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René Benko: Ex-Signa-Chef wohl im Visier der Staatsanwaltschaft


"Schutzwall" in Fürstentum?
Strafverfahren gegen Immobilien-Jongleur Benko

Von t-online, wan

Aktualisiert am 12.04.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 1031414532Vergrößern des BildesRené Benko ist Gründer der insolventen Immobilien- und Handelsgruppe Signa (Archivbild). (Quelle: IMAGO/Eibner-Pressefoto/Alexander Neis/imago)
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Der ehemalige Chef der bankrotten Immobiliengruppe Signa kommt nicht zur Ruhe. Jetzt wird gegen ihn in einem Fürstentum strafrechtlich ermittelt.

Gegen den Gründer der in finanziellen Schwierigkeiten geratenen Immobiliengruppe Signa, René Benko, wird offenbar in einem Strafverfahren ermittelt. Dieses soll aber nicht in seinem Heimatland Österreich, sondern in Liechtenstein eröffnet worden sein.

Wie das Schweizer Finanzportal "Inside Paradeplatz" berichtet, sei dies von den Behörden bestätigt worden. "Über den Antrag der Staatsanwaltschaft werden beim Fürstlichen Landgericht gegen eine natürliche Person und gegen eine juristische Person sowie gegen unbekannte Täter Vorerhebungen wegen des Verdachts der Verbrechen des betrügerischen Konkurses und der Geldwäscherei geführt", wird der leitende Staatsanwalt Frank Haun zitiert.

Zwar hielt sich der Ermittler über den Inhalt bedeckt, wahrscheinlich sind aber Zusammenhänge mit einer weiteren Stiftung des ehemaligen Galeria-Besitzers. Wie die "Krone" berichtete, habe die "Ingbe-Stiftung", die ihren Sitz im Fürstentum hat, kurz vor dem Zusammenbruch zwei Villen aus dem Signa-Imperium übernommen.

Eine weitere Stiftung mit dem Namen "Arual", ebenfalls in Liechtenstein, soll über Zwischengesellschaften unter anderem die Villa Ansaldi in Italien besitzen. Das Anwesen am Gardasee ist, so zeigen Luftaufnahmen, mit einem Jachthafen und einem Hubschrauberlandeplatz ausgestattet. Jahresmiete: etwa 420.000 Euro.

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Niedergang der Signa begann im Dezember

Nach Recherchen der "Krone" sind beide Stiftungen im Besitz des österreichischen Immobilienjongleurs. Dessen Vermögen ist zu einem großen Teil ohnehin in Stiftungen angelegt, wobei seine "Familie Benko Privatstiftung" bereits Konkurs angemeldet hat. Die "Laura Privatstiftung", gegründet von René und Ingeborg Benko und benannt nach Benkos Tochter, ist hingegen noch aktiv.

Ende November 2023 hatte die Signa Holding Insolvenz angemeldet. Einen Monat später gerieten die Signa Prime und der Signa Development in Schieflage und mussten Insolvenz anmelden. Mitte März musste dann Signa-Gründer René Benko den Weg zum Konkursgericht antreten. Ein Teil der Signa-Anteile waren offenbar in der "Familie Benko Privatstiftung" hinterlegt. Nach dem Konkurs sind diese wertlos, der Schaden soll laut "Krone" 1,14 Milliarden Euro betragen.

Stiftung soll im Krisenfall Geldfluss einstellen können

Um den Schaden zu begrenzen, soll Benko den Recherchen der "Krone" und des Portals "News" zufolge in Liechtenstein mit zwei Stiftungen eine Art Schutzwall errichtet haben. Die "Stiftung Arual" – rückwärts gelesen Laura – soll 2008 gegründet worden sein – von der österreichischen "Laura Privatstiftung".

Der Schutzwall soll so funktionieren: Bislang konnte die "Arual-Stiftung" der "Laura-Stiftung" Vermögen zukommen lassen. In einem Beistatut soll laut Recherchen aber eine Passage stehen, die diesen Geldfluss umlenkt: Sollte die Laura-Stiftung in Konkurs gehen, würde das Geld aus Liechtenstein "natürlichen Personen" zur Verfügung stehen. Unklar ist, wer das sein könnte. Die Informationen stammten dem Bericht nach aus einem Gutachten, das von der Steuerberatungskanzlei TPA und einer Weggefährtin Benkos erstellt wurde.

Gegen Personen der Signa-Gruppe wird bereits in Deutschland wegen des Verdachts der Geldwäsche ermittelt. Die zuständige Staatsanwaltschaft in München bestätigte im März, dass entsprechenden Strafanzeigen nachgegangen werde. An den Ermittlungen seien auch andere deutsche Behörden beteiligt.

Seitens seines Anwalts sind gegenüber dem "Tagesspiegel" entsprechende Vorwürfe gegen Benko zurückgewiesen worden. "Die in der bisherigen Berichterstattung gehandelten Thesen und behaupteten Vorwürfe sind haltlos", erklärte der Münchner Rechtsanwalt Florian Ufer der Zeitung.

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