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Insolvenzen: Höchster Stand seit 2011 – Firmensterben auf Rekordniveau


"Alarmierend"
Deutsches Firmensterben klettert auf Höchststand seit 2011

Von dpa
21.05.2025 - 11:18 UhrLesedauer: 2 Min.
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Unternehmen aus allen Wirtschaftsbereichen müssen bei Zahlungsunfähigkeit Insolvenz anmelden. (Quelle: Bernd Weißbrod/dpa/dpa-bilder)
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Die Zahl der Unternehmensschließungen erreicht ein Zehnjahreshoch. Die Politik versucht entgegenzusteuern.

Fehlende Nachfolger und andere Probleme: Immer mehr Firmen in Deutschland werfen das Handtuch. Die Zahl der Unternehmensschließungen lag im vergangenen Jahr bei 196.100 – das waren 16 Prozent mehr als 2023, wie die Auskunftei Creditreform und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilten. So hoch war die Zahl der Schließungen seit 2011 nicht mehr gewesen – damals sorgten die Folgen der Finanzkrise für Bremsspuren in Deutschlands Wirtschaft.

"Die Schließungszahlen sind in allen Wirtschaftsbereichen alarmierend", sagt der Creditreform-Wirtschaftsforscher Patrik-Ludwig Hantzsch. "Vor allem die Industriebetriebe leiden unter den hohen Energiekosten in der Produktion, während der Wettbewerbsdruck durch ausländische Anbieter steigt."

Unerwartete Schließungen in Zukunftsbranchen

In den energieintensiven Wirtschaftsbereichen wurden 1.050 Betriebsschließungen gezählt und damit 26 Prozent mehr als 2023. Auch im Bereich "IT, Produktentwicklung, Umwelttechnik und Diagnostik" nahm die Zahl der Schließungen um etwa ein Viertel zu. ZEW-Forscherin Sandra Gottschalk weist darauf hin, dass dieser Wirtschaftsbereich eigentlich wachsen müsste, da er eine Zukunftsbranche sei.

Doch wegen eines gravierenden Fachkräftemangels konkurrierten Unternehmen um knappe Ressourcen. "Das führt dazu, dass nicht genug Aufträge angenommen werden können, um wirtschaftlich zu arbeiten." Auch in der Pharma- und Chemieindustrie war die Zahl der Schließungen ungewöhnlich hoch.

Sofortprogramm für Wirtschaft

In der Politik handelt es sich dabei um kein unbekanntes Phänomen. Um die deutsche Wirtschaft zu entlasten, kündigte die Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, die CDU-Politikerin Gitta Connemann, ein Sofortprogramm an, das die Energiekosten für Unternehmen nachhaltig senken und Investitionen fördern soll.

Bei den Schließungen geht es häufig um kleine inhabergeführte Betriebe, in den vergangenen Jahren waren es aber auch immer mehr größere Unternehmen.

Mit Unternehmensschließung gemeint sind nicht nur Insolvenzen, sondern auch mehr oder minder freiwillige Geschäftsaufgaben – etwa wenn ein Firmeninhaber partout keinen Nachfolger findet und endlich in den Ruhestand gehen möchte. Außerdem gibt es Fälle, in denen eine Firma zwar noch profitabel ist, die langfristige Perspektive aber düster. Hinzu kommen Todes- oder Krankheitsfälle, was eine Fortführung der Geschäfte unmöglich macht.

Das Statistische Bundesamt hatte sich im Februar zu dem Thema ebenfalls zu Wort gemeldet. Den Statistikern zufolge wurden in Deutschland im vergangenen Jahr mehr Betriebe gegründet als aufgegeben. Allerdings ging es hierbei nur um größere beziehungsweise relativ wichtige Firmen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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