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Israel-Iran-Konflikt: Ökonomische Folgen für Deutschland befürchtet


"Spürbare Veränderung"
Krieg Israel-Iran: Bundesbank warnt vor wirtschaftlichen Folgen

Von reuters
Aktualisiert am 16.06.2025 - 17:17 UhrLesedauer: 2 Min.
Bundesbank-Präsident NagelVergrößern des Bildes
Bundesbank-Präsident Joachim Nagel (Archivbild): Der Notenbanker fürchtet die ökonomischen Auswirkungen steigender Ölpreise. (Quelle: Kay Nietfeld/dpa/dpa-bilder)
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Für Deutschlands Wirtschaft lief das erste Quartal überraschend gut. Doch durch den Krieg zwischen Israel und Iran drohen "spürbare Veränderungen", so Bundesbankchef Nagel.

Bundesbankpräsident Joachim Nagel hat vor möglichen negativen wirtschaftlichen Folgen des Kriegs zwischen Israel und Iran gewarnt. "Sollte es zu einem langanhaltenden, gravierenden Konflikt kommen, könnten beispielsweise die Ölpreise erheblich steigen", sagte Nagel am Montag in einer Rede zum "Euro Finance Summit" in Frankfurt am Main. Die wirtschaftlichen Perspektiven könnten sich dann spürbar verändern –  "in Bezug auf die Konjunktur ebenso wie auf die Preise". Noch lasse sich kaum beurteilen, wie sich die Lage im Nahen Osten entwickeln werde. Die wirtschaftlichen Auswirkungen ließen sich daher gegenwärtig noch nicht konkret abschätzen.

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Vor allem die Sprit- und Heizölpreise dürften weltweit steigen – auch in Deutschland. So hatte der Iran zuletzt eine Blockade der Straße von Hormus angekündigt. Durch diese Meerenge vor der Küste des Iran wird ein Fünftel des weltweiten Erdölbedarfs transportiert. Blieben die Lieferungen plötzlich aus, "wären die Auswirkungen gravierend für die Weltwirtschaft", sagt die Energiewirtschaftsexpertin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) der Berliner Zeitung "Tagesspiegel".

Video | Dutzende Tote in Israel und im Iran
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Quelle: reuters

Zuletzt hatte der Zollstreit des US-Präsidenten Donald Trump die deutsche Wirtschaft angetrieben. Aus Furcht vor neuen Zöllen horteten viele US-Unternehmen Waren aus Deutschland. Nagel zufolge könnte sich die deutsche Wirtschaft besser entwickeln als bislang angenommen. Nach dem überraschenden Wachstum von 0,4 Prozent im ersten Quartal sei ein leichtes Plus im Gesamtjahr "gut möglich".

"Nicht direkt in eine grüne Oase"

Für 2025 rechnet die Bundesbank bislang mit einer Stagnation in Deutschland und für 2026 mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um kalenderbereinigt 0,7 Prozent. Für 2027 prognostiziert sie eine Wachstumsrate von 1,2 Prozent. "Für die deutsche Wirtschaft zeichnet sich das Ende der langen Durststrecke ab", sagte Nagel. "Der Weg führt uns aber nicht direkt in eine grüne Oase, sondern bleibt herausfordernd  – zwischen wachstumsschädlichen Zolleffekten und wachstumsfördernder Fiskalpolitik."

Ein anhaltend höheres Wachstum in Deutschland lasse sich nur erreichen, wenn auch strukturelle Anpassungen erfolgten. "Mit Geldausgeben allein ist beileibe nicht alles getan", sagte Nagel angesichts der geplanten milliardenschweren Investitionen der Bundesregierung in Infrastruktur und Rüstung. Arbeitsanreize sollten gestärkt, Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt und überbordende Bürokratie abgebaut werden. "Dann können staatliche Mehrausgaben das Wachstum anhaltend auf einen höheren Pfad bringen, wenn die zusätzlichen Mittel für Infrastruktur, Forschung, Innovation, Digitalisierung sowie Verteidigung effektiv und effizient eingesetzt werden", sagte der Bundesbankpräsident. "Daraus könnte sich für Deutschland eine Erfolgsgeschichte entwickeln."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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