Trotz Corona Rentenbeiträge sollen nicht erhöht werden – vorerst

Die Rentenerhöhung fällt nächstes Jahr wegen Corona größtenteils aus. Doch steigen nun die Beiträge zur gesetzlichen Rente? Nein, die Chefin der Rentenversicherung gibt Entwarnung – zumindest erst einmal.
Die Deutsche Rentenversicherung erwartet trotz der Corona-Krise vorerst keine Beitragserhöhungen. "Der Beitragssatz bleibt voraussichtlich weitere zwei Jahre stabil bei 18,6 Prozent", sagte die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund, Gundula Roßbach, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (Samstagsausgaben).
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"Danach wird eine Anhebung nötig sein." Das sei ein Ergebnis der Schätzung zur Finanzlage der Rentenversicherung, die jedes Jahr im Juli vorgenommen werde.
Roßbach verwies darauf, dass der Beitragssatz bis 2025 gesetzlich bei höchstens 20 Prozent gedeckelt sei. Die Schätzer seien auch zu dem Ergebnis gekommen, dass das Rentenniveau zumindest vorerst noch ansteigen werde, sagte sie.
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Rente trotz Corona gut aufgestellt
Die Rentenversicherung stehe auch in der Corona-Krise finanziell auf sicheren Füßen. "In der Krise verringert sich die Nachhaltigkeitsrücklage der Rentenversicherung etwas schneller als geplant, aber sie ist immer noch gut ausgestattet", sagte Roßbach. "Sie wird nach unseren Vorausberechnungen auch Ende des Jahres noch rund 38 Milliarden Euro betragen."
Das sei weniger als die 40,5 Milliarden Euro, bei denen sie Ende 2019 gelegen habe. "Aber es zeigt, dass die Rentenversicherung in der Corona-Krise gut und sicher aufgestellt ist."
In den Monaten März und April habe es infolge des Corona-Lockdowns geringere Beitragseingänge gegeben. "Im Mai und Juni liegen wir bei den Beitragseingängen wieder über den Werten, die wir zur gleichen Zeit im Vorjahr hatten", sagte Roßbach.
Das liege auch an der Nachzahlung von Beiträgen, die vorher gestundet worden seien. Sie sei zuversichtlich, was die weitere Entwicklung bei der Rentenversicherung in der Corona-Krise angehe.
- Nachrichtenagentur AFP