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Flughafen Helsinki: Luxusautos russischer Touristen stauen sich


Debatte um Visa-Sperre
Am Flughafen Helsinki stauen sich die Luxusautos russischer Touristen


Aktualisiert am 24.08.2022Lesedauer: 2 Min.
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Luxusautos auf einer Messe in Moskau: Eine ähnliche Show ist derzeit am Flughafen Helsinki zu sehen. (Symbolfoto)Vergrößern des Bildes
Luxusautos auf einer Messe in Moskau: Eine ähnliche Show ist derzeit am Flughafen Helsinki zu sehen. (Symbolfoto) (Quelle: imago stock&people)

Finnland ist zum Drehkreuz für reiche Russen auf dem Weg nach Europa geworden. Im Land wächst der Unmut.

Eine Autoshow der absurden Art ist gerade am Flughafen Helsinki zu sehen: Auf den Parkplätzen rund um den Airport stehen dem "Guardian" zufolge Dutzende oder gar Hunderte Luxusautos wie Bentleys, Porsches und Mercedes mit russischen Kennzeichen. "Mich macht das sprachlos", zitiert die Zeitung einen finnischen Reisenden. "Ich finde, die sollten hier nicht sein, bis die Situation in der Ukraine geklärt ist."

Die Ansammlung der Luxuskarossen wirft ein Schlaglicht auf die Russland-Politik der EU und befeuert die Debatte über eine Visa-Sperre für russische Urlauber. Die Union hat ihren Luftraum zwar für Flugzeuge aus Russland gesperrt, russische Staatsbürger mit einem Visum für den Schengenraum können aber weiter über den Landweg einreisen. So hat sich Finnland in den vergangenen Wochen zum Drehkreuz für russische Touristen entwickelt, die von dort aus in jedes beliebige EU-Land weiterfliegen. "Hier am Flughafen sind im Moment wirklich viele russische Touristen unterwegs", bestätigt Finnlands Außenminister Pekka Haavisto.

Litauen will Russland regional isolieren

Bislang hat Finnland keine Einschränkungen bei der Visa-Vergabe an Russen erlassen, doch ab dem 1. September soll ihre Zahl auf zehn Prozent der bisherigen Menge sinken. Finnland teilt sich eine 1.300 Kilometer lange Grenze mit Russland und Sankt Petersburg ist nur 200 Kilometer entfernt vom internationalen Flughafen Lappeenranta. Zuletzt wuchs in Finnland der Unmut über die russischen Nachbarn, an beliebten Touristenattraktionen wird die ukrainische Nationalhymne gespielt. In einer Umfrage sprachen sich jüngst 58 Prozent der Finnen für Einschränkungen bei der Visa-Vergabe aus.

Das wollen inzwischen immer mehr EU-Länder im Alleingang tun, darunter Estland, Lettland, Litauen und Tschechien. Polen erwägt eine ähnliche Regelung wie Finnland. Dänemark dringt auf eine EU-Lösung und will sonst ebenfalls selbst handeln. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte sich zuletzt ablehnend zu schärferen Visa-Regeln geäußert.

Briten gegen Visa-Stopp

Die britische Regierung hat sich unterdessen gegen einen grundsätzlichen Stopp von Touristenvisa für Russen ausgesprochen. "Ich bin mir nicht sicher, ob ein generelles Verbot der richtige Weg ist", sagte Verteidigungsminister Ben Wallace am Mittwoch dem Sender BBC Radio 4. Allerdings sollten die Bedingungen für eine Einreise verschärft werden. Wallace betonte, er möge es nicht, "Frauen von Oligarchen oder gar von ranghohen russischen Beamten dabei zuzusehen, wie sie sich in Griechenland oder Südfrankreich vergnügen (...), während ihre Armee in der Ukraine Kriegsverbrechen begeht".

Litauens Außenminister Gabrielius Landsbergis brachte unterdessen eine regionale Einreisebeschränkung der an Russland grenzenden Länder ins Spiel. "Zunächst suchen wir eine europäische Lösung, weil sie die nachhaltigste und rechtlich korrekteste ist", sagte der Chefdiplomat in Vilnius. "Wenn eine solche Lösung nicht gefunden wird, schließen wir nicht aus, nach einer regionalen Lösung zu suchen, die die baltischen Staaten, Polen und möglicherweise Finnland einbeziehen würde."

Verwendete Quellen
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