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Edelmetalle als Geldanlage: Was Gold, Silber und Platin wirklich bringen


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Platin, Silber, Gold: Was taugen Edelmetalle als Geldanlage?


24.07.2025Lesedauer: 3 Min.
Silbernes Pferd steht goldenen Figuren auf einem Schachbrett gegenüberVergrößern des Bildes
Schachfiguren in Gold und Silber: Für Anleger sind Edelmetalle ein Balanceakt zwischen Sicherheit und Wachstum bei Geldanlagen. (Quelle: Sundaemorning)
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Jeden Tag beantwortet ein Experte aus der t-online-Ratgeberredaktion eine Leserfrage rund ums Geld. Heute geht es um Edelmetalle als Geldanlage.

Viele Menschen suchen in unsicheren Zeiten nach stabilen Werten – etwas, das bleibt, wenn alles andere schwankt. Gold, Silber oder Platin scheinen da verlockend: glänzend, zeitlos, krisensicher.

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Doch taugen sie wirklich zum Vermögensaufbau oder beruhigen sie nur das Sicherheitsbedürfnis? Genau das wollte ein t-online-Leser wissen und fragte: "Was steckt hinter dem Mythos Edelmetall – und was spricht wirtschaftlich wirklich dafür oder dagegen?"

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Was Edelmetalle so besonders macht

Gold, Silber und Platin zählen zu den Edelmetallen – sie sind chemisch besonders stabil, rosten nicht und behalten ihren Glanz über Jahrzehnte. Ihre Seltenheit macht sie begehrt: Sie kommen nur in geringen Mengen in der Erdkruste vor und lassen sich nur aufwendig fördern. Das unterscheidet sie von häufigeren sogenannten unedlen Metallen wie Kupfer, Nickel oder Zink, die stärker von der Industrie abhängen und stärkeren Preisschwankungen unterliegen.

Edelmetalle werden seit Jahrhunderten als Schmuck, Zahlungsmittel und Wertaufbewahrungsmittel geschätzt. Nicht nur in der Finanzwelt sind sie gefragt, auch in Industrie und Technik ist die Nachfrage hoch. Ihr begrenztes Angebot und ihre breite Verwendung machen Edelmetalle zu etwas Besonderem – aber nicht automatisch zu einer guten Geldanlage.

Warum Anleger auf Edelmetalle setzen

Edelmetalle gehören für viele Anleger zur Grundausstattung eines Portfolios. Dafür gibt es mehrere Gründe:

  • Werterhalt und Inflationsschutz: Gold und Co. gelten als Schutz vor Geldentwertung. Während Papiergeld durch Inflation an Kaufkraft verliert, behalten Edelmetalle langfristig ihren Wert. Sie lassen sich nicht beliebig vermehren – das schützt vor Entwertung.
  • Krisensicherheit und Diversifikation: In wirtschaftlich unsicheren Zeiten oder bei geopolitischen Spannungen gelten Edelmetalle als sicherer Hafen. Sie entwickeln sich oft gegenläufig zu Aktien und senken so das Gesamtrisiko eines Portfolios.
  • Liquidität und globale Akzeptanz: Gold ist weltweit anerkannt und lässt sich leicht handeln. Wer physisches Gold besitzt, bleibt unabhängig von Banken und Finanzdienstleistern.
  • Steuervorteile: In Deutschland sind Gewinne aus dem Verkauf von physischem Gold nach einer Haltedauer von zwölf Monaten steuerfrei.

Und der innere Wert?

Edelmetalle wie Gold üben auf Anleger, Investoren und Staaten eine große Faszination aus. Gerade in Zeiten steigender Preise erhalten sie zudem große Aufmerksamkeit in den Medien. Ökonomisch betrachtet stellen sie jedoch eine besondere Anlageklasse dar.

Während sich Aktien anhand von Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn oder Cashflow bewerten lassen, fehlt diese Grundlage bei Edelmetallen. Ihr Wert basiert allein auf Angebot und Nachfrage. Und diese wird stark von Emotionen getrieben wie Angst und Unsicherheit. Es gibt keinen inneren Wert, keine Fundamentaldaten – der Markt folgt psychologischen Impulsen, nicht der Produktivität eines Unternehmens.

Deshalb gelten Edelmetalle zwar als Wertspeicher – aber nicht als produktive Anlageform. Das macht Edelmetalle anfällig für Spekulationen und Schwankungen. Wer in Gold investiert, wettet letztlich darauf, dass andere in Zukunft bereit sind, mehr dafür zu zahlen – oft aus Sorge vor einem Systemcrash. Das kann aufgehen – ist aber keine verlässliche Strategie.

Renditevergleich: Edelmetalle vs. Aktien

Aktien und breit gestreute ETFs erzielten in den vergangenen Jahrzehnten im Schnitt rund 7 bis 8 Prozent Rendite pro Jahr – auch nach Inflation. Sie gelten deshalb als ideal für den langfristigen Vermögensaufbau. Gold konnte in einzelnen Krisenjahren stark zulegen – etwa 2008 oder 2020 – doch langfristig lag die reale Rendite meist nur bei 1 bis 2 Prozent. Bei Silber lag sie noch darunter.

Der Grund ist klar: Aktien stehen für Produktivkapital – Unternehmen, die wachsen, Gewinne erwirtschaften und Dividenden ausschütten. Edelmetalle dagegen werfen keine Erträge ab und "arbeiten" nicht für den Anleger.

Fazit: Für wen sich Edelmetalle lohnen

Wenn Sie Vermögen aufbauen und wachsen lassen wollen, brauchen Sie vor allem Rendite – und die bekommen Sie mit Beteiligungen an Unternehmen: also Aktien, Fonds und ETFs. Edelmetalle eignen sich dafür nur bedingt. Sie bieten keine laufenden Erträge und kein Wachstum, sondern Stabilität und psychologische Sicherheit.

Trotzdem: Manche schlafen besser mit einem Goldbarren im Tresor. Das ist legitim – und aus Diversifikationsgründen kann eine kleine Beimischung sinnvoll sein. Experten empfehlen oft 5 bis 15 Prozent des Portfolios in Edelmetalle zu investieren, um Schwankungen abzufedern.

Am Ende geht es nicht um ein Entweder-oder, sondern um die richtige Mischung. Aktien liefern Wachstum, Edelmetalle liefern Sicherheit. Wer beides klug kombiniert, profitiert langfristig von Stabilität und Rendite.

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