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Corona-Krise: SPD-Politikerin fordert Aufnahme von mehr Flüchtlingen


Flüchtlinge in der Corona-Krise
SPD-Politikerin: "Wir sollten mehr als 50 Menschen aufnehmen"

Von Nathalie Rippich

Aktualisiert am 09.04.2020Lesedauer: 2 Min.
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Der "Dschungel" von Moria: Das Lager auf Lesbos wird immer größer. Die Angst vor einem Ausbruch des Coronavirus ist groß.Vergrößern des Bildes
Der "Dschungel" von Moria: Das Lager auf Lesbos wird immer größer. Die Angst vor einem Ausbruch des Coronavirus ist groß. (Quelle: imago-images-bilder)

50 Kinder will die Bundesregierung von den griechischen Inseln nach Deutschland holen. Eine SPD-Europapolitikerin fordert ein größeres Engagement. Deutschland solle in Europa Vorbild sein.

Eigentlich sollten es mehr als 1.500 Kinder sein, die aus den Elendslagern auf den griechischen Inseln geholt werden. Nach wochenlangem Zögern hat das Kabinett am Mittwoch beschlossen, dass in einem ersten Schritt in der kommenden Woche bis zu 50 Kinder nach Deutschland gebracht werden sollen. Für SPD-Europapolitikerin Birgit Sippel ist das zu wenig: Deutschland müsse nun stark vorangehen, fordert sie im Gespräch mit t-online.de.

"Wir sollten jetzt mehr als die maximal 50 Menschen aufnehmen. Weil gerade Deutschland ein Land ist, das das gut verkraftet. Wir sind nicht nur wirtschaftlich stark, wir haben auch die Kapazitäten, wir haben die Bereitschaft zur Aufnahme in vielen Kommunen in verschiedenen Bundesländern – trotz Corona-Krise", betont die migrationspolitische Sprecherin der sozialdemokratischen Fraktion im Europaparlament. Deutschland könne damit ein klares Signal in Richtung der anderen Länder setzen. "Indem wir zeigen, dass das unser Beitrag ist und nun die anderen Staaten in der Pflicht sind, ihre Zusagen einzuhalten."

Deutschland übernimmt im Herbst EU-Ratspräsidentschaft

Die einzigen EU-Länder, die sich derzeit zur Aufnahme weiterer Geflüchteter bereit erklären, sind Deutschland und Luxemburg – insgesamt 62 Menschen werden aus Griechenland geholt. Etwa 40.000 weitere müssen auf den Inseln in der Ägäis ausharren. Dabei riskiert Europa laut Experten die nächste Katastrophe in jenen überfüllten Lagern, in denen von Hygiene und Abstand keine Rede sein kann. Mit Blick auf die prekäre Situation an der EU-Außengrenze kündigte Außenminister Heiko Maas an, dass Deutschland in den kommenden Wochen weitere unbegleitete Minderjährige aufnehmen werde – 350 bis 500 Menschen. Also nicht einmal ein Drittel der zunächst versprochenen Anzahl darf die Inseln verlassen.

Zuvor hatten zwar auch Frankreich, Irland, Finnland, Portugal und Kroatien angekündigt, Menschen evakuieren zu wollen. Die Pläne liegen seit der Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie jedoch auf Eis.

Doch nicht nur im Interesse der Geflüchteten auf der Insel und aus humanitären Gründen müsse die Bundesrepublik laut Sippel nun als gutes Beispiel vorangehen. "Deutschland hat im Herbst die Ratspräsidentschaft inne." Wenn jetzt hier wie in anderen Bereichen auch nur der Eindruck entstehe, Deutschland als starkes Land in der EU handle nicht solidarisch, stehe die Präsidentschaft unter einem schlechten Stern. "Dann bewegen wir gar nichts", mahnt die Europapolitikerin.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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