenen Hilfsorganisation GHF näherten, berichten Mediziner.
Zudem seien bei einem Luftangriff auf die Stadt Beit Lahija im Norden des Palästinenser-Gebiets sieben Menschen ums Leben gekommen. In Nuseirat sei ein Haus getroffen worden, mindestens elf Menschen verloren demnach ihr Leben. Auch an anderen Orten seien Menschen durch israelische Luftangriffe gestorben. Von der israelischen Armee gab es zunächst keine Stellungnahme.
Israel greift Ölministerium und Polizei des Iran an
In der iranischen Hauptstadt Teheran sind Medienberichten zufolge zentrale Einrichtungen und Behörden zum Ziel israelischer Luftangriffe geworden – darunter das Ölministerium und die Polizeidirektion. Augenzeugen berichteten zudem am Sonntag von viel Verkehr und Staus in den Straßen, weil viele Menschen die Stadt zu verlassen versuchen.
Die Nachrichtenagentur Tasnim verbreitete zudem Bilder von Häusern in Trümmern und Einsätzen von Rettungskräften und berichtete von einem Angriff auf Wohngebiete und ein Studentenwohnheim mit Verletzten.
Auch aus der Stadt Maschhad weit im Osten wurden erneut Angriffe gemeldet, auch in der Nähe eines Flughafens. Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in Maschhad auf einem Flughafen ein iranisches Tankflugzeug angegriffen.
Zuvor war bereits von israelischen Angriffen gegen das Hauptquartier des iranischen Verteidigungsministeriums sowie einer staatlichen Atom-Forschungsorganisation, einem Kommando des Verteidigungsministeriums und auf ein Öllager in Teheran berichtet worden. In einigen Stadtteilen fiel das Wasser aus. In Videos auf dem Webportal der Tageszeitung Hafte-Sobh war zu sehen, wie eine zerstörte Straße unter Wasser stand, drumherum Autos auf ihren Dächern.
"Hoffentlich bald vorbei": Iraner wollen Ende des Regimes
Die islamische Republik steht unter Beschuss. Doch was bedeutet das für die Menschen im Land? Die Angst vor dem Krieg mischt sich mit Hoffnung auf Veränderung. Mehr dazu lesen Sie hier.
Iran startet Raketenangriff auf Israel
Der Iran hat eine weitere Welle von Raketen auf Ziele in Israel gefeuert. Das berichtet die iranische Nachrichtenagentur Fars. Derweil heulen in ganz Israel Sirenen, um Menschen vor den Raketen zu warnen, teilte das israelische Militär in einem Beitrag auf X mit.
Der israelische Heimatschutz veröffentlichte am Sonntagnachmittag Anweisungen für die Menschen im ganzen Land. Sie sollten in der Nähe von Schutzräumen und Bunkern bleiben, hieß es. Alle Bewegungen im öffentlichen Raum sollten auf ein Minimum beschränkt werden, so ein Militärsprecher. Öffentliche Versammlungen müssten vermieden werden. Diese Anordnungen gelten den Angaben zufolge so lange, bis eine Aktualisierung veröffentlicht wird.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP