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Was Sie ĂŒber die unbeliebte Steuerklasse 6 wissen sollten
Wie hoch Ihr Nettogehalt ausfĂ€llt, hĂ€ngt stark von Ihrer Steuerklasse ab. Am gröĂten sind die Abgaben in der Klasse 6. Wir erklĂ€ren, wann Sie das betrifft und mit welchen AbzĂŒgen Sie rechnen mĂŒssen.
Jeder, der in Deutschland Einkommen erzielt, muss dieses versteuern. Sind Sie angestellt, zahlen Sie dafĂŒr Lohnsteuer. Wie viel, richtet sich nach Ihrer Steuerklasse. Als unbeliebteste gilt dabei die Steuerklasse 6.
Hier mĂŒssen Sie die meisten AbzĂŒge in Kauf nehmen. Wir zeigen Ihnen, woran das liegt, wann Sie in diese Steuerklasse eingestuft werden und was Sie dabei beachten sollten.
Wann komme ich in Steuerklasse 6?
Die Steuerklasse 6 wird fĂŒr Sie erst relevant, wenn Sie neben Ihrem Hauptberuf noch mindestens einen weiteren Job haben. Ăbersteigen die EinkĂŒnfte aus dem Nebenjob die Minijob-Grenze von 450 Euro, wird dieses BeschĂ€ftigungsverhĂ€ltnis in der Regel nach Steuerklasse 6 besteuert. Haben Sie mehrere Minijobs neben Ihrer HauptbeschĂ€ftigung, bleibt der erste abzugsfrei, alle weiteren werden ab dem ersten Euro nach Steuerklasse 6 besteuert.
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Diese Steuerklasse kann Sie aber nicht nur treffen, wenn Sie mehreren Berufen nachgehen. Falls Sie bereits in Rente sind und eine Betriebsrente beziehen, landen Sie mit einer zusÀtzlichen NebentÀtigkeit ebenfalls in dieser Steuerklasse. Auch als Student mit mehreren Nebenjobs können Sie dort hineinrutschen.
Wie viel wird bei Steuerklasse 6 abgezogen?
In der Steuerklasse 6 sind die AbzĂŒge besonders hoch, weil FreibetrĂ€ge entfallen. Anders als in den Steuerklassen 1 bis 5 gibt es weder den steuerlichen Grundfreibetrag, den jeder Arbeitnehmer in Anspruch nehmen kann, noch den Arbeitnehmerpauschbetrag oder den Pauschalbetrag fĂŒr Sonderausgaben.
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Auch die Pauschale fĂŒr die persönliche Altersvorsorge oder den Kinderfreibetrag können Sie hier nicht in Anspruch nehmen. DafĂŒr gibt es einen einfachen Grund: Die FreibetrĂ€ge haben Sie ĂŒblicherweise bereits in der Steuerklasse fĂŒr Ihren Hauptjob genutzt, um die Steuerlast zu senken.
Wie hoch Ihre AbzĂŒge in der Steuerklasse 6 genau ausfallen, hĂ€ngt von der Höhe Ihres Gehalts ab. In den meisten FĂ€llen werden etwa 50 bis 60 Prozent Steuerlast von Ihrem Bruttolohn abgezogen. Wie hoch die Abgaben genau sind, können Sie mit dem Lohnsteuerrechner des Bundesfinanzministeriums berechnen.
Gut zu wissen: Sind Sie in Steuerklasse 6 eingestuft, haben Sie zwar zunĂ€chst hohe Abgaben, womöglich bekommen Sie aber nach der SteuererklĂ€rung Geld erstattet. Denn in Steuerklasse 6 gelten zwar viele FreibetrĂ€ge nicht, Werbungskosten und Sonderausgaben dĂŒrfen Sie aber absetzen.
Worauf sollte ich bei Steuerklasse 6 achten?
Generell gilt: Sie dĂŒrfen selbst entscheiden, welchen Job Sie in welche Steuerklasse einordnen. Die Steuerklasse 6 sollten Sie deshalb fĂŒr das ArbeitsverhĂ€ltnis nutzen, in dem Sie die geringsten EinkĂŒnfte haben.
Bevor Sie einen solchen Nebenjob annehmen, sollten Sie aber prĂŒfen, ob es womöglich gĂŒnstiger wĂ€re, sich stattdessen einen Minijob zu suchen. Damit verdienen Sie zwar weniger, zahlen fĂŒr diese BeschĂ€ftigung aber gar keine Steuern.