Über 50 Prozent teurer Preise für Olivenöl explodieren: Das ist der Grund
Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Die Menge an produziertem Olivenöl liegt auf dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Das spüren auch die Verbraucher.
Während die Inflationsrate langsam sinkt, gibt es immer noch Produkte, die weiterhin stark im Preis ansteigen. Eines dieser Produkte ist Olivenöl. Das beliebte Speiseöl kostete in der kaltgepressten Variante diesen Mai 54 Prozent mehr als im Mai des vergangenen Jahres, erklärte Judith Dittrich, Marktanalysten bei der "Agrarmarkt Informations-Gesellschaft" auf eine Anfrage von t-online.
Grund dafür sind Ernteausfälle in Südeuropa. Besonders betroffen war im vergangenen Jahr Griechenland, der drittgrößte Produzent von Olivenöl weltweit. Wie die "Agriculture and Rural Development, Analysis and Outlook Unit" der EU in einem aktuellen Bericht erklärt, ist die Produktion in Griechenland um 55 Prozent zurückgegangen. Grund seien vor allem widrige Wetterverhältnisse.
Niedrigster Stand seit zehn Jahren
So erlebte Griechenland im vergangenen Jahr zuerst mit einer Waldbrandkatastrophe und anschließend mit verheerenden Überschwemmungen gleich zwei Extremwetterereignisse. Dies gepaart mit einem vermehrten Schädlingsbefall auch in anderen Produktionsländern hat dazu geführt, dass die Menge des produzierten Olivenöls auf dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren ist.
Der damit einhergehende Preisanstieg hat dazu geführt, dass in der Europäischen Union deutlich weniger Olivenöl konsumiert wird und der EU-Bericht einen weiteren Rückgang auf ein historisch niedriges Level erwartet. Der Bericht geht davon aus, dass viele Konsumenten auf günstigere Alternativen umsteigen werden. Eine dieser Alternativen ist Rapsöl. Denn bei Rapsöl lässt sich ein gegenteiliger Trend beobachten. Laut Dittrich sank der Preis für eine 500-Milliliter-Flasche im Vergleich zum Vorjahr im Durchschnitt um neun Prozent.
- t-online-Anfrage an die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft
- agriculture.ec.europa.eu: "Short-term outlook" (englisch)
- klimareporter.de: "Die Sintflut in Griechenland"