Anlegerinteresse bei Erotikplattform OnlyFans steht offenbar vor dem Verkauf

OnlyFans könnte bald einen neuen Besitzer haben. Die Eigentümer der Plattform sollen in Verlaufsgesprächen stehen.
Das Erotikunternehmen OnlyFans steht offenbar vor einem Verkauf. Die Inhaberfirma Fenix International führt mehreren Insidern zufolge Gespräche über den Verkauf des Unternehmens an eine Investorengruppe. Der Preis soll rund acht Milliarden Dollar betragen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Wie drei mit der Angelegenheit vertraute Personen gegenüber Reuters erklärten, wird die Investorengruppe von der Forest Road Company, einer in Los Angeles ansässigen Investmentfirma, geleitet. OnlyFans und Forest Road lehnten eine Stellungnahme ab. Zwei Insider, die nach eigenen Angaben mit den Verkaufsgesprächen vertraut sind, sagten, dass Fenix International auch mit anderen potenziellen Käufern im Gespräch ist.
Plattform macht Milliardenumsatz
OnlyFans ist eine Online-Plattform, auf der Nutzer Inhalte gegen Bezahlung anbieten können. Sie wurde 2016 gegründet und ermöglicht es sogenannten "Creators", monatliche Abonnements oder einzelne Inhalte an ihre Fans zu verkaufen. Viele Inhalte sind aus Bereichen wie Fitness, Kochen, Musik oder Kunst – jedoch ist OnlyFans besonders durch erotische und pornografische Inhalte bekannt geworden. Auch deshalb dürfen nur volljährige Personen die Plattform nutzen.
Auf der Plattform sind auch deutsche Prominente vertreten, zum Beispiel Laura Müller und Michael Wendler und Bob-Olympiasiegerin Lisa Buckwitz. Cora Schumacher, Frau des Rennfahrers Ralf Schumacher, war zwischen 2023 und 2024 ebenfalls dort zu finden.
Das in London ansässige Unternehmen hat in den vergangenen Monaten das Interesse mehrerer Interessenten auf sich gezogen. 2023 erwirtschaftete OnlyFans etwa 6,6 Milliarden Dollar. Dies geht aus den Unterlagen hervor, die bei den britischen Aufsichtsbehörden eingereicht wurden. Allein im Jahr 2020 verzeichnete das Unternehmen demnach einen Anstieg von 375 Millionen Dollar, was bei Anlegern nicht unbemerkt blieb. Ein Börsengang wird ebenfalls in Erwägung gezogen, so drei der Insider.
- Nachrichtenagentur Reuters