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Ehegattensplitting: Wirtschaftsweise fordert Aus von zwei Steuerklassen


Wirtschaftsweise fordert Abschaffung von zwei Steuerklassen

Von t-online, cho

Aktualisiert am 14.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Eine Frau macht ihre SteuererklÀrung (Symbolbild): Wegen des Splittingtarifs lohnt es sich für viele Frauen nicht, Vollzeit zu arbeiten.Vergrâßern des BildesEine Frau macht ihre SteuererklÀrung (Symbolbild): Wegen des Splittingtarifs lohnt es sich für viele Frauen nicht, Vollzeit zu arbeiten. (Quelle: Benjamin Nolte/dpa-tmn-bilder)
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Im Kampf um mehr finanzielle Gleichberechtigung ist das Ehegattensplitting vielen ein Dorn im Auge. Auch die Γ–konomin Monika Schnitzer spricht sich fΓΌr eine Reform aus – und fΓΌr das Ende zweier Steuerklassen.

Wer verheiratet oder verpartnert ist, kann unter UmstΓ€nden von einem Steuervorteil profitieren: dem sogenannten Ehegattensplitting. Doch das Verfahren ist umstritten, Kritiker fordern eine Abschaffung. Auch die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer sieht Reformbedarf.

"Durch das Ehegattensplitting haben viele Frauen keinen Anreiz, Vollzeit zu arbeiten", sagte Schnitzer den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die Steuerklassen 5 und 3 sollten abgeschafft und stattdessen nach Steuerklasse 4 besteuert werden."

Ein komplettes Aus des Splittingstarifs sei hingegen aus verfassungsrechtlichen GrΓΌnden nicht mΓΆglich. Die derzeitige Regelung kΓΆnne aber zu Altersarmut fΓΌhren, warnte Schnitzer. Die Γ–konomin ist Mitglied im SachverstΓ€ndigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, besser bekannt als Wirtschaftsweise.

Darum ist das Ehegattensplitting so umstritten

Das Ehegattensplitting bringt einen umso hΓΆheren Steuervorteil, je stΓ€rker die Einkommen der Partner auseinanderklaffen. Das Finanzamt berechnet die Steuer so, als wΓΌrden beide dasselbe verdienen.

Der Ehe- oder Lebenspartner, der wesentlich mehr verdient, wird dabei in die Steuerklasse 3 eingestuft, der Zweitverdiener in die Steuerklasse 5. Liegen die Einkommen nicht weit auseinander, kΓΆnnen beide Partner auch jeweils die Steuerklasse 4 wΓ€hlen. Lesen Sie hier mehr dazu, wie Sie mit dem Ehegattensplitting Steuern sparen.

Umstritten ist das Ehegattensplitting vor allem, weil es sich negativ auf die wirtschaftliche SelbststΓ€ndigkeit von Frauen auswirkt. Denn oft sind es noch immer sie, die weniger oder gar nicht arbeiten. Damit lΓ€uft der Splittingtarif Gefahr, die sogenannte Versorgerehe weiter zu stΓΌtzen. Bei einer Trennung erhΓΆht sich damit auch das finanzielle Risiko der Frau.

"Weil man weniger in die Rentenkasse eingezahlt hat, rutscht man leichter in die Altersarmut ab", sagte Schnitzer der Funke Mediengruppe. Frauen mΓΌssten stΓ€rker in den Arbeitsmarkt eingebunden werden, um dem FachkrΓ€ftemangel zu begegnen.

Kritiker: Ehegattensplitting diskriminiert Unverheiratete

Außerdem bemÀngeln Kritiker, dass das Ehegattensplitting Steuerzahler ausschließe, die in eheÀhnlichen Gemeinschaften leben und es kein adÀquates Mittel der Familienfârderung sei, da auch Kinderlose profitieren.

Dem entgegnen BefΓΌrworter, dass diese Form der staatlichen SteuerfΓΆrderung Eheleuten und eingetragenen Lebenspartnern mit Kindern dazu dient, sich gegenseitig abzusichern. Vor allem bei Menschen mit niedrigen Einkommen verhindere die gemeinsame Veranlagung, dass sie in Arbeitslosengeld II, kurz Hartz IV, abrutschten.

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