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AfD: Woran liegt der Erfolg? – "Missachtung führt zu ihrem Erstarken"


AfD im Umfragehoch
"Die wissen, wie man manipulieren kann"

MeinungVon t-online, Mth

Aktualisiert am 03.07.2023Lesedauer: 4 Min.
Alice Weidel und Tino Chrupalla: Die AfD-Politiker sind politisch erfolgreich.Vergrößern des BildesAlice Weidel und Tino Chrupalla: Die AfD-Politiker sind politisch erfolgreich. (Quelle: IMAGO / RAINER UNKEL)
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Was sind die Gründe für die aktuellen AfD-Erfolge? t-online-Leser machen unterschiedliche Gründe aus.

Erst vor wenigen Monaten feierte die AfD ihr zehnjähriges Parteibestehen. Während sie damals eine Weile brauchte, um von den Wählern wahrgenommen zu werden, kann sie sich heute über die besten Umfragewerte ihrer noch jungen Geschichte freuen. Zudem gewann sie jüngst zwei Wahlen, die eine in Sonneberg, die andere in Raguhn-Jeßnitz.

Die etablierten Parteien sind besorgt, ebenso viele Bürger. Auf unsere Frage, was die Ursache für das Erstarken der Alternative für Deutschland ist, glauben zahlreiche t-online-Leser eine Antwort geben zu können.

"Dann gäbe es die AfD erst gar nicht"

Frank Bethscheider schreibt: "Würde die Regierung ins Volk reinhören und vor allem etwas bessere Politik gestalten, dann gäbe es die AfD erst gar nicht. Mit Ignoranz, dem permanenten Gesabbel vom Rechtsruck und dem ständigen Erklären, es handle sich nur um ein paar wenige Verwirrte, kommen wir nicht weiter."

Olaf Scholz und seine Minister können froh sein, dass der Großteil der mit ihrer Regierung Unzufriedenen nicht die AfD wählen, meint der t-online-Leser. "Nur aufpassen müssen sie, sonst kann sich das Blatt schnell wenden. Ich bin bestimmt nicht rechts, habe aber so langsam auch die Nase voll und bin einer von Millionen, die so empfinden."

"Wut ist ihre Währung"

Pascal Tümmers ist überzeugt: "Die AfD wird nicht einfach wieder in der politischen Versenkung verschwinden, geschweige denn gemäßigter auftreten. Sie lebt von der fortwährenden Radikalisierung, da Wut ihre Währung für Wahlerfolge ist." Die demokratischen Parteien täten gut daran, dieses Spiel nicht mitzuspielen und ihre Kommunikation entsprechend sachlicher zu gestalten, findet der t-online-Leser.

"Für die Parteien der Ampelkoalition bedeutet dies, wieder eine gemäßigtere Tonlage untereinander anzuschlagen. Und die Union sollte nicht weiter die Sprache der AfD kopieren, da davon nur das Original profitiert."

"Die wissen, wie man manipulieren kann"

Caroline ist der Ansicht, es wäre sinnvoller herauszufinden, weshalb Leute die AfD wählen, anstatt gegen sie zu wettern und sie für dumm zu erklären. "Die anderen Parteien müssen doch endlich mal ein Ohr für die Probleme und die Wut der Wähler haben. Sie müssen endlich auf diese Menschen eingehen und sie ernst nehmen. Viele sind einfach mit ihren Alltagsproblemen beschäftigt und nicht mit hehren Idealen", kritisiert die t-online-Leserin die amtierenden Politiker. Es kämen bei all den Krisen nicht alle mit.

"Außerdem versteht sich die AfD wunderbar aufs Internet und darauf, die Menschen emotional anzusprechen und wütend zu machen. Wenn ich YouTube öffne, ist alles voll von AfD-Videos. Landet man einmal auf so einer Seite, verstrickt man sich immer mehr in die Propaganda. Die sind schlau und wissen, wie man Leute mit Medien manipulieren kann."

"Die einzige Partei, die die Interessen der Bürger wahrnimmt"

"Ich habe immer konservativ gewählt", sagt Kerstin Roos offen. "Ich bin kein Fan der AfD, aber offensichtlich ist sie die einzige Partei, die die Interessen der Bürger, ihre Ängste und Sorgen überhaupt noch wahrnimmt und nicht mit Phrasen abtut, wie der Bundeskanzler es tut."

Die t-online-Leserin hat, wie in vielen weiteren Zuschriften ebenfalls zu lesen ist, ein Problem damit, dass die Partei als potenzieller Partner verschmäht wird. "Der AfD wird vorgeworfen, die Demokratie zu spalten. Tatsächlich machen das aber die Altparteien selbst mit ihrer Weigerung, mit einer vom Volk vielfach gewählten Partei zusammenzuarbeiten."

"Unsere Regierenden können von Glück reden"

Rudolf Zuber glaubt: "Unsere Regierenden können von Glück reden, dass die AfD noch Björn Höcke und Tino Chrupalla in ihren Reihen hat. Wären die zwei nicht mehr im Dienst, würden die Umfragewerte noch weiter nach oben tendieren. Und wenn es eine deutsche Marine Le Pen gäbe: Au weia!"

Um weiteres Unheil zu verhindern, gelte es nun, die Grünen aus ihren Ämtern zu drängen und eine Koalition aus CDU und SPD das Land regieren zu lassen, so der t-online-Leser.

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"Dümmer geht nimmer"

"Die AfD ist mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen", weiß Hans-Joachim Wehmeier. "Wer gestern noch zum Mittelstand gehörte, seine Lebensplanung als gesichert ansah, darf heute zweifeln, in den nächsten Jahren über die Runden zu kommen." Ob die AfD dafür Lösungen hat, beantwortet er mit einem klaren Nein.

"Muss sie auch nicht. Als einzige Oppositionspartei ist es nicht ihre Aufgabe Lösungsvorschläge anzubieten. Die AfD kann sich zurücklehnen und weiterhin auf die Fehler der Grünen, SPD und FDP vertrauen. Anstatt sie politisch einzubinden und dadurch zu entzaubern, verhelfen alle anderen Parteien dem Märtyrertum der AfD zu neuem Auftrieb. Dümmer geht nimmer."

"Missachtung führt zu ihrem Erstarken"

Ute Gronwald mailt: "Die chaotische und teils blamable Ampel ist natürlich nur eine Seite der Medaille, eine schwache und angegrünte CDU die andere. Ich kenne viele Menschen, die äußern, dass die CDU keine konservativen Werte mehr vertritt – mich eingeschlossen. Würde man CDU wählen, bekäme man eine Koalition mit den Grünen", befürchtet sie.

Wer eine konservative Partei suche, die den Grünen vielmehr etwas entgegensetze anstatt mit ihr zu koalieren, werde nicht bei der CDU fündig. "Einzig die AfD erfüllt diese Rolle im Bundestag, auch wenn das viele nicht hören wollen. Eine 'Brandmauer' oder wie auch immer geartete Missachtung dieser Partei führt zu nichts anderem als ihrem Erstarken. Und wenn die CDU kluge Leute wie Hans-Georg Maaßen an den rechten Rand drängt, braucht sie sich nicht wundern, wenn die Leute ihr nicht mehr folgen. Es fehlt schlicht und ergreifend eine konservative Partei!"

Verwendete Quellen
  • Zuschriften von t-online-Lesern
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