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Fünf Momente auf Trumps Parteitag: "Warum sieht Melania aus wie Fidel Castro?"


"Warum sieht sie aus wie Fidel Castro?"
Fünf irritierende Momente auf Trumps Parteitag

Von Patrick Diekmann

Aktualisiert am 26.08.2020Lesedauer: 4 Min.
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US-Präsident Donald Trump und Melania Trump nach der Rede der First Lady auf dem Parteitag der Republikaner.Vergrößern des Bildes
US-Präsident Donald Trump und Melania Trump nach der Rede der First Lady auf dem Parteitag der Republikaner. (Quelle: ap-bilder)

Der republikanische Parteitag ist eine große Trump-Show im Kampf um die US-Präsidentschaft. Aber neben einigen politischen Tabu-Brüchen kommt es auch immer wieder zu skurrilen Momenten.

Donald Trump will zur Aufholjagd im US-Wahlkampf blasen. Vor der Präsidentschaftswahl im November liegt der Amtsinhaber laut aktueller Prognosen deutlich hinter seinem Herausforderer, dem früheren Vizepräsidenten Joe Biden, zurück. Auch deshalb ist der republikanische Nominierungsparteitag wichtig für das Trump-Team.

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Bislang ist es die erwartete große Trump-Show. Der US-Präsident scharrte vor allem zahlreiche Familienmitglieder um sich, die ihn und seine Arbeit in unterschiedlichen Reden in den höchsten Tönen loben. Für die große Inszenierung bricht Trump auch einige politische Tabus und manche Rednerinnen und Redner sorgen für skurrile Momente, die im Netz vor allem viel Spott nach sich ziehen.

Dabei gab es in den ersten zwei Tagen des Parteitages vor allem fünf Themen, die in den sozialen Netzwerken diskutiert werden:

1. Melania Trumps Rede

First Lady Melania Trump sprach am zweiten Tag des Parteitages im Garten des Weißen Hauses. Diesmal habe sie ihre Rede selbst geschrieben, heißt es am Dienstag aus Kreisen des Weißen Hauses. Beim letzten Nominierungsparteitag ihres Mannes wirkte ihre Rede abgeschrieben und erinnerte stark an eine Ansprache, die ihre Vorgängerin Michelle Obama Jahre zuvor gehalten hatte. Diesmal sollte es anders werden, aber schon die Kleidung von Melania, ein Militär-Overall, sorgte in den USA für Irritationen. "Warum sieht First Lady Melania Trump aus wie Fidel Castro?", kommentierte ein Anhänger der Demokraten auf Twitter.

Melanias Rede sollte strategisch das versöhnende Element auf dem Parteitag sein. Einerseits sprach sie, als bislang Einzige auf dem Parteitag, offen aus, dass das Land unter der Corona-Krise leide und dass die Pandemie noch viele Tote fordern wird. Melania wollte sich als die First Lady aller US-Bürger darstellen, sie habe in den letzten Wochen angesichts der "Black Lives Matter"-Proteste auch über Sklaverei und Rassismus nachgedacht. Doch im Netz wurde das zum Boomerang: Schnell kursierte im Netz das Video eines Fernsehinterviews aus dem Jahr 2016, in dem die 50-Jährige Barack Obama dazu aufforderte, seine Geburtsurkunde zu veröffentlichen, um zu beweisen, dass er auch wirklich Präsident sein dürfe.

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2. Politische Tabubrüche

Melania Trump hielt ihre Rede im Garten des Weißen Hauses. Allein das ist ein Tabubruch, der schon im Vorfeld des republikanischen Parteitages für viel Kritik sorgte. Trumps Entscheidung für eine Nominierungsrede im Weißen Haus ist der Bruch mit einer langjährigen Tradition. Die US-Präsidenten von Republikanern und Demokraten vor Trump mieden den Regierungssitz des US-Präsidenten für derartige Veranstaltungen, um die Trennung zwischen Wahlkampf und Regierungsarbeit zu gewährleisten.

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Besonders peinlich: Der US-Präsident scheint sich bei der Inszenierung etwas am russischen Präsidenten Wladimir Putin orientiert zu haben. Neben diesem fragwürdigen Autokraten-Vorbild wurde für Trump zum Problem, dass das Weiße Haus im direkten Vergleich mit den Bildern aus Moskau eher unherrschaftlich wirkt.

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Nicht nur für einen Tabubruch, sondern für einen Regelverstoß sorgte Mike Pompeo auf dem Parteitag. Der US-Außenminister meldete sich aus Jerusalem zu Wort. Unter Trump hatte die US-Regierung die Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt, ein Schritt, der einen schweren Rückschlag für eine Zwei-Staaten-Lösung im Nahostkonflikt markierte. Pompeo betonte in dem Video die außenpolitischen Erfolge der Trump-Administration.

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Doch das durfte er eigentlich nicht. Die Neutralität seines Amtes schreibt fest, dass er als US-Außenminister im Wahlkampf nicht gemeinsam mit einem Kandidaten oder einer politischen Partei Aktivitäten durchführen darf. Er dürfte nicht mal an einem Parteitag teilnehmen.

3. Viele Reden des Parteitages im Vorfeld geleaked

Für weitere Fauxpas für Trump sorgte das "Lincoln Project", eine Initiative von abtrünnigen Republikanern, die Trumps Wiederwahl verhindern möchten und sogar zur Wahl von Joe Biden aufrufen. Die Initiative veröffentlichte die Transkripte zahlreicher Reden des Parteitages, bevor diese überhaupt gehalten wurden. Peinlich für Trump und die Republikaner. In fast jedem der zahlreichen Leaks verhöhnt die Initiative die Organisatoren – mit einer Mischung aus Sarkasmus und Schadenfreude.

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Auch auf die Beziehung zwischen Donald und Melania Trump schoss sich das "Lincoln Project" ein, nachdem der US-Präsident seiner Frau nach ihrer Rede einen Kuss auf die Wange gibt. Sie veröffentlichten einen Zusammenschnitt von Videos, in denen die Trumps nicht besonders liebevoll miteinander wirken – Überschrift dieser Satire: "Jeder fühlt diese Liebe."

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4. Die Angst vor dem Lügen-Parteitag

In den USA regiert ein Präsident, dem im Laufe seiner Amtszeit mehr als 20.000 Lügen nachgewiesen werden können. Wenn dann auch zahlreiche Familienmitglieder auf einem Parteitag Reden halten, scheint die Angst vieler US-Fernsehsendern groß, dass zu viele Unwahrheiten verbreitet werden.

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Deswegen nehmen sich zahlreiche Medien die Zeit, die Reden einem Faktencheck zu unterziehen. Besonders Rachel Maddow steht dafür beim Sender MSNBC immer wieder im Rampenlicht. Der Umfang dieser Faktenchecks ist beispiellos.

5. Skurriler Auftritt einer Trump-Anhängerin

Für den bislang skurrilsten Moment sorgte allerdings Kimberly Guilfoyle, die Freundin von Donald Trump Jr., schon am ersten Tag des Parteitages. Die 51-Jährige trug ihren Text mit so viel Inbrunst – und teilweise fast brüllend – vor, dass sich Twitter-Nutzer reihenweise fragten, ob sie wisse, dass das Mikrofon bereits erfunden wurde.

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Die Netz-Gemeinschaft reagierte mit einer Mischung aus Fremdscham, Verängstigung und Belustigung. "Ich habe die Rede von Kim Guilfoyle gehört – und mein Fernseher ist nicht einmal an", schrieb Chuck Russ auf Twitter, nachdem die Trump-Vertraute die Bühne beim Parteitag wieder verlassen hatte.

Der Parteitag der Republikaner geht noch bis zum 27. August, einige irritierende Momente stehen vermutlich noch aus. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist hoch, spätestens wenn Donald Trump am Donnerstag seine lang-erwartete Rede hält.

Verwendete Quellen
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