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CDU-Mann Karl-Josef Laumann schießt bei "Markus Lanz" gegen Markus Söder


"Hätte mir nicht so gut gefallen"
CDU-Mann schießt bei "Markus Lanz" gegen Söder

Aktualisiert am 28.05.2021Lesedauer: 3 Min.
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann: Bei Lanz schwärmt der CDU-Politiker von Armin Laschet.Vergrößern des BildesNRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann: Bei Lanz schwärmt der CDU-Politiker von Armin Laschet. (Quelle: imago images)
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Von Juni an sollen auch 12- bis 16-Jährige ein Impfangebot erhalten. Doch was bedeutet diese jüngste Entscheidung in der Praxis und wo liegen die Probleme? Auch um das Thema Bundestagswahl geht es bei Lanz.

Ein offensichtliches Problem, auf das Markus Lanz gleich zu Beginn hinwies: Bund und Länder wollen zwar millionenfache Corona-Impfungen bei Kindern und Jugendlichen ermöglichen – es gibt aber nicht mehr Impfdosen. Damit werde eine Erwartungshaltung geweckt, der man nicht gerecht werden könne, so der Moderator in Richtung CDU-Politiker Karl-Josef Laumann.

Der NRW-Gesundheitsminister zeigte sich gelassen. "Das werden wir jetzt in aller Ruhe organisieren, dafür ist heute der Grundstein gelegt worden", so Laumann. Bis Ende Mai wolle Bundesgesundheitsminister Jens Spahn von allen Bundesländern ein Konzept vorgelegt bekommen, in dem aufgezeigt werde, wie Impfdosen auch tatsächlich bei Kindern ankämen, schilderte der CDU-Mann. Über "Sonderaktionen und Druck" werde das nicht gelingen.

Die Entscheidung darüber, ob ein Jugendlicher geimpft wird, wird bei den Eltern liegen, auch das wurde beim Impfgipfel am Donnerstag beschlossen. Doch wie sollen Erziehungsberechtigte, die mit dem Thema wenig vertraut sind, diese Entscheidung guten Gewissens treffen, wollte Lanz wissen. Schließlich stecke nicht jeder tief im Thema.

Es sei wichtig, das Impfangebot für Jugendliche so zu organisieren, dass kein Druck ausgeübt werde, so Laumann. Darüber hinaus hoffe er, dass die Ständige Impfkommission ihre Empfehlungen so kommuniziere, dass sie für jedermann verständlich sind.

Dass von Druckausübung bei der Impfung von Jugendlichen unbedingt abzusehen sei, betonte auch der Kölner Kinder- und Jugendmediziner Jörg Dötsch. Für Ärzte gelte es jetzt, stattdessen Eltern und Jugendliche ernst zu nehmen und sorgfältig zu beraten.

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Individueller Nutzen für Kinder sollte im Vordergrund stehen

"Es darf nicht von der Impfung abhängen, ob Kinder und Jugendliche ihr Sozialleben und den Schulbesuch zurückbekommen", so Dötsch. Er wies auch darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit, am Coronavirus zu sterben, für Kinder sehr gering sei. Es müsse unbedingt vermieden werden, dass Kindern ein schlechtes Gewissen gemacht werde.

So könne ein Kind es beispielsweise nicht verarbeiten, wenn man ihm sage, die Oma komme eventuell seinetwegen auf die Intensivstation. Es sei die Verantwortung der Erwachsenen, sich impfen zu lassen und damit Kinder auch vor einem schlechten Gewissen zu schützen. Grundsätzlich gelte: Bei der Entscheidung über eine Impfung müsse individuell sichergestellt werden, dass dabei der Nutzen für das Kind im Vordergrund steht.

Allgemein stünden bei Entscheidungen in der Corona-Pandemie junge Menschen nicht im Fokus, kritisierte "Zeit"-Redakteurin Yasmine M'Barek. "Die Politik entscheidet für Erwachsene", so die mit 22 Jahren jüngste Teilnehmerin der Talkrunde. Grund dafür sei ihrer Meinung nach, dass mit Corona-Politik auch Wahlkampf betrieben werde und die Kernwählerschaft zufriedengestellt werden solle.

Natürlich wolle er, dass die Union die Bundestagswahl gewinne, räumte Gesundheitsminister Laumann ein. Auch, dass es zwischen Corona-Politik und der Bundestagswahl eine Verbindung gebe, stritt er nicht ab. Die Frage, ob eine Partei die Pandemie alles in allem gut bewältigt habe, spiele für das Wahlergebnis in seinen Augen am Ende vermutlich "eine große Rolle". Deswegen überlege er sich als NRWs Gesundheitsminister: "Welchen Beitrag kann ich leisten?"

"Die Alternative hätte mir nicht so gut gefallen"

Zum Thema Bundestagswahl hakte Lanz noch etwas genauer nach. "Wie oft hat Ihnen Ihr Chef leidgetan in den letzten Wochen und Monaten?", wollte der Moderator wissen. Armin Laschet sei immerhin der "wichtigste Mann der Union", entgegnete Laumann. "Ich finde es gut, dass er es gut durchgestanden hat", so der CDU-Politiker über den Machtkampf um den Posten des Kanzlerkandidaten. "Die Alternative hätte mir nicht so gut gefallen", fügte er über CSU-Chef Markus Söder unumwunden hinzu.

Angefeuert von so viel Offenheit ließ Lanz nicht locker und wollte von Laumann wissen, ob er Söder etwa unseriös finde. Diesen Vorwurf wollte der CDU-Mann seinem CSU-Kollegen jedoch nicht machen. In Bayern mache Söder seriöse Politik, so Laumann. Über Kanzlerkandidat Laschet allerdings geriet er regelrecht ins Schwärmen: Er sei "einfach ein todehrlicher Mann", ein "richtiger Christdemokrat".

Auch als die Sprache auf den Millionendeal zwischen NRW und dem Modehersteller van Laack kam, der Schutzkittel für Krankenhausangestellte geliefert hatte, stärkte Laumann Laschet den Rücken. Laschet war vorgeworfen worden, mit dem Deal einen Werbepartner seines Sohns, Mode-Influencer Johannes Laschet, zu bevorzugen. "Welche Rolle spielte Armin Laschets Sohn?", wollte Lanz wissen. "Gar keine", so Laumann knapp.

Nicht ausgeschrieben worden sei der Deal, weil man unter Zeitdruck gestanden habe. Das Angebot, das die Firma Seidensticker im gleichen Zeitraum an das Land geschickt hatte, sei Laumann nicht präsent. "Ich weiß es nicht", so seine schlichte Antwort auf die Frage, warum es nicht zu einer Zusammenarbeit mit der Mönchengladbacher Firma gekommen sei. Klärungsbedarf sah der CDU-Politiker nicht.

Verwendete Quellen
  • Markus Lanz vom 27. Mai 2021
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