Newsblog zum Ukraine-Krieg Bericht: Trumps Ukraine-Gesandter Kellogg fliegt nach Belarus

Die USA haben beim G7-Gipfel nach kanadischen Angaben eine gemeinsame Erklärung zur Ukraine verhindert. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Mittwoch, 18. Juni
Insider: Trumps Ukraine-Gesandter Kellogg wird Lukaschenko treffen
Insidern zufolge wird der Ukraine-Beauftragte der USA, Keith Kellogg, in den kommenden Tagen nach Belarus reisen, um dort den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko zu treffen. Wie vier mit der Angelegenheit vertraute Personen erklärten, ist die genaue Tagesordnung des Treffens unklar. Kellogg habe die Reise jedoch als einen Schritt dargestellt, der dazu beitragen könnte, Friedensgespräche zur Beendigung des russischen Krieges gegen die Ukraine in Gang zu bringen, sagten zwei der Insider, die um Anonymität baten, da die Reise nicht öffentlich gemacht wurde. Das Außenministerium und die belarussische Botschaft in Washington lehnten eine Stellungnahme ab. Kellogg und das Weiße Haus reagierten nicht auf Bitten um Stellungnahme.
USA verhindern Ukraine-Erklärung bei G7-Gipfel
Die USA haben beim G7-Gipfel nach kanadischen Angaben eine gemeinsame Erklärung zur Ukraine verhindert. Die US-Regierung habe den Text zu Russland aufweichen wollen, um weitere Verhandlungen mit der Ukraine zu ermöglichen, sagte ein Vertreter des Gastgeberlandes Kanada am Dienstag in Kananaskis. Die anderen sechs Länder seien dagegen für "starke Sprache" und eine Verurteilung Russlands im Angriffskrieg gegen die Ukraine eingetreten.
Stattdessen veröffentlichten die G7-Staaten sechs weitere Erklärungen, unter anderem über Migration, zu Künstlicher Intelligenz und zu wichtigen Rohstoffen. Hier lesen Sie einen Überblick.
Merz bei US-Sanktionen gegen Russland optimistisch
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich optimistisch gezeigt, dass auch die USA den Druck auf Russland über Strafmaßnahmen erhöhen werden. "Ich gehe mit dem vorsichtigen Optimismus zurück nach Deutschland, dass es auch in Amerika in den nächsten Tagen hier Entscheidungen geben wird, weitere Sanktionen gegen Russland zu verhängen", sagte er am Rande des G7-Gipfels in Kanada.
Man sei sich bei dem Treffen wirtschaftsstarker westlicher Demokratien einig gewesen, auf eine möglichst schnelle Beendigung des russischen Angriffskriegs hinzuarbeiten. "Wenn wir Möglichkeiten haben, Russland dazu zu bringen, an den Verhandlungstisch zu kommen, durch militärische Unterstützung der Ukraine, vor allem aber durch weitere Sanktionen gegen Russland, dann wollen wir diese Möglichkeiten wahrnehmen."
Die EU hat gerade erst ein 18. Sanktionspaket gegen Russland beschlossen. US-Präsident Donald Trump hat sich beim Gipfel erneut skeptisch zu Strafmaßnahmen geäußert. "Vergessen Sie nicht, dass Sanktionen uns eine Menge Geld kosten", betonte er. "Wenn ich ein Land sanktioniere, kostet das die USA eine Menge Geld."
Dienstag, 17. Juni
Starmer: Neue Sanktionen treffen Russland "ins Herz"
Großbritannien verhängt weitere Sanktionen gegen den russischen Finanz-, Militär- und Energiesektor. Das neue Maßnahmenpaket treffe "ins Herz" der Kriegsmaschinerie des russischen Präsidenten Wladimir Putin, sagte der britische Premierminister Keir Starmer, der in Kanada beim G7-Gipfel auch über das gemeinsame Vorgehen im Ukraine-Krieg berät. Die Sanktionen würden Russland "hart treffen".
Der britischen Regierung zufolge sind auch zwei in Großbritannien lebende Männer betroffen, die "ein undurchsichtiges Netz von Briefkastenfirmen" betrieben hätten, um Elektronik im Wert von über 120 Millionen US-Dollar nach Russland zu schleusen.
Außenminister David Lammy sagte: "Mit seinen fortgesetzten Angriffen und dem unnötigen Blutvergießen ist klar, dass Putin kein Interesse am Frieden hat." Das Vereinigte Königreich und seine Verbündeten würden nicht tatenlos zusehen, wie Putins Handlungen weitere Menschenleben kosten würden. Großbritannien ist seit Kriegsbeginn einer der größten Unterstützer der Ukraine.
EU will russische Gasimporte vollständig stoppen
Die EU-Kommission hat einen Plan für einen vollständigen Stopp russischer Gasimporte vorgelegt. Mehr dazu lesen Sie hier.
Moskau: Nordkorea schickt Tausende Bausoldaten nach Russland
Nordkorea schickt nach russischen Angaben 1.000 Minen-Entschärfer und 5.000 Soldaten für Wiederaufbauarbeiten in das Gebiet Kursk nahe der Grenze zur Ukraine. Das teilte der Sekretär des russischen nationalen Sicherheitsrats, Sergej Schoigu, nach neuen Gesprächen mit Machthaber Kim Jong Un mit. In der westrussischen Region Kursk gibt es in vielen Ortschaften nach monatelangen Kämpfen mit ukrainischen Truppen schwere Zerstörungen.
Schoigu halte sich auf Weisung von Kremlchef Putin in Pjöngjang zu seiner bereits dritten Visite binnen fast drei Monaten auf, teilte der Sicherheitsrat auf Telegram mit. Schoigu zeigte sich auch zuversichtlich, dass der Flugverkehr zwischen beiden Ländern nach mehr als 30 Jahren bald wieder aufgenommen werden könne.
Russland setzt in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine auch auf die militärische Unterstützung Nordkoreas. So halfen nach Angaben beider Seiten zuletzt auch nordkoreanische Soldaten bei der Rückeroberung des Gebiets Kursk. Schoigu lobte erneut den Einsatz und kündigte an, dass für die Gefallenen Denkmäler errichtet würden in Russland. Nordkorea steht international zudem in der Kritik, Russland mit Waffen auszustatten. Die Nachbarländer hatten einen international beachteten Vertrag über eine strategische Partnerschaft geschlossen.
Behörden: Mindestens 14 Tote bei Luftangriff auf Kiew
Für Kiew war es eine Schreckensnacht: Mindestens 14 Tote und mehr als 110 Verletzte wurde nach einem schweren nächtlichen russischen Luftangriff in der ukrainischen Hauptstadt gezählt. Präsident Wolodymyr Selenskyj nannte auch die anderen Ziele: die Städte Odessa, Saporischschja, Tschernihiw, Kirowohrad, Mykolajiw. Die russische Armee habe etwa 440 Kampfdrohnen und 32 Raketen gegen die Ukraine eingesetzt, schrieb Selenskyj auf X.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP