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Finanzierung der Mütterrente: Was kostet sie und wer zahlt?


Mütterrente
Finanzierung der Mütterrente: Was kostet sie und wer zahlt?

tl (CF)

Aktualisiert am 06.06.2014Lesedauer: 2 Min.
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Die Finanzierung der Mütterrente stellt eine der größten Herausforderungen bei der Umsetzung des Rentenpaketes dar. Millionen von Müttern, Vätern und anderen Berechtigten, die mit der Erziehung eines vor 1992 geborenen Kindes betraut waren, erhalten zukünftig mehr Geld. Hier erfahren Sie, wie die Finanzierung gestemmt werden soll und wer die Kosten letztlich trägt.

So hoch sind die Kosten

Bisher wird den Erziehenden von Kindern, die vor 1992 geboren wurden, ein Jahr Rentenzeit für den Kindererziehungszeitraum angerechnet. Das entspricht einem Entgeltpunkt. Für jüngere Kinder werden hingegen drei Rentenpunkte angerechnet. Um die Rentenleistungen für Erziehende älterer Kinder anzunähern, erhalten sie durch die Mütterrente ab dem 1. Juli 2014 einen zusätzlichen Entgeltpunkt.

Jeder Entgeltpunkt ist bares Geld wert, denn die Höhe der späteren Rente errechnet sich hauptsächlich aus der Anzahl der angesammelten Punkte. Pro Monat ist ein solcher Punkt brutto in Westdeutschland aktuell 28,14 Euro und in Ostdeutschland 25,74 Euro wert. Von der Mütterrente werden nach einem Bericht des "Handelsblatts" 9,5 Millionen Mütter, Väter und weitere Berechtigte profitieren. So belaufen sich die geschätzten Kosten dafür auf rund 6,5 Milliarden Euro pro Jahr.

Wer trägt die Finanzierung der Mütterrente?

Die Finanzierung der Mütterrente soll aus dem Geld der Rentenkasse der gesetzlichen Rentenversicherung erfolgen. Die Kasse verzeichnet aufgrund der zuletzt guten wirtschaftlichen Situation in Deutschland derzeit Überschüsse. So konnte eine Reserve von 31 Milliarden Euro aufgebaut werden. Diese würde durch die Einführung der Mütterrente jedoch Hochrechnungen zufolge im Jahr 2017 bereits aufgebraucht sein, berichtet die "taz". Dann müssten entweder die Rentenbeitragszahler oder alle Steuerzahler die weiteren Kosten tragen.

Franz Ruland, Vorsitzender des Sozialbeirats der Bundesregierung, erwartet sogar ohne Finanzierung der Mütterrente in absehbarer Zeit eine Erhöhung der Rentenbeiträge auf 20 Prozent, wie er dem "Tagesspiegel" erklärt.

Die gesetzlich Rentenversicherten tragen aber bereits jetzt zur Finanzierung der Mütterrente bei: Aufgrund der hohen Überschüsse hätten die Rentenbeiträge eigentlich gesenkt werden müssen, doch hat sich die Bundesregierung angesichts des Rentenpaketes und der Höhe seiner Kosten dagegen entschieden. Diese sollen weiterhin auch durch Sparmaßnahmen anteilig refinanziert werden. Dafür werden die Renten nicht wie geplant 2015 erhöht, sondern bleiben zunächst unverändert. Ob diese Möglichkeiten zur Finanzierung der Mütterrente langfristig ausreichen werden, ist fraglich. In Zukunft sind daher Steuer- und Rentenbeitragserhöhungen sowie Senkungen der Rentenleistungen möglich.

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