Newsblog zur Lage in Nahost Iran droht Unterstützern Israels mit Angriff
Der Iran meldet eine neue israelische Angriffswelle. China verurteilt die israelischen Angriffe. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
Iran droht USA, Großbritannien und Frankreich bei Hilfe für Israel
Der Iran hat die USA, Großbritannien und Frankreich davor gewarnt, Israel bei der Abwehr iranischer Angriffe zu unterstützen. Andernfalls würde die Islamische Republik deren Stützpunkte und Schiffe in der Region ins Visier nehmen, berichten iranische Staatsmedien. Dies gelte für den Fall, dass diese Länder versuchen würden, die iranischen Angriffe auf Israel zu stoppen.
Israels Nachbarländer öffnen Luftraum wieder
Nach den nächtlichen Angriffswellen zwischen Israel und dem Iran haben Jordanien, der Libanon und Syrien ihre Lufträume für den zivilen Luftverkehr wiedereröffnet. Der jordanische Luftraum sei seit 7.30 Uhr (Ortszeit) wiedereröffnet, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Petra.
Das libanesische Verkehrsministerium erklärte den Luftraum ab 10 Uhr als wiedereröffnet. Die syrische Staatsagentur Sana erklärte am Vormittag, dass der Luftraum wiedereröffnet sei. Alle drei Länder hatten sich zu einer Schließung infolge der Eskalation zwischen Israel und dem Iran entschieden. Die irakischen Behörden gaben indessen bekannt, dass die Schließung des eigenen Luftraums bis 13 Uhr (Ortszeit) verlängert wurde.
Drei Monate altes Baby in Israel aus Trümmern gerettet
Israelische Rettungskräfte haben nach den iranischen Raketenangriffen in der Nacht einem Medienbericht zufolge ein drei Monate altes Baby aus den Trümmern eines Hauses in der Nähe von Tel Aviv lebend geborgen. Wie das Nachrichtenportal "Walla" berichtete, wurde das Gebäude in der Stadt Rischon Lezion südlich der Küstenmetropole Tel Aviv direkt von einer iranischen Rakete getroffen. Rettungskräfte eilten zu dem Haus, um Menschen zu retten.
"Ich nahm es auf den Arm und gab es dem ersten Polizisten, den ich sah, und begann dann, alle anderen Familienmitglieder herauszuholen", zitierte "Walla" Idan Chen von der Feuerwehr. Während des Einsatzes seien noch weitere Menschen – darunter die Eltern des Babys – in dem getroffenen Gebäude eingeschlossen gewesen. Medien veröffentlichten Bilder aus Rischon Lezion – mehrere schwerbeschädigte Gebäude sind darauf zu sehen.
Teilnahme des Iran an Atomgesprächen mit den USA am Sonntag noch unklar
Angesichts der israelischen Angriffe auf den Iran ist die Teilnahme des Landes an der für Sonntag geplanten nächsten Runde der Atomgespräche mit den USA in Oman offen. "Es ist noch unklar, welche Entscheidung wir für Sonntag treffen werden", zitierte die iranische Nachrichtenagentur Irna den iranischen Außenministeriumsprecher Esmail Bakaei am Samstag.
Am Sonntag sollte nach bisheriger Planung in der omanischen Hauptstadt Maskat die sechste Runde der Gespräche zwischen den USA und dem Iran über ein neues Atomabkommen stattfinden. Die Vereinigten Staaten hoffen offenbar, dass die Gespräche trotz der Eskalation zwischen Israel und dem Iran stattfinden können, wie die Nachrichtenagentur AFP aus US-Regierungskreisen erfuhr. Demnach besteht "noch die Absicht, am Sonntag Gespräche zu führen".
Oman setzt Bemühungen zu Deeskalation in Nahost fort
Omans Außenminister Badr al-Bussaidi setzt sich nach Angaben seines Ministeriums weiterhin aktiv für eine Deeskalation der Spannungen zwischen Israel und dem Iran ein. Wie das Außenministerium in Maskat mitteilte, führte al-Bussaidi in den vergangenen Tagen eine Reihe von Telefonaten mit seinen Amtskollegen weltweit, um die "gefährliche militärische Eskalation und die Spannungen in der Region einzudämmen".
Auslöser der jüngsten Zuspitzung sind laut al-Bussaidi "Israels direkte Angriffe auf iranisches Territorium". In den Gesprächen habe er betont, wie wichtig es sei, "die Aggressionen zu stoppen, um weiteres Blutvergießen, Zerstörung, den Verlust von Menschenleben zu verhindern und die Stabilität in der Region zu wahren".
Iranische Staatsmedien: Etwa 60 Tote bei israelischem Angriff auf Teheran
Bei einem israelischen Angriff auf einen Wohnkomplex in Teheran sind dem iranischen Staatsfernsehen zufolge am Samstag etwa 60 Menschen getötet worden. Unter den Opfern in der iranischen Hauptstadt seien auch 20 Kinder, heißt es in dem Bericht.
Verletzte durch herabfallende Flugobjekte in Jordanien
In Jordanien sind drei Menschen von herabfallenden Trümmerteilen verletzt worden. Nach Angaben der Generaldirektion für nationale Sicherheit seien sie in der nordjordanischen Stadt Irbid verletzt worden, als ein "unbekanntes Objekt" auf ihr Haus stürzte. Sie seien ins Krankenhaus gebracht worden. Ihr Allgemeinzustand sei gut.
Der jordanische TV-Sender Al-Mamlaka sprach von zwei Verletzten bei dem Vorfall. Die abfallenden Teile sollen demnach von einem explosiven Gegenstand stammen. Etwa zum gleichen Zeitpunkt schoss der Iran Raketen in Richtung Israel. Diese müssen auf dem Weg dahin auch den jordanischen Luftraum passieren.
Iran: Begrenzte Schäden an Atomanlage Fordow
Der Iran hat bestätigt, dass seine Atomanlage Fordow bei den israelischen Angriffen getroffen wurde. Es seien begrenzte Schäden entstanden, sagte ein Sprecher der staatlichen Atomenergiebehörde laut der halbamtlichen Nachrichtenagentur Isna. Es habe Schäden in einigen Bereichen der Anlage zur Urananreicherung gegeben. Es sei bereits zuvor ein erheblicher Teil der Ausrüstung und Materialien ausgelagert worden. Es gebe keine umfangreichen Schäden und keine Bedenken wegen Kontaminationen.
Iran verkündet Tod zwei weiterer Generäle
Der Iran hat den Tod zwei weiterer Generäle bekannt gemacht. Die Offiziere Gholamresa Mehrabi und Mehdi Rabani, zwei führende Mitglieder des Generalstabs der Streitkräfte, seien bei den israelischen Bombardierungen ums Leben gekommen, berichtete der staatliche Rundfunk. Mehrabi arbeitete demnach als stellvertretender Chef der Geheimdienstabteilung im Generalstab, Rabani war stellvertretender Operationschef. Damit erhöht sich die Zahl der bestätigten Todesopfer unter den Generälen auf insgesamt acht.
Agentur: Iran will Angriffe auf Israel fortsetzen
Der Iran will einem Medienbericht zufolge seine Angriffe auf Israel fortsetzen. "Diese Konfrontation wird nicht mit den begrenzten Aktionen der vergangenen Nacht enden, und die iranischen Angriffe werden weitergehen", zitiert die iranische Nachrichtenagentur Fars einen ranghohen Militärvertreter, der nicht mit seinem Namen genannt wurde. Dies werde "für die Aggressoren sehr schmerzhaft und bedauerlich sein", zitiert Fars den iranischen Militärvertreter weiter.
Israel: Dutzende Ziele in der Nacht im Iran angegriffen
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht Dutzende Ziele im Iran angegriffen. Darunter seien Infrastrukturen für Boden-Luft-Raketen gewesen, teilte das Militär mit. Dadurch sollte die Luftabwehr in der Umgebung von Teheran beschädigt werden, um der israelischen Luftwaffe dort freie Hand zu gewähren.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP