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Handelsverband Deutschland warnt vor Rezession in einzelnen Branchen


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50.000 Standorte verloren gegangen
Handelsverband: "In einzelnen Branchen Rezession"

Von reuters
07.07.2025 - 14:17 UhrLesedauer: 2 Min.
Eine Frau steht vor dem Schaufenster eines Bekleidungsgeschäfts (Symbolbild): Besonders die Textilbranche leidet unter UmsatzrückgängenVergrößern des Bildes
Eine Frau steht vor dem Schaufenster eines Bekleidungsgeschäfts (Symbolbild): Besonders die Textilbranche leidet unter Umsatzrückgängen (Quelle: IMAGO/Michael Bihlmayer/imago-images-bilder)
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Der Einzelhandel kämpft trotz guter Konsumstimmung mit enormen Herausforderungen. Seit 2019 ist der Handel kaum gewachsen.

Maues Wachstum, weniger Geschäfte, hohe Kosten: Trotz verbesserter Konsumlaune der Verbraucher blickt der Handelsverband Deutschland (HDE) zurückhaltend auf das Jahr 2025. Der Umsatz werde um zwei Prozent im Vergleich zu 2024 auf gut 678 Milliarden Euro wachsen, bekräftigte der Branchenverband am Montag in Berlin seine Januar-Prognose. Inflationsbereinigt entspricht das allerdings nur einem Plus von real 0,5 Prozent.

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2024 hatte es noch zu einem Wachstum von 2,2 Prozent gereicht, real von 0,9 Prozent. "Damit setzt sich insgesamt die weitgehende Stagnation der letzten Jahre fort", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth in Berlin. Seit 2019 habe der Einzelhandel preisbereinigt nur ein durchschnittliches Wachstum von 0,3 Prozent pro Jahr verzeichnet. "In einzelnen Branchen wie dem Textileinzelhandel kann man sogar von einer Rezession sprechen", sagte Genth.

"Das ist natürlich besorgniserregend"

Einer HDE-Umfrage unter rund 650 Handelsunternehmen zufolge gehen 53 Prozent von sinkenden Umsätzen im laufenden Jahr aus, während nur gut ein Fünftel mit einem Plus rechnet – vor allem größere Handelsbetriebe. Dabei ist die Konsumlaune der Verbraucher so gut wie lange nicht: Im Juli stieg das entsprechende Barometer auf den höchsten Stand seit einem Jahr, wie die vom HDE in Auftrag gegebene Umfrage unter 1.600 Konsumenten ergab.

Ein großes Problem für viele Geschäfte ist die sinkende Kundenfrequenz. 71 Prozent berichten von schrumpfenden Besucherzahlen. "Das ist natürlich besorgniserregend", sagte Genth. Seit der Corona-Pandemie seien 50.000 Standorte in den Innenstädten verloren gegangen. Hinzu kommt eine zunehmende Konkurrenz durch chinesische Online-Plattformen wie Shein und Temu – auch wegen der aggressiven Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump, die ihnen den Zugang zum amerikanischen Markt erschwert.

Forderung an die Bundesregierung

"Diese Warenströme sind Richtung Europa umgeleitet worden", sagte HDE-Präsident Alexander von Preen. Besonders betroffen sei hier die Spielwarenbranche. Der HDE befürchtet, dass in diesem Jahr insgesamt etwa 4.500 Geschäfte aufgeben werden, ähnlich viele wie 2024 mit 5.000.

Dem Verband zufolge haben die Händler mit steigenden Lohnnebenkosten zu kämpfen. Die Beiträge drohten in den kommenden Jahren ohne ein Gegensteuern die Marke von 50 Prozent zu knacken. "Ein Bekenntnis der Bundesregierung zu einer Senkung der Sozialversicherungsbeiträge und zu einer dauerhaften 40-Prozent-Obergrenze ist überfällig", sagte HDE-Präsident von Preen. Gingen die Sozialversicherungsbeiträge ungebremst nach oben, seien massenweise Stellenstreichungen unvermeidbar.

"Senkung der Stromsteuer war ein zentrales Versprechen"

Irritiert zeigt sich der HDE von der Abkehr der Bundesregierung von der im Koalitionsvertrag verankerten Stromsteuersenkung für alle. "Die Senkung der Stromsteuer war ein zentrales Versprechen der Regierung auch an Handel und Verbraucher", sagte von Preen. "Bleibt diese Entlastung jetzt aus, ist das weit mehr als ein Vertrauensbruch."

Den Unternehmen fehlten dadurch Hunderte Millionen für notwendige Investitionen, den Verbraucherinnen und Verbrauchern werde finanzieller Spielraum genommen. Dadurch drohe der erhoffte Wirtschaftsaufschwung auszufallen. "Nicht Wort zu halten, ist das folgenschwerste Signal, das eine neue Bundesregierung an Wirtschaft und Verbraucher senden kann", so von Preen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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