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Kaufkraftverlust in Deutschland | So stark sind die Reallöhne gesunken


So stark sind die Reallöhne gesunken

Von reuters
30.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Shopping in Hamburg (Symbolbild): Dieses Jahr kann man noch an drei Sonntagen einkaufen gehen.Vergrößern des BildesEine Person mit Einkaufstüten (Symbolbild): "Die hohe Inflation zehrt das Lohnwachstum für die Beschäftigten auch zum Jahresbeginn 2023 mehr als auf", erklären Statistiker. (Quelle: IMAGO)
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Die Monatsverdienste der Arbeitnehmer sind zwar gestiegen, doch die Verbraucherpreise sind weiter hoch. So wirkt sich die Inflation auf die Reallöhne aus.

Trotz der kräftigsten Lohnzuwächse seit mindestens 15 Jahren haben die deutschen Arbeitnehmer im ersten Quartal erneut Kaufkraftverluste erlitten. Grund dafür ist die hohe Inflation.

Von Januar bis März wuchsen die Bruttomonatsverdienste der Arbeitnehmer einschließlich Sonderzahlungen zwar mit 5,6 Prozent zum Vorjahresquartal so kräftig wie noch nie seit Beginn dieser Statistik im Jahr 2008. Allerdings stiegen die Verbraucherpreise im selben Zeitraum mit 8,3 Prozent deutlich stärker, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Daraus errechneten dessen Experten einen realen Verdienstrückgang von rund 2,3 Prozent.

"Ein Trend aus dem Jahr 2022 setzt sich somit fort: Die hohe Inflation zehrt das Lohnwachstum für die Beschäftigten auch zum Jahresbeginn 2023 mehr als auf", so das Fazit der Statistiker. Weil viele Verbraucher deshalb weniger konsumieren, ist die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal in eine Rezession gerutscht. Hier lesen Sie mehr dazu.

Das federte den Kaufkraftverlust ab

Immerhin: Die Kaufkraftverluste fielen geringer aus als in den drei vorangegangenen Quartalen, wo die Reallöhne sogar um bis zu 5,4 Prozent nachgaben. "Zu dieser Abfederung des Kaufkraftverlustes der Beschäftigten haben auch die Auszahlungen der Inflationsausgleichsprämie beigetragen", hieß es dazu. Diese kann bis zu 3.000 Euro betragen (steuer- und abgabefrei) und ist eine freiwillige Leistung der Arbeitgeber.

Dennoch drohen den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern damit 2023 das vierte Jahr in Folge reale Lohneinbußen, nachdem es 2022 inflationsbedingt mit 4,0 Prozent ein deutliches Minus gegeben hatte.

Hoffnung für 2024

"Da wir noch mit sehr hoher Inflation in das Jahr gestartet sind, könnte auch 2023 im Jahresschnitt insgesamt noch ein leichtes Minus bei den Reallöhnen herauskommen", sagte der wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Sebastian Dullien, der Nachrichtenagentur Reuters. "2024 wird es dann aber aller Voraussicht nach deutlich besser."

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Dann dürften die Löhne erneut kräftig zulegen, die Inflation zugleich wieder in Nähe des Ziels der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent sinken. "Im kommenden Jahr ist somit mit einem spürbaren Plus bei den Reallöhnen zu rechnen, das ein Teil der Verluste der vergangenen Jahre ausgleichen dürfte", sagte Dullien.

Ähnlich schätzt dies das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) ein. "Die allgemeine Teuerung wird im Laufe dieses Jahres weiter nachlassen", sagte dessen Arbeitsmarktexperte Dominik Groll. "Die Nominallöhne werden zudem weiter kräftig steigen."

Tarifabschlüsse als Treiber

Ein starkes Indiz hierfür seien die jüngsten Tarifabschlüsse – etwa in der Metall- und Elektroindustrie, im öffentlichen Dienst von Bund und Gemeinden und bei der Deutschen Post. Dort wurden kräftige Tarifaufschläge sowie hohe Einmalzahlungen (Inflationsausgleichsprämien) vereinbart.

Geringfügig Beschäftigte kamen im ersten Quartal mit 8,9 Prozent auf den stärksten Nominallohnanstieg. "Dies ist vor allem auf die seit dem 1. Oktober 2022 gültige Erhöhung der Minijob-Verdienstgrenze von 450 Euro auf 520 Euro zurückzuführen", erklärten die Statistiker.

Die Nominallöhne von Beschäftigten in Vollzeit stiegen ebenfalls leicht überdurchschnittlich, und zwar um 5,9 Prozent. Für Teilzeitkräfte und Auszubildende wurde ein Lohnanstieg von 4,7 Prozent verzeichnet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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