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Bahnstreik | Claus Weselsky und der GDL-Streik: "Gewerkschafter mit Rückgrat"


Reaktionen auf Weselskys Streik
"Ein Gewerkschafter mit Rückgrat"

MeinungVon t-online, Mth

25.01.2024Lesedauer: 3 Min.
Claus Weselsky: Der GDL-Vorsitzende erntet viel Kritik.Vergrößern des BildesClaus Weselsky: Der GDL-Vorsitzende erntet viel Kritik. (Quelle: Arne Dedert/dpa)
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Die Lokführer streiken bis Montag, sehr zum Unmut der meisten Bürger. Doch nicht jeder richtet sich gegen GDL-Führer Claus Weselsky.

Der GDL-Streik legt das Land ein Stück weit lahm, was viele Menschen ärgert und zum Umplanen zwingt. Nicht nur derzeitige und ehemalige Bahnmitarbeiter verrieten uns, wie sie zu den stillstehenden Zügen stehen. Auch die normale Bevölkerung bildet sich ein Urteil, wie Hunderte Zuschriften an t-online zeigen.

In den meisten von ihnen ist großes Unverständnis für den GDL-Vorsitzenden Claus Weselsky zu lesen. Manche Leser jedoch können den von ihm initiierten Streik nachvollziehen.

"Wie ein hysterisches Kleinkind"

Verena Sitz schreibt: "Ich bin der Meinung, dass Weselsky langsam aber sicher Züge eines Diktators annimmt. Der Mann hat kein Interesse an Kompromissen oder gar Lösungen. Er schreit wie ein hysterisches Kleinkind, das im Supermarkt einen Lolli haben will."

Die t-online-Leserin arbeite 40 bis 48 Stunden pro Woche und komme auf einen ähnlichen Bruttolohn wie die Lokführer, die mit Zulagen oder Prämien rund 4.000 Euro verdienen. "Von den geforderten 35 Stunden kann ich nur träumen."

"Ich fürchte um das Ansehen der Gewerkschaften"

"Allmählich fürchte ich als IG-Metaller um das Ansehen der Gewerkschaften", sagt Christian Meyer-Heydorn. "Ein Angebot von fast zehn Prozent Lohnerhöhung plus Inflationsausgleich finde ich mindestens verhandelnswert. Herr Weselsky sollte in seiner Selbstsucht nicht unser aller Streikrecht infrage stellen."

Zudem erinnert der t-online-Leser die Streikenden, die sich unter anderem weniger Wochenarbeitsstunden wünschen, daran, dass sie sich bei Vertragsunterzeichnung auf eine andere Arbeitszeit eingelassen haben, an die sie sich auch halten sollten.

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"Ein Gewerkschafter mit Rückgrat"

Bernd Löw hält dagegen: "Es tut gut, dass es überhaupt noch einen Gewerkschafter mit Rückgrat gibt. Ich finde das bewundernswert. Die Belastung für den Mann ist unglaublich. Haben die Leute nur im Ansatz nachgedacht, was er als Mensch an Kritik in Kauf nimmt?"

Der t-online-Leser erinnert sich, wie unschön mit ihm als ehemaligem Gewerkschafter umgegangen wurde. "Gerade deshalb unterstütze ich Herrn Weselsky und die Lokführer und wünsche Ihnen viel Kraft und Durchhaltevermögen."

"Wir nennen das Erpressung"

"Der GDL-Chef ist völlig losgelöst von der Realität", finden Sabine und Ralph Jäger. "Das Angebot der Bahn ist bereits viel zu hoch im Vergleich zu anderen Lohnabschlüssen. Wir nennen das Ganze Erpressung. Die Bahn muss sich dringend etwas einfallen lassen, um nicht mehr erpressbar zu sein." Sie schlagen vor, Zugführer zu verbeamten, sodass sie kein Streikrecht mehr haben. Außerdem plädieren sie für führerlose Züge.

Die Jägers sind nicht die Einzigen, die dazu auffordern, die Automatisierung der Bahn voranzutreiben. "Der DB-Vorstand sollte sofort mit dem Projekt 'autonomes Fahren' beginnen", mailt Elke Damerow. "Mit künstlicher Intelligenz, dazu noch schienengebunden, muss es doch möglich sein, Züge ohne Zugführer auf die Strecke zu bringen. Es wäre zumindest einen Versuch wert."

Video | Scholz will trotz Rekord-Bahn-Streik keine Gesetzesänderung
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Quelle: Reuters

"Vor Weselsky kann man nur den Hut ziehen"

Reinhard Scheidler reiht sich in die Kritik am GDL-Chef nicht ein: "Vor Herrn Weselsky kann man nur den Hut ziehen. Offensichtlich ist er der einzige Gewerkschaftsvorstand in dieser Republik, der es mit der Verbesserung von Verdienst und Arbeitsbedingungen seiner Gewerkschafter ernst meint."

Der t-online-Leser schreibt weiter: "Bei seinen Aktionen benötigt er auch keine Unterstützung aus der Bevölkerung, die sitzt nicht am Verhandlungstisch. Herr Weselsky hat sich ausschließlich darum zu kümmern, den Forderungen seiner Gewerkschaft den nötigen Nachdruck zu verleihen. Das tut er mit Hingabe und Erfolg. Hierbei kann ihm wirklich niemand einen Vorwurf machen."

"So eine Gesellschaft hat keine Zukunft"

"Es ist ein Rechtsproblem, dass kleine Gewerkschaften mit irren Führungskräften das Land in Geiselhaft nehmen können, nur weil die Tätigkeit eine Schlüsselposition für das Funktionieren von Infrastruktur ist", meint Hans Sack und erwähnt dabei auch Piloten, Kindergärtner und Anästhesisten.

"Die Gewerkschaften können die unmöglichsten Forderungen stellen – und es ist Recht. Eine Gesellschaft, in der keinerlei Zusammenhalt und Gemeinsinn mehr vorhanden ist, sondern nur noch Anspruchsdenken und Leistungsverweigerung, hat keine Zukunft."

Verwendete Quellen
  • Zuschriften von t-online-Lesern
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