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Eklat bei Wirecard – Treuhänder: "Alles, was sie hier haben, ist nur Luft"


Bilanzskandal
Wirecard-Treuhänder: "Alles, was sie hier haben, ist nur Luft"

Von t-online, fls, mak

Aktualisiert am 24.06.2020Lesedauer: 2 Min.
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Skandal: Jetzt ist der Ex-Wirecard-Chef festgenommen worden. (Quelle: Reuters)
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Im Skandal um Konten auf den Philippinen und verschwundene Milliarden des Dax-Konzerns Wirecard meldet sich nun der Treuhänder zu Wort – und erhebt schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen.

Im Bilanzskandal bei Wirecard hat sich jetzt erstmals der philippinische Anwalt geäußert, den Wirecard als Treuhänder zur Verwaltung der ominösen Bankkonten angegeben hat. Dem lokalen Nachrichtenportal "Rappler" sagte Mark Tolentino, er fühle sich in dem Skandal selbst als Opfer.

Über die Kontenkonstruktion von Wirecard habe er nichts gewusst, den zwischenzeitlich verhafteten Chef von Wirecard, Markus Braun, habe er nie getroffen. "Ich kenne mich mit der Angelegenheit nicht besonders aus, weil ich kein Aktienexperte bin", sagte Tolentino.

Wirecard habe aber seine Dokumente genutzt, um in Deutschland den Anschein zu erwecken, die Firma hätte zwei Milliarden Euro auf Konten in den Philippinen. "Doch die Wahrheit ist: Alles, was sie hier haben, ist nur Luft", so Tolentino. Das Geld, das auf den Konten gelegen habe, habe "gerade gereicht, um ein iPhone zu kaufen."

Ex-Vorstandschef wurde zwischenzeitlich festgenommen

Die Konten in den Philippinen spielen im Wirecard-Bilanzskandal eine entscheidende Rolle. Nachdem das Dax-Unternehmen die Vorlage seiner Bilanz am vergangenen Donnerstag zum wiederholten Male verschoben hatte, kam ans Licht, dass rund zwei Milliarden Euro in den Philippinen liegen sollten.

Das aber stellte sich später als falsch heraus. Zuletzt räumte Wirecard selbst ein, dass es die Konten mit "überwiegender Wahrscheinlichkeit" gar nicht gebe. Firmenchef Markus Braun trat in der Folge des Bilanzskandals zurück und wurde am Montagabend wegen des Tatverdachts der Bilanzfälschung festgenommen, kam gegen eine Kaution von fünf Millionen Euro jedoch wieder frei.

"Keinerlei Erfahrung mit Finanzmanagement"

Laut Handelsblatt hatte sich Tolentino zwischenzeitlich auch auf Facebook zu Wirecard geäußert. In dem mittlerweile wieder gelöschten Post soll er geschrieben haben, dass er "keinerlei Erfahrung mit Finanzmanagement" habe. Dass jemand wie er solch gigantische Summen verwaltet, soll er dem Bericht zufolge als lächerlich dargestellt haben.

Zuletzt hatte sich auch die philippinische Zentralbank zu den Vorgängen geäußert. Bereits am Sonntag teilte sie mit, dass die fehlenden zwei Milliarden Euro wohl nicht auf den Philippinen seien.

Dem Portal "Rappler" sagte Tolentino ferner, dass sich viele verärgerte Anleger bei ihm gemeldet hätten. Er habe "hunderte Hassbotschaften und Morddrohungen" auf seinen Social-Media-Accounts erhalten. Auch seine Webseite sei gehackt worden. Tolentino sagte "Rappler", er erwäge nun selbst, Anzeige zu erstatten.

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