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Bausparvertrag: Lohnt sich die Investition ohne Bauvorhaben?


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Muss ich den Bausparvertrag zum Bauen nutzen?


17.07.2025 - 06:00 UhrLesedauer: 2 Min.
Vertragsende: Nur weil Sie einen Bausparvertrag abgeschlossen haben, müssen Sie nicht automatisch ein Darlehen für den Hausbau beantragen.Vergrößern des Bildes
Geld sparen: Ein Bausparvertrag dient normalerweise dazu, den Kauf oder Bau eines Eigenheims zu finanzieren. (Quelle: imago stock&people)
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Jeden Tag beantwortet ein Experte aus der t-online-Ratgeberredaktion eine Leserfrage rund ums Geld. Heute geht es um die Verwendung von Bausparverträgen.

Wer einen Hausbau oder eine Modernisierung der Eigentumswohnung plant, setzt häufig auf einen Bausparvertrag. Man spart eine bestimmte Anzahl an Jahren zu geringen Zinsen an und nimmt diesen Kapitalstock als Anzahlung für ein günstiges Darlehen. Doch was, wenn man letztlich gar nicht (mehr) bauen oder renovieren möchte? Kann man das günstige Darlehen dann auch zur Finanzierung von anderen Dingen nutzen? Das wollte ein t-online-Leser wissen.

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Bausparvertrag ist für Bauvorhaben geeignet

Die Antwort lautet: nein. Das Darlehen der Bausparkassen darf nur für "wohnwirtschaftliche Zwecke" verwendet werden. Das heißt: für den Bau, Kauf oder die Modernisierung der Wohnfläche. Zu letzterer gehört auch eine neue Einbauküche oder Einbauschränke – also Einrichtungsgegenstände, die fest mit der Wohnung verbunden sind. Für beliebige andere Anschaffungen im Haus – etwa eine Waschmaschine, ein neuer Fernseher oder auch eine Urlaubsreise – lässt sich das Darlehen jedoch nicht verwenden.

Wer allerdings nach Ende der Ansparphase (man sagt: wenn der Vertrag "zuteilungsreif" ist) beschließt, nicht zu bauen oder zu modernisieren, muss das Darlehen nicht in Anspruch nehmen. Sondern er kann sich das angesparte Geld auszahlen lassen. Diese Sparsumme steht dann zur freien Verfügung: Sie können damit also Waschmaschine, TV-Set oder Urlaub direkt bezahlen – ganz ohne Kredit.

Sparzinsen beim Bausparen mau

Was nach einer guten Alternative klingt, hat einen Haken. Denn die Zinsen auf das Guthaben beim Bausparer sind niedrig. Laut Stiftung Warentest liegen sie durchschnittlich bei 0,15 Prozent pro Jahr. Zum Vergleich: Wenn Sie Ihr Vermögen bei einem Tagesgeldkonto anlegen, können Sie aktuell mit Zinsen von bis zu 2,3 Prozent pro Jahr rechnen.

Zudem kommen bei einem Bausparvertrag noch Anschaffungsgebühren dazu. In der Regel liegen diese Kosten bei 1,0 bis 1,6 Prozent der Bausparsumme. Einige Bausparkassen wie die Schwäbisch Hall verlangen zusätzlich dazu noch ein Jahresentgelt – obwohl dies rechtlich umstritten ist. Denn der Bundesgerichtshof erklärte 2022 Kontogebühren in der Sparphase für unzulässig.

Ein Rechenbeispiel

Ihre Wunschsumme beträgt 40.000 Euro. Sie zahlen acht Jahre lang 266 Euro im Monat mit einem Guthabenzins von 0,01 Prozent in Ihren Bausparvertrag ein. Nach den acht Jahren haben Sie 25.536 Euro gespart. Ihr Guthaben beträgt allerdings nur 24.896 Euro. Grund dafür ist die Abschlussgebühr des Bausparvertrags, die in diesem Beispiel 1,6 Prozent der Bausparsumme – also 640 Euro – beträgt. Die niedrigen Zinsen bieten dagegen keine nennenswerte Rendite. Dieses Rechenbeispiel des Geldratgebers "Finanztip" zeigt, dass Sie in der Sparphase sogar Geld verlieren können.

Fazit: Vor Abschluss gut überlegen

Nur das Sparguthaben des Bausparers lässt sich für beliebige Zwecke einsetzen, nicht das Darlehen. Allerdings taugt ein Bausparer zur Vermögensbildung kaum, weil die Sparzinsen gering sind. Überlegen Sie vor Abschluss also gut, ob Sie eines Tages wirklich mit guter Wahrscheinlichkeit "wohnwirtschaftliche Zwecke" finanzieren möchten. Zur Geldanlage eignen sich andere Sparformen wie Tages- oder Festgeldangebot besser.

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