Handel in 2023 Deutsche Importpreise mit stärkstem Rückgang seit Finanzkrise
Die deutsche Wirtschaft bezieht viele Vorprodukte und Rohstoffe aus dem Ausland. Die Preise für deutschen Importe sind 2023 so stark gefallen, wie seit 14 Jahren nicht mehr.
Die deutschen Importpreise sind im vergangenen Jahr so stark gefallen wie seit der Finanzkrise 2009 nicht mehr. Die Einfuhren verbilligten sich um durchschnittlich 8,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Allerdings hatte es in den beiden Vorjahren auch außergewöhnlich kräftige Anstiege gegeben: 2022 von 26,3 Prozent und 2021 von 13,5 Prozent. Dafür hatten Verwerfungen durch den russischen Krieg gegen die Ukraine und die Corona-Krise gesorgt.
Da die deutsche Wirtschaft viele Vorprodukte und Rohstoffe aus dem Ausland bezieht, kommen sinkende Einfuhrpreise verzögert auch bei der allgemeinen Inflation an. Vor allem Energie konnte im abgelaufenen Jahr billiger im Ausland eingekauft werden: Die Preise brachen hier um 35,4 Prozent ein. Besonders stark sanken die Preise für Erdgas mit einem Minus von 48,0 Prozent, elektrischen Strom um 59,4 Prozent und Steinkohle um 43,3 Prozent. Mineralölerzeugnisse wie Benzin verbilligten sich um 20,1 Prozent, Erdöl um 19,9 Prozent.
Teurer waren Kakaobohnen, Tomaten und lebende Schweine
Im Dezember sind die Einfuhrpreise nicht mehr ganz so stark gefallen wie zuletzt, signalisieren aber eine weitere Entspannung bei der Inflation. Sie gaben um 8,5 Prozent zum Vorjahresmonat nach. Im November (-9,0 Prozent) und Oktober (-13,0 Prozent) war es noch deutlicher nach unten gegangen. "Ausschlaggebend für die starken Rückgänge ist weiterhin vor allem ein Basiseffekt durch die hohen Preissteigerungen im Jahr 2022", hieß es dazu. Von November auf Dezember fielen die Preise ebenfalls, und zwar um 1,1 Prozent.
Auch im letzten Monat des vorigen Jahres verbilligten sich die Energieeinfuhren deutlich: Sie gaben um knapp ein Drittel im Vergleich zum Dezember 2022 nach. Importierte landwirtschaftliche Güter verteuerten sich hingegen um 0,8 Prozent. Teurer als im Vorjahresmonat waren insbesondere Kakaobohnen (+60,0 Prozent), Tomaten (+46,1 Prozent) und lebende Schweine (+19,9 Prozent). Zu deutlich niedrigeren Preisen importiert wurden dagegen Weizen (-29,4 Prozent) und Rohkaffee (-2,7 Prozent).
- Nachrichtenagentur Reuters