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Schwäbisch Gmünd: Werkzeughersteller MPK Kemmer meldet Insolvenz an


Krise in der Autobranche
Schwäbische Traditionsfirma meldet Insolvenz an

Von t-online
22.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Ein Handwerker (Symbolbild): Das Unternehmen stellt Mikrowerkzeuge her.Vergrößern des Bildes
Ein Handwerker (Symbolbild): Die MPK Kemmer GmbH PCB Tools stellt Mikrowerkzeuge unter anderem für die Autoindustrie her. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/Unai Huizi)
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Vor mehr als 60 Jahren gründete Paul Kemmer eine Werkzeugfabrik in Schwäbisch Gmünd. Das Unternehmen, das daraus entstand, ist nun insolvent.

Die MPK Kemmer GmbH PCB Tools mit Sitz in Schwäbisch Gmünd-Großdeinbach hat beim Amtsgericht Aalen Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen stellt Mikrowerkzeuge wie Bohrer und Fräser für Branchen wie Elektronik, Automobilindustrie, Luftfahrt und Medizintechnik her. Betroffen sind 49 Mitarbeitende, wie die "Schwäbische Post" berichtet.

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Sebastian Mielke bestellt. Er hat nach eigener Aussage direkt nach dem Beschluss die Geschäftsführung übernommen und das Unternehmen vor Ort besucht. In einer Mitarbeiterversammlung informierte er über die aktuelle Lage. Bislang wurde die Firma von Florian Kemmer, Enkel des Firmengründers, und Thomas Neuschl geleitet.

Insolvenzverwalter hat "guten Eindruck"

Während des Insolvenzverfahrens werden die Löhne der Beschäftigten für drei Monate durch das Insolvenzgeld der Arbeitsagentur abgesichert. Mielke erklärte, dass die Mitarbeiter bereit seien, den Sanierungsprozess aktiv zu unterstützen.

Die finanzielle Schieflage führt der Insolvenzverwalter auf mehrere Faktoren zurück. Besonders habe die Krise in der Automobilbranche und die Verschiebung von Aufträgen zu Liquiditätsproblemen geführt. Investitionen in Zukunftstechnologien konnten dadurch nicht wie geplant refinanziert werden. Zudem belastete ein allgemeiner Umsatzrückgang die Firma. Dennoch zeigt sich Mielke optimistisch, dass Investoren gefunden werden könnten: "Das Unternehmen macht einen guten Eindruck, und wir sind zuversichtlich, hier eine gute Lösung finden zu können."

Komplexe Firmengeschichte

Die MPK Kemmer GmbH PCB Tools ist Teil einer langen und komplexen Unternehmensgeschichte. Die Ursprünge gehen auf eine 1962 von Paul Kemmer gegründete Werkzeugfabrik zurück. Nach dem Verkauf des ursprünglichen Unternehmens an US-amerikanische Investoren 1982 durchlief die Firma zahlreiche Eigentümerwechsel. Parallel dazu baute Paul Kemmers Sohn Martin eine eigene Firmengruppe auf, die 2008 Insolvenz anmelden musste. Sein Sohn Florian übernahm in der Folge die heutige MPK Kemmer GmbH aus der Insolvenzmasse.

Die MPK Kemmer GmbH ist rechtlich unabhängig von anderen Unternehmen, die ebenfalls aus der Kemmer-Firmengruppe hervorgingen. Dazu zählt etwa die MPK Special Tools GmbH in Kleindeinbach, die von der Zecha Hartmetall-Werkzeugfabrikation übernommen wurde und in keinem Zusammenhang mit der aktuellen Insolvenz steht.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
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