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Großbritannien: Axel Springer hat wohl Interesse am "Daily Telegraph"


Expansion in Großbritannien?
Axel Springer hat wohl Interesse am "Daily Telegraph"

Von t-online, lw

01.10.2023Lesedauer: 2 Min.
Axel-Springer-Hochhaus und Axel-Springer-Neubau in Berlin: Der Verlag will wohl in Großbritannien expandieren.Vergrößern des BildesAxel-Springer-Hochhaus und Axel-Springer-Neubau in Berlin: Der Verlag will wohl in Großbritannien expandieren. (Quelle: IMAGO/Olaf Schuelke)
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Axel Springer will Berichten zufolge eine der größten britischen Mediengruppen kaufen. Der Konzern scheiterte schon einmal in einem Bieterkampf.

Der Medienkonzern Axel Springer hat offenbar Interesse am Kauf der Londoner Telegraph Group angemeldet. Wie unter anderem Sky News berichtete, hat Springer seine Kaufabsicht gegenüber der Investmentbank Goldman Sachs bekundet, die den Verkauf der Zeitungen leitet. Zur Telegraph Group gehören die Tageszeitung "Daily Telegraph", die Sonntagszeitung "Sunday Telegraph" und das Politmagazin "The Spectator". Springer hat es der Meldung zufolge vor allem auf die Tages- und Sonntagsausgabe des "Telegraph" abgesehen.

Schon im Juni war berichtet worden, dass der Springer-Verlag Interesse an einer Übernahme hat. Der Konzern hatte bereits 2004 einen Bieterkampf um die "Telegraph"-Mediengruppe gegen die Milliardäre Frederick und David Barclay († 2021) verloren.

Hohe Schulden

Die Zwillinge hatten die Zeitungen damals für rund 660 Millionen Pfund (heute circa 761 Millionen Euro) gekauft. Wegen eines nicht zurückgezahlten Kredits musste die Barclay-Familie die Kontrolle über die Mediengruppe jedoch an die britische Lloyds Bank abgeben. Zudem sollen die Brüder Schulden von rund einer Milliarde Pfund angehäuft haben (etwa 1,15 Milliarden Euro).

Beim "Daily Telegraph" arbeitete einst auch der britische Ex-Premier Boris Johnson. Der Wert der Zeitungen wird auf bis zu 700 Millionen Pfund (rund 807 Millionen Euro) geschätzt. Wie hoch die Auflage der Zeitungen ist, lässt sich nicht genau sagen, weil die Mediengruppe seit 2020 keine Zahlen mehr veröffentlicht, wie die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) berichtete.

Ende 2019 lag die Auflage des "Daily Telegraph" demnach noch bei 318.000 gedruckten Exemplaren, ein Minus von zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seitdem dürfte die Printauflage weiter zurückgegangen sein. Im Gegenzug stieg die Zahl der Digital-Abos, heißt es im "SZ"-Bericht.

Bieterkrieg?

Das Interesse Springers verstärkt die Aussicht auf einen Bieterkrieg um eine der bekanntesten Medienmarken Großbritanniens, berichtete Sky News. Ebenfalls Interesse zeigten demnach unter anderem Lord Rothermere, der Eigentümer der "Daily Mail", David Montgomery, der frühere Zeitungschef des "Mirror" und William Lewis, ein ehemaliger Redakteur des "Daily Telegraph".

Rupert Murdoch, Eigentümer der "Times", "Sunday Times" und der "Sun", erwägt Berichten zufolge ein Angebot für den "Spectator". Die Barclay-Familie führe derweil Gespräche mit Geldgebern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, um die Kontrolle zurückzuerlangen.

Axel Springer wurde 1946 von seinem gleichnamigen Gründer in Hamburg gegründet und ist einer der führenden europäischen Medienkonzerne. Ihm gehören unter anderem die "Bild" und "Welt" an. Der britische "Guardian" berichtete, die Interessensbekundung bedeute nicht, dass der Springer-Verlag letztlich ein formellen Angebot vorlegen wird. Die Auktion um die "Telegraph"-Gruppe soll noch in diesem Monat beginnen.

Verwendete Quellen
  • news.sky.com: "German media giant Axel Springer roars into £600m Telegraph auction" (englisch)
  • theguardian.com: "Bild publisher Axel Springer eyes Telegraph auction" (englisch)
  • sueddeutsche.de: "Warum der "Daily Telegraph" verkauft wird"
  • faz.net: "Britische "Telegraph"-Zeitungsgruppe wird verkauft"
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