Bericht: Wie Russland die Chip-Sanktionen umgeht
Die EU hat bereits zahlreiche Sanktionspakete gegen Russland beschlossen. Allerdings scheint es dem Staat auch zu gelingen, die Regeln zu umgehen.
Trotz internationaler Sanktionen gelingt es Russland offenbar, weiterhin moderne Chips fΓΌr die StreitkrΓ€fte in der Ukraine zu importieren. Das berichtet der Nachrichtensender Bloomberg und beruft sich unter anderem auf Handelsdaten aus DrittlΓ€ndern. Einem EU-Diplomaten zufolge wΓΌrden insbesondere die TΓΌrkei, die Vereinigten Arabischen Emirate und Kasachstan fΓΌr den Krieg benΓΆtigte Chips nach Russland liefern. Die exportierten Halbleiter stammten demnach hΓ€ufig aus der EU.
"Es reicht nicht aus, nur neue Sanktionen zu unterzeichnen", kritisiert der Berater Daniel Tannenbaum gegenΓΌber Bloomberg. Regierungen brΓ€uchten nun Durchsetzungsmechanismen. Mit mehreren Sanktionspaketen versuchen die EU und die G7-Staaten, die russische Wirtschaft zu schΓ€digen. Die Recherchen deuten nun darauf hin, dass die Sanktionen in einigen Bereichen weniger wirksam sein kΓΆnnten als bisher angenommen.
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar vergangenen Jahres hΓ€tten einige DrittlΓ€nder dem Bericht zufolge abrupt ihr Handelsverhalten geΓ€ndert. So habe Kasachstan in dem Jahr vor Kriegsbeginn fortgeschrittene Halbleiter im Wert von 12.000 US-Dollar exportiert. Im Jahr 2022 wuchs diese Summe auf 3,7 Millionen US-Dollar.
- bloomberg.com: Russia Is Getting Around Sanctions to Secure Supply of Key Chips for War (englisch, kostenpflichtig)